Am 25. August 2019 feiert der umstrittene Londoner Starautor Martin Amis seinen 70. Geburtstag. Happy Birthday, du Arschloch!
Die New York Times bezeichnete ihn einmal als Meister der Neuen Widerwärtigkeit, in den Klatschspalten der Presse ist er einmal als "literarischer Mick Jagger" bezeichnet worden: Der Starautor Martin Amis feiert heut seinen 70. Geburtstag, wahrscheinlich mit Kippe zwischen den Fingern und einer gut bezahlten, jungen Frau in der Torte. Immer wieder sorgte der Autor mit seinem Werk und Handeln für Kontroversen. Zu seinen Meisterwerken gehören die Romane "Gierig" und "London Fields". Zuletzt veröffentlichte er die Essay-Sammlung "Im Vulkan".
Beziehung zum Vater
Martin Amis ist der Sohn des ebenfalls preisgekrönten Autors Kingsley Amis (1922 - 1995). Sowohl der Erstlingsroman des Sohnes, als auch der des Vater ("Glück für Jim") wurden mit dem Somerset-Maugham-Preis ausgezeichnet. Die rohe Persönlichkeit Martin Amis, seine patriachalischen Züge sowie die Verehrung von Vladimir Nabokov und Paul Bellow glaubt man auf die schwierige Beziehung zu seinem Vater zurückführen zu können, der sich wenig für die Schreibversuche des Sohnes interessierte. Amis selbst:
„Mein Vater, nicht zuletzt - wie ich denke - auch wegen einer gewissen Trägheit, nahm von meinen frühen Schreibversuchen keine Notiz, bis ich ihm endlich die Korrekturfahne meines ersten Romans auf den Schreibtisch warf.“
Martin wuchs in Städten auf, in denen sein Vater Literatur unterrichtete. Als er zwölf war, ließen sich die Eltern scheiden. 1973 gelang ihm dann der Durchbrich mit dem Roman "Das Rachel-Tagebuch". Martin thematisiert darin die Versuches eines jungen Provinzlers, die titelgebene Rachel herumzukriegen. Erst später gab Amsi zu, dass der Roman autobiografische Züge trägt.
Aufbruch und Skandale
Seit den achtziger Jahren löste Amin mit beinahe jeder seiner Äußerungen einen öffentlichen Skandal aus. Beispielsweise verlangte er von seinem Verlag einen Vorschuss, um sich die Zähne erneuern zu lassen. Damals für seinen Roman "Information". Dieser Vorschuss allerdings war nur zu ermöglichen, indem er seine damalige Agentin Pat Kavanagh (die Frau des Schriftstellers und - bisdato - Freundes Julian Barnes) fallen ließ, und an ihrer Stelle den als "Schakal" bekannten Agenten Andrew Wylie engagierte.
Etwa zur selben Zeit trennte sich der Autor von seiner damaligen Frau und zog bei der gutgestellten Schriftstellerin Isabel Fonseca ein. Gefundenes Fressen für die Presse. Seine uneheliche Tochter lernte Amis erst kennen, als sie 19 war. Eine weitere Geschichte entstand aus dem Umstand, dass eine Cousine des Autors von dem berüchtigten Serienmörder Frederick West umgebracht wurde.
Seit seiner Jugend beschäftigt sich der Autor intensiv mit dem Holocaust. Sein letzter Roman "Interessengebiet" thematisiert den Versuch einer Affäre von SS-Leuten in Ausschwitz. Das Werk wurde für einen Preis nominiert, sorgte aber wieder einmal für wilde Kontroversen. Der Hanser-Verlag, der die Deutschübersetzungen für gewöhnlich verlegt, lehnte das Buch ab. Der Schweizer Verlag Kein und Aber übernahm die Veröffentlichung.
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