Es gibt viele Möglichkeiten der Tristesse einer Stadt zu entfliehen. Die Stadt selbst ein wenig weniger trist zu machen, ist da schon schwieriger. Der Instagram-Account no.ta.bene zeigt am Beispiel Kassels, wie künstlerische Eingriffe ein Stadtbild verändern können. Wenn auch nur partiell.
Es ist kein Protest, der verhindern oder zerschlagen soll, sondern eine literarische Intervention, die dem Grau einer Stadt mit Poesie begegnet. Thomas Brode versucht mit seinem Instagram-Accound no.ta.bene Lyrik, Literatur, Notizen und Gedanken in den Straßen Kassels festzuhalten, und schafft somit einen anderen Bezug zur Stadt.
"Heut ist nicht mein Tag..."
Den auf Zettel gedruckten, kurzen Textpassagen begegnet man immer häufiger in den Kasseler Straßen. Die auf Schaufenster, Mauern oder Blumentöpfen geklebten Rilke, Hölderlin und Wittgenstein-Zitate, ergänzt Brode mit eigenen Gedanken wie "Eifersucht ist ein Privileg" oder "Heut ist nicht mein Tag, und das schon viele Jahre lang". "Ein Dosenfisch stürzt sich lachend ins offene Meer" ist ein Auszug aus dem Song "Wieder ein Tag" der Band Element of Crime. So entsteht ein breites Sammelsurium von Texten, zwischen denen man, wenn man wollte, intertextuelle Bezüge herstellen könnte.
Digital - Analog
Was der Instagram-Account no.ta.bene schafft, ist eine angenehme Verbindung zwischen analoger und digitaler Arbeit. Brode selbst hat sich lange Zeit von der Plattform ferngehalten, dachte beim Wort Instagram an "Bilder von geklonten, selbstverliebten und hedonistischen Teenies in immer der gleichen Pose". Nun zeigt er am eigenen Beispiel, wie man die Selbstdarsteller-Plattform so nutzen kann, dass die künstlerische Ambition in den Mittelpunkt der Darstellung gerückt wird.
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