Volker Weidermann lädt am Freitag, 11.August 2017, 23.00 Uhr, im ZDF gemeinsam mit Christine Westermann und Thea Dorn erneut zum Gespräch über Bücher. Gast ist dieses Mal der Literaturkritiker Ijoma Mangold (Die ZEIT). Im Foyer des Berliner Ensembles diskutieren die vier über Neuerscheinungen von Virginie Despentes, Richard Ford, Franzobel und Paulus Hofgatterer.
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Zwischen ihnen: Wenig ist uns so vertraut und zugleich so geheimnisvoll fremd wie das Leben der eigenen Eltern.
Schon mit ihrem Debüt "Baise-moi – Fick mich" machte Virginie Despentes Furore. Mit ihrem neuen Roman "Das Leben des Vernon Subutex" legt die Skandalautorin nun nach: mit der Geschichte eines rasanten sozialen Abstiegs. Gerade noch Besitzer eines angesagten Plattenladens, landet Subutex auf der Straße. Er schnorrt sich durch die Wohnungen seiner Freunde und Ex-Geliebten und wird mit allen Facetten einer kaputten Gesellschaft konfrontiert. In Frankreich wird Despentes' vielstimmiges Panorama nicht umsonst mit Balzac verglichen.
Wenig ist uns so vertraut und zugleich so geheimnisvoll fremd wie das Leben der eigenen Eltern. "Zwischen ihnen" ist Richard Fords persönlichstes Buch. Darin zeichnet der amerikanische Bestsellerautor das Bild seines Vaters und seiner Mutter und versucht zu ergründen, wer sie waren, bevor sie seine Eltern wurden. Bis zu seiner Geburt führten die beiden ein Nomadenleben. Im Amerika der 30er Jahre legt der Vater als Handlungsreisender unzählige Meilen durch die Südstaaten zurück, immer in Begleitung seiner geliebten Frau. Dann kommt ein einziges spätes Kind, und alles ändert sich.
"Nichts für frankophile, Rotwein trinkende, Käse degustierende Modefuzzis", heißt es zu Beginn des Romans "Das Floß der Medusa". "Gut, die Sache liegt mittlerweile mehr als zweihundert Jahre zurück. Wir können es uns also bequem machen und uns versichern, wir sind anders, bei uns kommt so was nicht vor. Doch ist das wirklich so?" Auf der Folie der historischen Schiffskatastrophe erzählt der österreichische Schriftsteller Franzobel vom Kampf aller gegen alle und fragt nach der Bedeutung von Moral und Menschlichkeit in Extremsituationen.
Paulus Hochgatterer ist Kinderpsychiater und Schriftsteller. Immer wieder spielen Jugendliche, Außenseiter und psychisch Kranke eine wesentliche Rolle in seiner Literatur. In "Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war" ist es ein 13-jähriges Mädchen, das sich an nichts erinnern kann. Auf einem Bauernhof trifft Nelli Ende 1944 auf einen russischen Kriegsgefangenen. Er trägt nichts bei sich außer einer Leinwandrolle. Ein berühmtes Gemälde? Zwischen den beiden entspinnt sich eine Freundschaft, die durch eine Gruppe von Wehrmachtssoldaten jäh unterbrochen wird.
"Das Literarische Quartett" wird im Foyer des Berliner Ensembles mit Publikum aufgezeichnet. Die nächste Sendung findet am 13.Oktober 2017 auf der Frankfurter Buchmesse statt.
Bücherliste:
Virginie Despentes: Das Leben des Vernon Subutex (Kiepenheuer & Witsch)
Richard Ford: Zwischen ihnen (Hanser Berlin)
Franzobel: Das Floß der Medusa (Zsolnay)
Paulus Hofgatterer: Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war (Deuticke)
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Zwischen ihnen: Wenig ist uns so vertraut und zugleich so geheimnisvoll fremd wie das Leben der eigenen Eltern.
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