Romane Buchtipps zur Weihnachtszeit im 3sat

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Wer auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk in Buchform oder generell guter Lektüre ist, sollte die Erstausstrahlung der 3sat-Literatursendung "Buchzeit" am kommenden Sonntag keinesfalls verpassen. Am 13. Dezember ab 18.00 Uhr sprechen hier Barbara Vinken, Sandra Kegel, Karin Schumacher und Gert Scobel über ihre favorisierten Romane.

Barbara Vinken, Sandra Kegel, Gert Scobel und Katrin Schumacher sprechen am kommenden Sonntag im 3sat über Bücher und Buchtipps zur Weihnachtszeit. Foto: obs/3sat/ZDF/Steffen Matthes

Die Abende werden länger, die Nächte kälter, die Fenster heller. Und auch wenn die Straßen in diesem Jahr zur Vorweihnachtszeit wohl weiterhin so leer sein werden wie selten zuvor, hat das Grübeln über die passenden Geschenke längst begonnen. Bücher stehen hier vielerorts ganz oben auf der Liste. Nur welche? Wie den geeignetsten Roman aus dieser schier endlosen Anzahl von Neuerscheinungen und Bestsellern herausfischen? Oder vielleicht doch besser abseits des Rankings schauen, wo noch mehr Angebot lauert? Hier ist es manchmal hilfreich, sich von den Vorschlägen derer leiten zu lassen, die das aktuelle Angebot genaustens auf dem Schirm haben. Einige interessante Vorschläge aus dieser Richtung wird es am Sonntag den 13. Dezember im 3sat geben. Hier stellen Barbara Vinken, Sandra Kegel, Katrin Schumacher und Gert Scobel zur "Buchzeit" Romane vor, die bei dem einen oder der anderen auf großes Interesse stoßen könnten.

Sigrid Nunez - "Sempre Susan"

Zum Beispiel das Erinnerungsbuch Sempre Susan von Sigrid Nunez, in dem sie von ihrem Zusammentreffen mit der berühmten Schriftstellerin Susan Sonntag, und vor allem über ihr Verhältnis zu deren Sohn schreibt. Nunez hatte 1976 gerade ihr Studium abgeschlossen, als sie das Angebot bekam, in New York als Assistentin für die hochgelobte Intellektuelle zu arbeiten. Über die Arbeitsbeziehung zu Susan Sontag entstand eine Liebesbeziehung zu Sontag´s Sohn David. Die drei wohnten gemeinsam in einer Penthouse-Wohnung am Riverside Drive. In Sempre Susan schreibt Nunez, nah und intensiv, über eine Zeit, die sie nachhaltig prägte und künstlerisch enorm wertvoll war.

Ralf Rothmann - "Hotel der Schlaflosen"

Das Motto, welches Ralf Rothmann seinem gerade erst erschienenen Erzählband voranstellt, lautet: "Fear is a man’s best friend". Und in der Tat sind es oft bedrohliche und angstbesetzte Situationen, die den Protagonisten der Elf Geschichten aus Hotel der Schlaflosen zum Handeln treiben. Der existenzielle Ausnahmezustand erscheint hier als erkenntnisförderndes Moment. So wird das Gefühl der Angst stets von Hoffnung, Schönheit und Würde begleitet. Nach seinen Welterfolgen Im Frühling sterben und Der Gott jenes Sommers zeigt Rothmann hier einmal mehr, dass er auch auf kürzerer Strecke ein Meister des poetischen Realismus ist.

Maggie O'Farrell - Judith und Hamnet

Während der junge Lateinlehrer Shakespeare damit beschäftigt ist, in London Theaterkontakte zu knüpfen und seine Karriere voranzutreiben, ist seine acht Jahre ältere Frau Agnes mit ihren drei Kindern in Stratfort auf sich allein gestellt. Plötzlich ertastet der elfjährige Hamnet Beulen am Hals seiner Zwillingsschwester. Die Pest ist ausgebrochen. Maggie O’Farrel schreibt mit Judith und Hamnet ein 416 Seiten starken Roman, der sich perfekt für lange Wintertage eignet.

Heinz Bude, Bettina Munk, Karin Wieland - Aufprall

Punk, Straßenschlachten, Widerstand, Hausbesetzung. Das Autorenkollektiv Heinz Bude, Bettina Munk und Karin Wieland erzählen in Aufprall eine Geschichte, deren Dramatik sich aus den Erfahrungen der AutorInnen selbst speist. Unter der Parole "No Future" besetzt eine Gruppe junger Leute in den Achtziger Jahren ein Haus in Kreuzberg. Wild und kompromisslos widersetzen sie sich der Staatsgewalt; solange, bis eine Hausbesetzerin ums Leben kommt.


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