Mit dem Deutschen Buchpreis wird seit 2005 der beste deutschsprachige Roman des Jahres ausgezeichnet. Vergeben wird die Auszeichnung vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Der Autor des Siegertitel erhält 25.000 Euro, die fünf anderen Finalistin (Shortlist) bekommen je 2.500 Euro.
Selbst erteiltes Ziel des Preises ist es, deutschsprachige AutorInnen auch über die Ländergrenzen hinaus bekannt zu machen. Verlage, die deutschsprachige Literatur im Programm führen, können sich mit bis zu zwei Titel direkt um die Auszeichnung bewerben. Die Besonderheit hierbei ist, dass auch Bücher eingereicht werden können, die zum Zeitpunkt der Ausschreibung noch nicht erhältlich sind. Die siebenköpfige Jury, die den Siegertitel kürt, wird jedes Jahr neu gewählt. Für die Wahl der entsprechenden JurorInnen ist das Gremium der Akademie Deutscher Buchpreis verantwortlich. Die Akademie wurde 2004 vom Vorstand des Börsenvereins berufen, und setzt sich aus RepräsentantInnen der Buch- und Kulturbranche sowie Förderern und Partnern des Preises zusammen.
Auswahlverfahren
Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können jährlich jeweils maximal zwei Titeln als Anwerben auf den Deutschen Buchpreis ins Rennen schicken. Die Jury sichtet alle eingereichten Titel, und erstellt anschließend die sogenannte Longlist, die aus 20 Büchern besteht. Aus dieser Liste werden dann sechs FinalistInnen ermittelt (die Shortlist). Der Gewinnertitel wird traditionell zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers bekannt gegeben.
Liste der Preisträger
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2005: Arno Geiger mit "Es geht und gut" (erschienen bei Carl Hanser)
- 2006: Katharina Hacker mit "Die Habenichtse" (erschienen bei Suhrkamp)
- 2007: Julia Franck mit "Die Mittagsfrau" (erschienen bei S. Fischer)
- 2008: Uwe Tellkamp mit "Der Turm" (erschienen bei Suhrkamp)
- 2009: Kathrin Schmidt mit "Du stirbst nicht" (erschienen bei Kiepenheuer & Witsch)
- 2010: Melinda Nadj Abonji mit "Tauben fliegen auf" (erschienen bei Jung und Jung)
- 2011: Eugen Ruge mit "In Zeiten des abnehmenden Lichts" (erschienen bei Rowohlt)
- 2012: Ursula Krechel mit "Landgericht" (erschienen bei Jung und Jung)
- 2013: Terézia Mora mit "Das Ungeheuer" (erschienen bei Luchterhand)
- Lutz Seiler mit "Kruso" (erschienen bei Suhrkamp)
- Frank Witzel mit "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969" (erschienen bei Matthes & Seitz Berlin)
- Bodo Kirchhoff mit "Widerfahrenes" (erschienen bei Frankfurter Verlagsanstalt)
- Robert Menasse mit "Die Hauptstadt" (erschienen bei Suhrkamp)
- Inger-Maria Mahlke mit "Archipel" (erschienen bei Rowohlt)
- Saša Stanišić mit "Herkunft" (erschienen bei Luchterhand)
- Anne Weber mit "Annette, ein Heldinnenepos" (erschienen bei Matthes & Seitz Berlin)
Kritik am Deutschen Buchpreis
Im Jahr 2008 entfachte eine Debatte um die Bedeutung und Außenwirkung des Deutschen Buchpreises. Mehrere Schriftsteller kritisierten insbesondere die Auswahl der Romane, die, so die Kritiker, nach "außenliterarischen" Kriterien getroffen werden würde. In einem 2008 erschienen, kritischen Artikel zum Thema, nennt auch der Journalist Wolfram Schütte den Deutschen Buchpreis einen Medienpreis, der eher kommerziellen als literarischen Nutzen hat. Damit nahm Schütte ein Wort der Schriftstellerin Monika Maron auf, die sagte, dass es "vollkommen gleichgültig" sei, "ob die Shortlist akzeptabel ist oder nicht, ob das prämiierte Buch den Preis verdient haben wird oder nicht, weil dieser Preis kein Buchpreis, sondern ein Marketingpreis ist. Es geht nicht um Literatur, sondern um die Verkäuflichkeit von Literatur ohne großen Aufwand, vom Stapel weg wie die neueste Single vom neuesten Superstar."