Die Literaturkritik oder Literaturbesprechung als Feld der Literaturdiskussion macht es sich anhand von Rezensionen zur Aufgabe, Werke der Literatur zu bewerten und einzuordnen. Sie erörtert aktuelle Neuerscheinungen, unterwirft aber auch immer wieder Werke weit älteren Datums kritischen Neubewertungen. Dabei bezieht sie gegebenenfalls in Vergleichen die Tendenzen landesweiter oder/und internationaler Literaturen in ihre Diskurse mit ein. (Siehe hierzu auch unter Literatur den Abschnitt: Geschichte des Diskussionsfeldes)

Eine Literaturkritik zu verfassen, kann wiederum synonym gebraucht werden, u. a. für das Verfassen einer monografischen oder essayartigen Abhandlung, beispielsweise über das Gesamtwerk eines Autors. Häufiger bezeichnet die Formulierung jedoch die allein ein literarisches Werk würdigende Literaturkritik, die auch Literaturrezension, Buchrezension, Buchbesprechung und Buchkritik genannt wird.

Quelle: Wikipedia

Buchrezension (3)

Mit imposanten Bildern erzählt der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan in seinem Roman "Internat" von einer Reise quer durch ein zerstörtes und bedrohtes Land. Sein Held Pascha - ein zunächst politisch desinteressierter Mittdreißiger - wird dabei von der Realität eingeholt. Ein Roman, der zeigt, dass es notwendig ist, sich zu den Gegebenheiten zu verhalten. Bild: Suhrkamp
Roman

Der Krieg eine Krankheit, die unerwartet ausbricht

In seinem Roman "Internat" schickt der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan einen zunächst politisch desinteressierten Mittdreißiger quer durch einen niemals erklärten Krieg. Pascha, so der Name des Protagonisten, ist Lehrer von Beruf. Gemeinsam mit seiner Zwillingsschwester lebt er bei seinem Vater in einem halbzerstörten Bahnhofshäuschen. Als der Vater befiehlt, Pascha solle seinen 13-jährigen Neffen aus dem Internat holen und nach Hause bringen, macht sich der Stubenhocker widerwillig auf ...
Tanja Maljartschuk erzählt in ihrem grandiosen Roman "Blauwal des Vergessens" von Narben, die gegenwärtigen Wunden gleichen. Die hier vorgestellte Ich-Erzählerin stößt auf den ukrainischen Volkshelden Wjatscheslaw Lypynskyi, der ihr vollkommen unbekannt ist. Um ihrem eigenen Verschwinden zu entkommen, nimmt sie sich vor, die Geschichte Lypynskyis vor dem Vergessen zu schützen. Bild: Kiepenheuer & Witsch
Roman

So ziehen sich Narben durch dein Land

Die ukrainische Schriftstellerin und Bachmann-Preisträgerin Tanja Maljartschuk erzählt in ihrem Roman "Blauwal der Erinnerung" von verschwundenen Spuren in einem stets vom Verschwinden bedrohten Land. Die Ich-Erzählerin, eine namenlose Autorin die unter Panikattacken und Zwangsneurosen leidet, stößt in alten ukrainischen Journalen auf den Philosophen und Politiker Wjatscheslaw Lypynskyj, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Unabhängigkeit der Ukraine kämpfte. Zwischen der historischen ...
Der Anthropologe David Graeber und der Archäologe David Wengrow wollen mit ihrem Buch "Anfänge" nicht weniger als eine "neue Geschichte der Menschheit" schreiben. Sie zeigen, wie wichtig es sein wird, dem auf Fortschritt und stetiger Erneuerung bauenden Gesellschaftsnarrativ eine alternative Geschichte entgegenzusetzen. Bild: Klett-Cotta
Sachbuch

Der Rückschritt in die Zukunft

Mit seinem letzten großen Werk "Anfänge" hat sich der 2020 verstorbene Wirtschaftsanthropologe David Graeber nicht weniger vorgenommen, als eine neue "Geschichte der Menschheit" zu schreiben. Verfasst hat er es gemeinsam mit dem renommierten Archäologen David Wengrow. Kernthese ihres Buches: Die oft als linear und unvermeidlich gedachte Entwicklung vom Wildbeutertum zur landwirtschaftlichen Zivilisation, auf deren Tableau sich Privatbesitztum, Verwaltung, Ausbeutung und Hierarchien bildeten, ist ...
Der Liedermacher und Schriftsteller Heinz Rudolf Kunze hat mit "Werdegang" eine Autobiografie geschrieben, die zeigt, woher Schaffensdrang und Leidenschaft rühren. Bild: Reclam
Sachbuch

Ein Werk, das ein Leben rechtfertigen soll

Spätestens mit seiner "The Kinks"-Adaption "Lola" wurde Heinz Rudolf Kunze in Deutschland das, was man einen kommerziellen Künstler nennen kann. Kurz zuvor war bereits seine ebenfalls viel beachtete Single "Sicherheitsdienst" erschienen, mit der sich der bis dato noch als "Niedermacher der Achtzigerjahre" bekannte Kunze als intellektueller Pop-Poet etablierte. In seiner Ende 2021 erschienen Autobiografie "Werdegang" schreibt er nun über seine Liebe zur Musik, von einer Kindheit und Jugend im ...
Hanya Yanagihara hat mit ihrem zweiten Roman "Ein wenig Leben" einen Weltbestseller geschrieben. Ihr dritter und aktueller Roman "Zum Paradies" stieg nun ebenfalls hoch ein. Aber steckt mehr dahinter, als nur merkantiles Kalkül, gezielte Provokation und das Abschöpfen "woker" Motive? Bild: Claassen Verlag
Roman

Hanya Yanagihara "Zum Paradies": Homophilie, Identität und Dystopie

Nach dem großen Erfolg ihres letzten Romans "Ein wenig Leben" stürmt die US-amerikanische Schriftstellerin Hanya Yanagihara auch mit ihrem aktuellen Buch die Bestsellerlisten. In den USA und in Großbritannien ist "Zum Paradies" direkt auf Platz 1 eingestiegen. In Deutschland steht der Roman aktuell auf Platz 15 der SPIEGEL Bestsellerliste. Dabei scheint Yanagiharas Erfolgsrezept leicht durchschaubar zu sein. Sie schreibt, was sich so klickt.
Ein rasantes Leben zwischen den Stühlen, eine Überproduktivität, die auf Zerrissenheit gründet. Am 8. Februar wäre der Schauspieler, Autor und Jazz-Sänger Manfred Krug 85. Jahre alt geworden. Beim Kanon-Verlag sind nun die Tagebuchaufzeichnungen aus zwei Jahren erschienen. Sicher und traurig, hart und zerbrechlich erscheint und Krug hier. Bild: Kanon Verlag
Prosa

"Ich sammle mein Leben zusammen": Manfred Krugs Tagebücher

Manfred Krug zählte zu den bedeutendsten Künstlern der DDR. Hier kannte man ihn nicht nur als Schauspieler aus Filmen wie "Spur der Steine" oder "König Drosselbart", sondern schätze ihn auch als avancierten Jazz-Musiker. Im Alter von 40 Jahren ging er in den Westen, wo er weitere Triumphe als "Tatort"-Kommissar und als Anwalt in der Serie "Liebling, Kreuzberg" feierte. Krug lebte rasant, obsessiv. Affären, Alkohol, Zigaretten. Pünktlich zu seinem 85. Geburtstag am 8. Februar wurden nun seine ...
So rein wie die Liebesgeschichte, die er als Manuskript in einem alten Nachttisch findet, sind auch Davids Gefühle für Marie. Und er möchte ihre Liebe, um jeden Preis. Dafür muss er ein anderer werden als der, der er ist. David schlüpft in eine Identität, die ihm buchstäblich über den Kopf wächst. Cover Diogenes Verlag
Roman

Lila, Lila - ein Liebesroman von Martin Suter

„Lila, Lila“, das ist der Titel eines Romans des schweizer Erfolgsautors Martin Suter, der bereits im Jahre 2004 erschienen ist. Es ist eine rührende Liebesgeschichte, gepaart mit einem satirischen Einblick in die Abgründe der Verlagswelt.
Der Mittvierziger Franz Xaver Misslinger legte - trotz seines Namens - einen kometenhaften Aufstieg hin. Doch seine Sicht auf die Welt beginnt zu bröckeln. Nicht zuletzt die Diskussionen mit seiner 16-jährigen Tochter Luise machen ihm deutlich, dass seine Zeit abgelaufen ist. Bild: Aufbau Verlag
Roman

Das Porträt einer untergehenden Männerwelt

Jakob Augstein ist viele Jahre lang als Verleger und rethorisch nicht unbegabter Kolumnist in Erscheinung getreten. Nun legt der Sohn des "Spiegel"-Gründers seinen ersten Roman vor. In "Strömung" sehen wir uns mit einem erfolgreichen Mittvierziger konfrontiert, der sich an einem Scheidepunkt in seinem Leben befindet. Sprach- und machtlos steht er plötzlich vor einer ihm fremd gewordenen Welt. Das Porträt eines untergehenden Aufstrebenden. Interessant an diesem Roman ist ein Punkt, den Augstein ...
Ronja von Rönne schreibt in ihrem neuen Roman "Ende in Sicht" über zwei Leben, die sich nach Auslöschung sehen. Und von der Hoffnung, die diesen Leben dabei beinahe entgangen wäre. Bild: dtv-Verlag
Roman

Ronja von Rönnes neuer Roman "Ende in Sicht": Gegen die Lebensmüdigkeit anschreiben

"Der Tot ist das Einfache. Sterben kann ein Idiot." - heißt in einem von Heiner Müllers "Diagnose"- Gedichten, in denen er, den Speiseröhren-Krebs bereits in der Stimme, seine Krankenhausaufenthalte und also sein Sterben thematisierte. Mit einem Müller-Zitat die Besprechung zu Ronja von Rönnes neuem Roman "Ende in Sicht" zu beginnen, liegt - bei allen offensichtlichen Differenzen - insofern nahe, als es sich bei beiden Autoren zunächst einmal um Figuren handelt, denen ein gewisser ...
Ein heruntergekommenes Stammschloss, ein ignoranter Adelsträger, eine soziale Unterschicht in vollkommener Abhängigkeit, und eine ordentliche Portion Wut. In Mathias Menegoz´2014 erschienene Roman wird gezeigt, unter welchen Umständen sich Revolten bilden, und wie blutrünstig Gesellschaften aufeinandertreffen können. Bild: Frankfurter Verlagsanstalt
Roman

"Karpathia": Vom Kaffeehaus in die Düsternis

Der 2014 veröffentlichte, schauerhafte Roman "Karpathia" des Franzosen Mathias Menegoz hat nichts an Aktualität verloren. Er zeigt eindrucksvoll, dass mythische Erzählungen insbesondere dort auf fruchtbaren Boden treffen, wo Anbindungen gekappt und Menschen mehr oder weniger auf sich selbst zurückgeworfen sind. In "Karpathia" wird ein am Rande der rumänischen Karpaten liegendes Stammschloss - eine finster anmutende Burg mitten in Transsilvanien - zum Ausgangspunkt blutiger Auseinandersetzungen. ...
Buchrezension Magnus Brechtken: Der Wert der Geschichte: Freiheit, Gleichheit, Teilhabe: Was wir aus den Kämpfen der Vergangenheit für die Zukunft lernen können (c) Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Muenchen
Sachbuch

Magnus Brechtken - Der Wert der Geschichte

Was die Zukunft bringt, wissen wir nicht. Aber aus der Geschichte können wir lernen, die Zukunft gelungen zu gestalten – diese Auffassung vertritt Magnus Brechtken in seinem neusten Buch. Dabei geht es ihm thematisch um die durch die Jahrhunderte erstrittenen kulturellen Errungenschaften, wie die Rechtsstaatlichkeit, die Gleichstellung der Geschlechter, die parlamentarische Demokratie, die Presse- und Meinungsfreiheit und die Soziale Marktwirtschaft. Diese Grundpfeiler seien heute in Gefahr ...
In "Wunder" landen Figuren vor riesigen Mauern. Manche verenden. Andere machen sich hübsch und drehen um. Sie laufen. Bis zur anderen Seiten. Foto: Suhrkamp
Prosa

Eine Antwort wäre ein Produkt

Mit ihrem 2018 erschienenen, vielbeachteten Buch "Eiscafé Europa" trat die Autorin Enis Maci als glänzende Essayisten auf, deren Umgang mit zeitgenössischen Fragen ein unkonventioneller und in gewisser Hinsicht auch radikaler ist. Damals wühlte sie im Internet wie in einer riesigen offenen Wunde, zog ProtagonistInnen auf die Bühne, stieß sie wieder von sich, reflektierte, protestiere und suchte, am Rande der Verzweiflung, nach einer Form des Widerstands. In ihrem vor kurzem bei Suhrkamp ...
Hitler hat überlebt! Die Juden planen die Weltherrschaft! Nichts geschieht zufällig! Alles ist das Ergebnis geheimnisvoller Machenschaften. Bild: DVA
Sachbuch

An allem sind die Juden schuld

Die nachweislich auf Fälschungen beruhenden "Protokolle der Weisen von Zion" gelten in antisemitischen Kreisen nach wie vor als ein Belegdokument dafür, dass wir es mit einer jüdischen Weltverschwörung zu tun haben. Gerade in aufgeheizten, unsicheren Zeiten wie die unsere eine ist, blüht das fatalistische Verschwörungsdenken wieder auf. Menschen suchen Sicherheit im Absoluten, sehnen sich danach, einem engen Kreise von Auserwählten anzugehören und somit Teil einer kleinen, wissenden Gemeinschaft ...
Franz Kafkas Zeichnungen können als Ergänzungen seines schriftstellerisches Werkes gelesen werden. Im C.H. Beck Verlag erscheint Anfang November ein Bildband, der über 100 bislang unveröffentlichte Zeichnungen des Autors zeigt. Bild: C.H. Beck
Sachbuch

Von der Streckbank aus: Neue Kafka Zeichnungen erscheinen im November

Oft ist in diesen Tagen von bedrohlich erscheinenden, bevorstehenden Umbrüchen die Rede. Tiefgreifende Veränderungen, die wir zwar ahnen, aber nicht im Detail beschreiben können. Fast scheint es so, als hafte dem uns Bevorstehenden etwas Unheimliches an. Nicht selten hört man von fatalistischen Urteilen, die unabwendbar auf uns zukommen. Angesichts solcher Grundstimmungen lohnt es sich, auf Schriftsteller zu blicken, die von ähnlichen Stimmungen umgeben waren und getrieben wurden. Einer von ...
Zum 200. Geburtstag des großen russischen Romanciers Fjodor Michailowitsch Dostojewski haben Markus Spieker und David Bühne ein Buch geschrieben, welches Anthologie und Biografie zugleich ist. Ein wunderbare, frische Einführung in das Werk und Leben des Autors, die sich vor allem an jüngere Leserinnen und Leser richtet. Bild: Fontis Verlag
Sachbuch

200 Jahre Dostojewski: Die Abgründe zum Klingen bringen

Heute wird weltweit der 200. Geburtstag des großen russischen Romanciers Fjodor Michailowitsch Dostojewski gefeiert. Dutzende Neuerscheinungen wurden in den vergangenen Wochen anlässlich des Jubiläums auf den Weg gebracht. Wir wollen ein Buch vorstellen, welches sich insbesondere an Leserinnen und Leser richtet, die sich bisher nicht so intensiv mit Dostojewski beschäftigt haben: "Rock Me, Dostojewksi: Poet. Prophet. Psychologe. Punk." ist eine unkonventionelle, schmissig geschriebene ...
In "Im Aufwind der Macht" erzählt Wolfgang David von dem hochrangigen sächsischen Militär Johann Adolf von Thielman und seiner zwiespältigen Beziehung zu Kaiser Napoleon I. Ein historisch präzise erzähltes Buch, das zeigt, wie Machtfülle und Zeitenge aufeinanderprallen. Eigenes Bild
Roman

Im Aufwind der Macht - Das wankelmütige Sachsen zwischen den Mächten

In dem historischen Roman „Im Aufwind der Macht“ lässt der Autor Wolfgang David den Leser in die Geschehnisse vor der Völkerschlacht bei Leipzig eintauchen. Begonnen mit dem alles entscheidenen Feldzug Napoleons gegen Russland, endet der Roman mit der Übergabe der sächsischen Festung Torgau an die französischen Truppen.
Der schwedische Autor Alex Schulman schreibt, um seine eigene Kindheit aufzuarbeiten. Auch in seinem ersten Roman spielt die Erinnerung an die alkoholkranke Mutter und deren Beziehung zu ihren Söhnen eine zentrale Rolle. Schulman reichert diese Erinnerungen mit Fiktionalem an. Bild: dtv
Roman

Ins Reine kommen

Auch in seinem aktuellsten Buch, welches zugleich sein erster richtiger Roman ist, arbeitet sich der schwedische Autor Alex Schulman an seiner Kindheit ab. In "Die Überlebenden" werden autobiografische Elemente, die bereits in früheren Büchern und Beiträgen Schulmans eine gewichtige Rolle spielten, fiktional angereichert. Der Roman erzählt die Geschichte einer Familie, die zunehmend zerfällt. Die Eltern alkoholabhängig, die drei Brüder zerrissen. Nach vielen Jahren der Abgrenzung bringt sie eine ...
Ein grimmiges Gespenst steckt mit seiner Stinklaune alle Wesen des Waldes an. Ein grimmiges Gespenst steckt mit seiner Stinklaune alle Wesen des Waldes an. "Miesegrimm, der Spielverderber" ivon Marina Türschmann st eine Geistergeschichte der ganz besonderen Art. Foto: Claudia Diana Gerlach
Kinderbuch

Der grimmige Geist

Einsam und schlecht gelaunt ist das alte Schlossgespenst, das seit Jahrhunderten in einer Ruine im finstersten Teil des Waldes vor sich hinspukt. Einst war der mürrische Geist mit dem passenden Namen Miesegrimm ein gefürchteter Raubritter, der skrupellos Beute machte. Inzwischen hat sich die geballte schlechte Stimmung des Geistes aus dem Kinderbuch „Miesegrimm, der Spielverderber“ von Martina Türschmann so verdichtet, dass sie als giftiger Nebel durch den Wald wabert und bei allen Lebewesen für ...
Um eine ungewöhnliche Freundschaft im historischen Kanada geht es in diesem neuen Kinderbuch aus dem Dresdner MONS-Verlag. Um eine ungewöhnliche Freundschaft im historischen Kanada geht es in diesem neuen Kinderbuch aus dem Dresdner MONS-Verlag. "Das Geschenk des Akadiers" wird unter dem Hashtag #maplereads bei der Frankfurter Buchmesse 2021 vorgestellt, bei der diesmal Kanada der Ehrengast ist. Foto: Claudia Diana Gerlach
Kinderbuch

Das Geschenk des Akadiers

An einem eisigen kanadischen Wintermorgen im Jahre 1768 ist der achtjährige Christian Treitz auf der Jagd – angetrieben durch Hunger und ausgerüstet lediglich mit einem Holzknüppel. In dem neuen Kinderbuch aus dem Dresdner MONS-Verlag „Das Geschenk des Akadiers“ von Diane Carmel Léger mit Bildern von Tamara Thiébaux-Heikalo geht es um das Schicksal deutscher Auswandererfamilien im 18. Jahrhundert, die bei ihrer Ankunft in der neuen Heimat in Neubraunschweig über zu wenig Vorräte verfügen und ...
Die Welt, in der wir heute leben, hat ihren Ursprung am Ground Zero: das Ende der USA als alleinige Weltmacht, Guantanamo und die Konfrontation zwischen dem Westen und der islamischen Welt, die Flucht vor den Kriegen im Nahen Osten, der Aufstieg von Populismus und Nationalismus. Hat Bin Laden also tatsächlich gewonnen und die Selbstgewissheiten des Westens entzaubert? Wäre es nicht an der Zeit, die Welt neu zu denken? Bild: Hanser Verlag
Sachbuch

"Ground Zero" von Stefan Weidner

In diesem Jahr jährte sich der Anschlag auf das World Trade Center zum 20. Mal. Für den Islamwissenschaftler Stefan Weidner ein Anlass, noch einmal auf die Beziehung zwischen dem Westen und seinen Feinden zu blicken. In dem politischen Essay "Ground Zero. 9/11 und die Geburt der Gegenwart" zeigt er, dass wir die Hoffnung auf eine konstruktive und harmonische Weltordnung nicht aufgeben dürfen.
Laura Backes und Margherita Bettoni schreiben in ihrem für den NDR Sachbuchpreis nominierten Buch "Alle drei Tage" über Morde, die in der Öffentlich kaum Thema sind: Femizide. Täglich versucht ein Mann in Deutschland seine Partnerin zu töten. Alle drei Tag gelingt ein solcher Mord. Bild: DVA
Sachbuch

"Alle drei Tage" von Laura Backes und Margherita Bettoni

Es sind Morde, über die kaum jemand spricht. Über 100 Frauen werden in Deutschland jährlich von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Die Journalistinnen Laura Backes und Margherita Bettoni haben für ihr Buch "Alle drei Tage" mit Experten gesprochen, die die Motive männlicher Gewalttäter untersuchen und den Tathergang rekonstruieren. Und mit Frauen, die überlebt haben.
In seinem aktuellen Buch "Unbehagen. Theorie der überforderten Gesellschaft" zeigt Armin Nassehi, dass es die Diskrepanz zwischen Problemerkennung und Problembehandlung ist, die uns in die permanente Selbstüberforderung lenkt. Bild: C.H. Beck
Sachbuch

Die überforderte Gesellschaft

Der Soziologieprofessor Armin Nassehi beschreibt in seinem aktuellen Buch "Unbehagen" eine Gesellschaft, die permanent mit sich selbst überfordert ist. Die Kernfrage seiner Analyse lautet dabei: Warum gelingt es uns nicht, die von uns selbst geschaffenen Probleme zu lösen, obgleich uns alle Mittel und Ressourcen zur Verfügung stehen, die eine solche Lösung ermöglichen würden?
"In Dunkelblum haben die Mauern Ohren, die Blüten in den Gärten haben Augen, sie drehen ihre Köpfchen hierhin und dorthin, damit ihnen nichts entgeht, und das Gras registriert mit seinen Schnurrhaaren jeden Schritt." - Eva Menasse, "Dunkelblum" Bild: Kiepenheuer & Witsch
Roman

Die Mauern hören, die Blumen sehen...

In Eva Menasses Roman "Dunkelblum" werden die Abgründe einer Verdrängungskultur gespiegelt, die insbesondere in Österreich während der Nachkriegszeit Hochkonjunktur hatte. Der Widerstand gegen jedwede Veränderung, die Angst vor dem Aufbruch eines Geheimnisses, das dunkle, verbohrte Konservative ist in diesem Roman allgegenwärtig. "Dunkelblum" - eine österreichische Kleinstadt im Burgenland - liegt unweit der ungarischen Grenze. Die Bewohner beobachten schweigend, nehmen vieles auf, aber geben ...
Antje Rávik Strubel schreibt mit ihrem für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman "Blaue Frau" eine zersetzende und zugleich hochpoetische Reise, deren Ziel die Traumata-Bewältigung ist. Bild: S. Fischer
Roman

Deutscher Buchpreis 2021: Antje Rávik Strubel - "Blaue Frau"

In Antje Rávik Strubels Roman "Blaue Frau" geht es um das Aufeinandertreffen von Ost und West, um sexuelle Gewalt und um einen langwidrigen Befreiungsprozess. Mit der Kraft der Sprache versucht sich die Protagonistin in diesem Buch ihren Traumata zu stellen. Ihre Reise führt quer durch Europa.
Ferdinand Schmalz beschäftigt sich in seinem für den Deutschen Buchpreis nominierten Debütroman "Mein Lieblingstier heißt Winter" auf skurrile Weise mit der Frage danach, was der Tod für eine Bedeutung für die mit ihm Lebenden hat. Bild: S. Fischer
Roman

Deutscher Buchpreis 2021: Ferdinand Schmalz - "Mein Lieblingstier heißt Winter"

2017 hatte der österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz mit seinem Text "Mein Lieblingstier heißt Winter"den Bachmannpreis für sich entscheiden können. Nun steht die damals noch weitestgehend offen gebliebene Geschichte - zum Roman ausgearbeitet - auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Im Zentrum dieses morbiden Romans wird die Frage danach verhandelt, wie wir mit dem Tod umgehen.
Mithu Sanyal zeigt in ihrem für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman "Identitti", wie schnell aus Opfer Täter und aus Täter Opfer werden können. Ein Roman, der kritisch auf die Erregtheit der Twitter-Diskurse eingeht und zeigt, das Identität mehr ist als das, wofür man sich hält. Bild: Hanser Verlag
Roman

Deutscher Buchpreis 2021: Mithu Sanyal - "Identitti"

In ihrem Roman "Identitti" wirft sich die Schriftstellerin Mithu Sanyal in einen Diskurs, der schnell aus den Rudern geraten und - so zeigt es dieses Buch unter anderem - Täter- und Opferrollen in Windeseile austauschen kann. "Identitti" ist klug, wild, und randvoll gefüllt mit schlagkräftigen Argumenten.
In ihrem für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman "Im Menschen muss alles herrlich sein" erzählt Sasha Marianna Salzmann von Umbruchzeiten, die solch tiefe Wunden hinterlassen, dass sie sich generationsüberreifen bemerkbar machen. Bild: Suhrkamp Verlag
Roman

Deutscher Buchpreis 2021: Sasha Marianna Salzmann - „Im Menschen muss alles herrlich sein“

Sasha Marianna Salzmann erzählt in ihrem Roman "Im Menschen muss alles herrlich sein" von Mitgefühl, Schmerz, Verletzlichkeit und Verzweiflung. Ausgangspunkt ist eine Migrationsbiografie, die in unterschiedlichen Perspektiven und Lebensentwürfen ihren Widerhall findet. "Im Menschen muss alles herrlich sein" ist für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Ein kleines Dorf irgendwo in Russland um 1918. Von der Oktoberrevolution haben die Bewohner nichts mitbekommen; auch der Bürgerkrieg ist ihnen entgangen. Bis "die Realität" sie einholt, und den Dorffrieden stört... Bild: Rowohlt Verlag
Roman

Deutscher Buchpreis 2021: Yulia Marfutova - "Der Himmel vor hundert Jahren"

In ihrem für den Deutschen Buchpreis nominierten Debütroman "Der Himmel vor hundert Jahren" erzählt die in Moskau geborene Autorin Yulia Marfutova von Aberglaube und Fortschritt, von einfachen Lebensweisen und aufwühlenden revolutionären Kräften. Tableau all dieser Auseinandersetzungen ist ein kleines Dörfchen irgendwo in den Weiten Russlands um 1918.
In seinem für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman "Betrachtung eines Unglücks" setzt sich Gert Loschütz mit dem größten Zugunglück in der Deutschen Geschichte auseinander. Und endet bei der Zufälligkeit des Daseins. Bild: Schöffling & Co
Roman

Deutscher Buchpreis 2021: Gert Loschütz - "Besichtigung eines Unglücks"

Gert Loschütz erzählt in seinem Roman "Besichtigung eines Unglücks" von dem bislang größten Zugunglück in Deutschland. Am 22. Dezember 1939 raste ein aus Berlin kommender Reisezug auf einen kurz vor dem Bahnhof der Kleinstadt Genthin stehenden Personenzug. Loschütz´ für den Deutschen Buchpreis nominierter Roman beginnt bei jenem Unglück, und endet bei der Zufälligkeit des Individuums.
Auf ihre schriftstellerische Tätigkeit angesprochen, bezeichnete sich die französische Schriftstellerin Annie Ernaux einmal als "Ethnologin ihrer selbst". Ihr in Frankreich bereits im Jahr 2000 erschienener Roman „L'évènement“ ist nun unter dem Titel "Das Ereignis" bei Suhrkamp auf Deutsch erschienen. Bild: Suhrkamp Verlag
Roman

"... und sobald es wehtat, schreckte ich zurück."

Gerade wurde der Film „L'évènement“ (Das Ereignis") der Regisseurin Audrey Diwan auf den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Als Vorlage des Films diente der gleichnamige, autobiografische Roman der französischen Autorin Annie Ernaux, der in Frankreich bereits im Jahr 2000 erschienen und nun auch hierzulande in deutscher Übersetzung erhältlich ist. Das Buch erzählt von der jungen Literaturstudentin Annie, die, im Frankreich der 1960er Jahre, beschließt, ...

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