In der kommenden Ausgabe der Kultursendung "ttt - titel, tehesen, temperamente" wird unter anderem das aktuelle Buch "Stad, Land, Klima" von Gernot Wagner Thema sein. Der Ökonom hält, mit Blick auf den Klimawandel, ein flammendes Plädoyer für ein Leben in der Stadt. Außerdem geht es um die vor wenigen Monaten erschienene Sophie Scholl-Biografie von Robert M. Zoske, sowie um Bénédicte Savoys Buch "Afrikas Kampf um seine Kunst", welches sich mit dem Besitz der Benin Bronzen beschäftigt.
Thema der kommenden Ausgabe (11. April, 23:25 Uhr) der Kultursendung "ttt - titel, thesen, temperamente" im NDR werden unter anderem drei aktuelle Bücher sein: Der Ökonom Gernot Wagner hält mit "Stadt, Land, Klima" ein durchaus provokantes Plädoyer für die Stadt; der Historiker und Theologe Robert M. Zoske wirft in "Sophie Scholl: Es reut mich nichts" einen neuen Blick auf die Widerstandskämpferin; und die französische Kulturhistorikerin Bénédicte Savoy beschäftigt sich in "Afrikas Kampf um seine Kunst" mit den Benin Bronzen, von denen allein 440 Stück im Besitz der "Stiftung Preußischer Kulturbesitz" sind.
Gernot Wagner: "Stadt, Land, Klima"
Das Eigenheim im Grünen, fernab der dröhnenden Stadt, ist ein Traum, der zunehmend für Begeisterung sorgt. Nicht zuletzt Julie Zeh´s aktueller Bestseller "Über Menschen" beschäftigt sich mit der Idee des "Ausstieges". Doch Einfamilienhäuser schaden der Umwelt und dem Klima, sagt der Ökonom Gernot Werner. Sie verbrauchen zu viel Fläche, zu viel Energie und zu viel Baustoff. In seinem aktuellen Buch "Stadt, Land, Klima" hält er ein flammendes Plädoyer für die Stadt. Das kann durchaus provokant erscheinen, wo Städte doch oft als naturfeindlich erscheinen. Werner verweist hierbei allerdings auf die effiziente Organisation der Stadt, auf den ÖPNV und die Möglichkeit, einfach das Fahrrad zu nehmen, um seine Wege zu beschreiten. "ttt" trifft den Ökonom in New York und spricht mit ihm darüber, wie die Klimaziele mit moderner Stadtplanung doch noch erreicht werden können.
Bénédicte Savoy: "Afrikas Kampf um seine Kunst"
Die kunstvollen Benin Bronzen sollten der Hingucker des neu zu eröffnenden Humboldt Forums werden. Allein 440 Stück hatte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, ganz legal, auf einer Auktion in London ersteigert. Und doch sind die Skulpturen Raubkunst. Die Briten hatten sie im Jahre 1897 erbeutet, als Sühne für ein Massaker der beninischen Truppen. Insgesamt befinden sich 1100 Objekte in deutschen Museen. Alle versuche der nigerianischen Regierung, die Artefakte zurückzubekommen, waren bislang vergeblich. Dies enthüllt die Kulturhistorikerin in ihrem aktuellen Buch "Afrikas Kampf um seine Kunst". Allmählich, so scheint es, kommt Bewegung in den Fall. Der Intendant des Humboldt Forums rechnet mit einer Rückgabe, die Stiftung räumt Fehler in der Vergangenheit ein, das Auswärtige Amt verhandelt mit Nigeria und die zustädnige Staatsministerin für Kultur will noch im April ein Bund-Länder-Treffen ansetzen.
Robert M. Zoske: "Sophie Scholl: Es reut mich nichts"
Am 9. Mai 1921 wurde Sophie Scholl geboren. Die Bilder der Widerstandskämpferin sind längst ins kulturelle Gedächtnis eingeschrieben. Doch wer war die Ikone im Kampf gegen das NS-Regime wirklich? In seiner kürzlich erschienen Biografie zeigt der Theologe und Historiker Robert Z. Zoske Sophie Scholl als eine Figur voller Widersprüche und Zweifel, die zwischen NS-Ideologie und christlichem Glauben changiert. Sophie stammt aus einem christilichen Elternhaus, begeistert sich aber für den "Bund deutscher Mädels", wird sogar Gruppenführerin. Den Nationalismus und Antisemitismus blendet sich zunächst aus, erst nach und nach kommen Zweifel auf. Je größer aber ihr christlicher Glauben wird, desto entschlossener wird auch ihr Wunsch, Widerstand zu leisten.
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