Literaturverfilmung Die Känguru-Chroniken Verfilmung: Wenn das kommunistische Beutel­tier vors Kino zieht

Vorlesen

2020 springt das Die Känguru-Chroniken erstmals live auf die große Leinwand: Unter der Regie von Dani Levy treffen Marc-Uwe (Dimitrij Schaad) und sein anarchisches Mitbewohner-Beuteltier auf einen rechtspopulistischen Immobilienhai, der das „versiffte Herz“ Kreuzbergs mit einem glanzlosen Hochhaus zubetonieren will. Dieser satirische Kiez-Film kombiniert Comedy, Sozialkritik und Berliner Straßenflair.

Handlung: Wenn WG-Gemütlichkeit auf Protest-Modus schaltet

Marc-Uwe, ein betulicher Kleinkünstler, genießt seine Currywurst-Philosophie in der WG-Küche, bis das Känguru ihn aus dem Lehnstuhl reißt. Ein Immobilieninvestor will eine Betonburg im Kiez errichten – Marc-Uwe und das Känguru starten spontanes Guerilla-Marketing: Wandzeitungen, Flashmobs im Supermarkt und kollektives Schnarchen vorm Rathaus. Der Film zeigt, wie alltägliche Protestformen kurios eskalieren, ohne dabei an Charme und Humor einzubüßen.

Produktion & Drehorte: Berliner Authentizität pur

  • Regie: Dani Levy (Alles auf Zucker!, Mein Führer).

  • Darsteller:innen: Dimitrij Schaad als Marc-Uwe, animierte Umsetzung des Kängurus mit der Stimme von David Nathan.

  • Drehorte: Original-WG in Kreuzberg, Straßenzüge am Kottbusser Tor, nächtliche Drehs an der Spree – all das verleiht dem Film dokumentarischen Realismus.

  • Soundtrack: Berliner Untergrund-Sound: Mischung aus Punkrock, Elektronik und Jazz, komponiert von Jazzkantine-Keyboarder Rainer Oleak.

Besonderheiten: Satire, Animation & Impro

  • Live-Action-Animation: Nahtloses Zusammenspiel von realen Szenen und CGI-Känguru, das mit viel Mimik und Timing überzeugt.

  • Improvisierte Dialoge: Viele Szenen entstanden spontan am Set; Kling und Schaad tauschten Witze live aus, was die Chemie spürbar macht.

  • Politische Satire: Ohne moralischen Zeigefinger, aber mit klarem Blick auf Gentrifizierung und soziale Ungleichheit.

Bewertung: Stärken & kleine Aussetzer

Pluspunkte:

  • Humorvolle Gesellschaftskritik: Lacher und Denkanstöße in einem.

  • Charismatische Hauptdarsteller: Schaad und die animierte Känguru-Figur harmonieren perfekt.

  • Visuelle Highlights: Porsche-Pool-Stunt und Flashmob-Schnarch-Szene stechen heraus.

Kritik:

  • Tempo-Schwankungen: Einige Übergänge wirken konstruiert, um Buchkapitel zusammenzuführen.

  • Nebenplots: Subplots um Nebencharaktere sind etwas blass und hätten mehr Raum verdient.

Kinotipps & Release

  • *Premiere: Deutscher Kinostart im April 2020; digitaler Release bei Amazon Prime und anderen VoD-Plattformen im Herbst 2020.

  • Fan-Events: Viele Kinos veranstalten Känguru-Crawls und Live-Kommentare von Comedy-Blogger:innen.

  • Empfohlenes Publikum: Fans der Hörspiele, Satire-Liebhaber:innen und alle, die Berlin jenseits der Touristenpfade erleben wollen.

Mach dich bereit für das lauteste und lustigste Klassenkampf-Manifest, das Berlin je gesehen hat – jetzt im Kino!:** Fans der Hörspiele, Satire-Liebhaber:innen und alle, die Berlin jenseits der Touristenpfade erleben wollen.



Gefällt mir
1
 

Topnews

Mehr zum Thema

Aktuelles

Rezensionen