Eine Gestaltwandlerin. Ein König mit Geheimnis. Ein Reich, das von Dämonen bedrängt wird. Julia Pauss’ „Heart of the Damned – Ihr Versprechen ist sein Untergang“ eröffnet eine düstere Romantasy-Dilogie, in der Identität und Loyalität härter geprüft werden als Schwertklingen. Statt reiner „Enemies to Lovers“-Schablone bekommen wir eine Heldin, die Grenzen setzt – und einen Herrscher, der an seinen eigenen Regeln zu ersticken droht. Verlegt bei Aufbau Taschenbuch (mit limitierter Farbschnitt-Erstauflage) und parallel als Argon-Hörbuch erschienen, drückt der Auftakt genau auf die Tasten, die Romantasy-Fans lieben: Arranged Marriage, Hidden Identity, Betrayal, No-Choice-Deal – or die.
Heart of the Damned – Ihr Versprechen ist sein Untergang von Julia Pauss –„Auf alle Diebe wartet der Tod. Nur auf mich nicht.“
Handlung von „Heart of the Damned – Ihr Versprechen ist sein Untergang“
Das Königreich Lethia hält den Atem an: Dämonen rücken vor, Magie gilt als Fluch, Diebstahl als Todesurteil. Scarlett, eine Gestaltwandlerin, überlebt am Rand der Ordnung – bis sie bei einem Einbruch im königlichen Schloss ertappt wird. Ausgerechnet in jener Nacht wird die Verlobte des Königs ermordet. Statt Scarlett hinrichten zu lassen, schlägt **König Laurentius („Ren“) ** einen Pakt vor: Sie soll mithilfe ihrer Magie in die Rolle seiner künftigen Braut schlüpfen – Tarnung, um Verbündete zu sichern, Zeit zu gewinnen, den Hof ruhigzustellen. Scarletts Leben gegen ihren Körper, ihre Stimme, ihre Maskerade. Ein Deal, der alles kostet – auch das Vertrauen in sich selbst.
Von hier an verschiebt Pauss klug die Spannungsachsen. Politik (Bündnisse, Höflinge, Verräter), Mythos (Dämonen, Flüche) und Intimität (zwei Menschen, die einander brauchen, aber nicht trauen dürfen) verknoten sich. Während die Dunkelheit über Lethia dichter wird, wächst die Anziehung zwischen Scarlett und Ren – und mit ihr die Frage: Wem gehört Scarletts Loyalität – dem Land, dem König, oder ihrem eigenen moralischen Kompass? Ren seinerseits hütet ein finsteres Geheimnis, das jeden Kuss in eine Wette gegen die Zeit verwandelt. Der Auftakt erzählt einen vollen Bogen, aber er lässt ausreichend offene Fäden für Teil 2. (Die Verlags- und Händlertexte setzen diese Konstellation deutlich: Deal statt Hinrichtung, Doppelrolle, steigende Nähe – und der „dunkle“ König.)
Identität, Macht, Moral (und warum „Fake“ gefährlich echt wird)
1) Verhandlung von Identität: „Gestaltwandlerin“ ist hier kein Kostüm, sondern Problemformel: Wenn Scarlett offiziell eine andere ist, wer ist sie dann privat – und wem gegenüber? Pauss nutzt den Trope „Hidden Identity“ nicht nur für Spannung, sondern als ethische Übung: Welche Lügen sind Schutz, welche Verrat?
2) Arranged Marriage ≠ Romantikabkürzung: Der Hof verlangt Fassade; doch Fassade erzeugt Nähe an den falschen Stellen und Distanz an den wichtigen. Pauss zeigt, wie politische Zweckbindung intime Kommunikation stört – und warum Konsens in einer Schein-Ehe explizit verhandelt werden muss. (Der Verlag markiert die Tropen „Arranged Marriage“, „Enemies to Lovers“, „Betrayal“ offen.)
3) Dämonen als Spiegel: Ob Außengrenze (Feind vor den Toren) oder Innengrenze (Rens Geheimnis, Scarletts Misstrauen) – Dämonen sind Projektionsflächen der Gesellschaft. Lethia fürchtet das, was es nicht kontrollieren kann: Dämonenblut, Magie, Diebe. Ausgerechnet jene, die man am liebsten eliminiert, könnten Rettung sein.
4) Klassen- und Rechtsordnung: „Auf Diebe wartet der Tod“ – Recht als Abschreckung, nicht als Gerechtigkeit. Der Roman fragt, ob rigide Gesetze in Ausnahmezeiten halten – oder ob sie Radikalität produzieren. Das macht Lethia glaubwürdig zeitgenössisch.
True-Crime-Hunger trifft Fake-Identity-Faszination
Warum funktionieren Bücher wie dieses? Weil sie zwei Gegenwartsimpulse bündeln:
(a) die Lust an klaren Tropen(Arranged Marriage, Enemies to Lovers, Secret Prince) – perfekter BookTok-Treibstoff;
(b) die Müdigkeit gegenüber glatten Weltbildern. Lethia ist moralisch grau, Scarlett nicht brav, Ren nicht rein: genau die Ambivalenz, die Leser aktuell schätzen. Die Verlagspromotion stellt die Tropen unmissverständlich heraus, Community-Reviews betonen Sog, Atmosphäre, Königsfigur.
Stil & Sprache – Banter, Biss, Bildkraft
Pauss schreibt nah an Scarletts Kopf: trockener Humor, selbstironische Ich-Perspektive, klarer Takt. Action-Setpieces(Einbruch, Hofintrige, Begegnungen an der Grenze) wechseln mit ruhigen Aushandlungen (Wahrheit, Regeln, Berührungen). Die Kapitel halten Tempo, ohne die Figuren zu verraten; das Worldbuilding (Stadt, Schloss, Außenposten) bleibt anschaulich. Mehrere Rezensionen würdigen genau diese Mischung aus düsterer Atmosphäre, emotionaler Dynamik und Pageturner-Pacing.
Für wen eignet sich „Heart of the Damned“?
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Romantasy-Leser, die Tropen lieben – aber Konsequenzen wollen.
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Fans von maskierten Identitäten, Hofpolitik und moralisch grauen Königen.
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Buchclubs, die über Konsens, Rolle vs. Selbst, Strafrecht vs. Gerechtigkeit sprechen möchten. (Das Buch liefert en masse Diskussionspunkte.)
Stärken & mögliche Schwächen
Stärken
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Tropes, die arbeiten: „Arranged Marriage“, „Hidden Identity“ & Co. treiben Plot und Figuren, statt bloße Deko zu sein.
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Sog & Struktur: Kurze Kapitel, klarer Cliff-Takt, stimmige Innensicht – das erklärt die „nur-noch-ein-Kapitel“-Nächte.
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Glaubwürdiges Grau: Dämonen als äußere Bedrohung; Recht, Macht und Scham als innere – das verleiht Tiefe jenseits des Knisterns.
Mögliche Schwächen
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High-Drama-Dichte: Wer Low-Drama-Romance sucht, könnte die Eskalationsrate (Intrige, Flüche, Bedrohungen) als „viel“ empfinden.
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Rollenlogik: Maskeraden erfordern Suspendierung von Unglauben – wer knallharten Realismus wünscht, stolpert an Hofreaktionen/Protokollen.
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Serien-Logik: Der Auftakt schließt einen Bogen, doch die größten Fragen bleiben bewusst offen – das ist Teil der Dilogie-Dramaturgie.
Über die Autorin – Julia Pauss
Julia Pauss lebt in Salzburg, studierte Anglistik/Germanistik sowie „English and the Creative Industries“ und schreibt Fantasy mit starken, verletzlichen Heldinnen. Für „Forsaken Promises“ kombiniert sie düsteres Worldbuilding, romantische Spannung und politische Stakes. Aktiv auf Instagram (@julesschreibt).
Fazit – Romantasy mit Rückgrat: Knistern + Konsequenz
„Heart of the Damned“ ist nicht nur „Spannung + Spice“, sondern vor allem ein Roman über Rolle vs. Selbst. Scarletts Maskerade ist Überlebenstaktik und Identitätsexperiment zugleich; Ren ist Herrscher und Gefangener seiner Geheimnisse. Das macht die Liebesgeschichte riskant – und genau deshalb glaubwürdig. Wer Tropen mag, aber Inhaltverlangt, findet hier seinen Herbst-Hit: Leseempfehlung – und Platz im Regal für Band 2 freihalten.
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