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Literatursendung "Das Literarische Quartett" mit Sibylle Lewitscharoff, Jagoda Marinic und Juli Zeh

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Am Freitag den 28. Februar lädt Thea Dorn ein weiteres Mal zum Gespräch über aktuelle Bücher. In der kommenden Ausgabe des "Literarischen Quartetts" bespricht sie gemeinsam mit den Schriftstellerinnen Sibylle Lewitscharoff, Jagoda Marinic und Juli Zeh Neuerscheinungen von Martin Mosebach, Amy Waldman und Claudia Durastani. Außerdem widmet sich das "Quartett" einer Neuübersetzung des Dystopie-Klassikers "1984" von George Orwell.

In der kommenden Ausgabe des "Literarischen Quartetts" spricht Gastgeberin Thea Dorn mit ihren Gästen über Bücher von Martin Mosebach, Amy Waldman und Claudia Durastanti. Außerdem geht es um eine Neuübersetzung der weltbekannten Dystopie "1984" von George Orwell. Foto: ZDF / Jule Roehr

72 Jahre nach Erscheinen der weltbekannt gewordenen Dystopie "1984" von George Orwell, scheint das Thema Überwachung aktueller denn je. Wohl auch aus diesem Grund liegen derzeit einige Neuübersetzungen des Buches vor. Thea Dorn spricht mit Sibylle Lewitscharoff, Jagoda Marinic und Juli Zeh über die von Frank Heibert, welche neue Wege der Übersetzungkunst beschreitet. Des weiteren werden folgende Bücher besprochen: Martin Mosebachs neuer Roman "Krass"; Amy Waldmans Roman "Das ferne Feuer" und Claudia Durastantis "Die Fremde".

Martin Mosebachs - "Krass"

Ralph Krass ist ein großzügiger und verschwenderischer Geschäftsmann. Doch ist er tatsächlich so reich, wie sein Auftreten vermuten lässt, oder doch nur ein Hochstapler? Krass wirft sich voller Wucht in eine materielle Welt, schenkend, scheinbar selbstlos, erkauft er sich seine Gesellschaft. Als er in Neapel auf eine junge Abenteurerin trifft (die ehemalige Assistentin eines Zauberers), überschlagen sich die Ereignisse. Sein Sekretär, der Pechvogel Dr. Jüngel, beobachtet das Aufeinandertreffen voller Eifersucht. "Krass" ist eine rasante Vermischung von Liebesroman und Mephisto-Geschichte, zynisch, heiter, hoffnungsvoll und zutiefst böse.

Amy Waldman - "Das ferne Feuer"

Parvin Schams ist eine ehrgeizige Studentin. Doch sie ist hin und hergerissen. Einerseits ist da ihre liberale Professorin, die sie bewundert, andererseits die Erwartungen ihres konservativen afghanisch- amerikanischen Umfelds. Plötzlich stößt sie auf ein Buch, welches ihr einen inneren Anstoß gibt. Ein Arzt erzählt darin von seinem Engagement für afghanische Frauen. Von den humanitären Ansätzen begeistert, beschließt Parvin, sich stärker mit der Stiftung des Arztes auseinanderzusetzen, und für ihn zu arbeiten. Doch irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen. Die im Ort erbaute Geburtsklinik steht leer, die Dorfbewohner verhalten sich abweisend und seltsam. Bald schon bricht eine Konflikt los, zwischen Einheimischen und selbsternannten Helfern.

Claudia Durastanti - "Die Fremde"

In dem Roman "Die Fremde" erzählt Claudia Durastanti die Geschichte ihrer Familie. Sie kommt in Brooklyn zur Welt. Ihre Eltern sind beide gehörlos. Mit Büchern bringt sich das Mädchen selbst die Sprache bei, die ihr die Eltern nicht geben können. Ein Buch, welches der Bestsellerautor Ocean Vuong als eine "Rettungsboje in den dunklen Gewässern der Erinnerung.“ bezeichnet. Durastanti erzählt hier einerseits eine berührende Geschichte des Andersseins, zugleich ist ihr Roman eine Hommage an die emanzipatorische Kraft der Sprache.

George Orwell - "1984" (Neuübersetzung von Frank Heibert)

In seinem 1948 beendeten Roman "1984" beschreibt George Orwell eine Welt, in der eine totalitärer Überwachungsstaat das Leben eines jeden Bürgers bis ins Letzte bestimmt. Orwell war seiner Zeit vom Staatsapparat der Sowjetunion beeinflusst gewesen. Heute jedoch, geht die größte Gefahr einer solchen Überwachung von Konzernen aus, deren neuste Technik ausnahmslos Bewegungs- und Verhaltensmuster lesen und speichern. Mit dieser Neuübersetzung legt Frank Heibert einen mutigen, experimentellen Text vor, der das Jahr "1984" ins 21. Jahrhundert katapultiert. Oder uns zurück.

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