Literatur im Frühling Spannende Neuerscheinungen bei Suhrkamp!

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Auch für den Monat Juni hält der Suhrkamp-Verlag spannende Neuerscheinungen bereit. Wir haben reingeschaut und uns einige Bücher rausgepickt, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Sechs Auszüge in aller Kürze!

Für Juni hält Suhrkamp spannende Neuerscheinungen bereit. Foto: Suhrkamp Verlag

Von politischen Machtfragen und Gesellschaftskritik, bis hin zur Liebe zwischen einem Alltags-Macho und einer Hardcore-Feministin: Das Juni-Programm des Suhrkamp Verlages kommt stimmungs- und themenreich daher. Wir haben reingeschaut und das ein oder andere Buch herausgepickt.

Gesellschaftliches

  • Beginnen wir mit einem Buch des im Dezember 2018 verstorbenen, israelischen Autors Amos Oz. In "Die letzte Lektion - Ein Leitfaden für die Zukunft" fragt Oz nach der Möglichkeit einer friedlichen Zukunft für den Nahen Osten. Er plädiert "...für einen jüdischen wie für einen palästinensischen Staat..." ohne dabei die Fehler der Vergangenheit außer Acht zu lassen. Was man für eine Heilung bräuchte, wäre zunächst eine "eine Sprache der Heilung". "Die letzte Lektion - Ein Leitfaden für die Zukunft" ist das Vermächtnis des bedeutendsten israelischen Autors.
  • Raul Zelik hat ein Buch geschrieben, welches den wunderbaren Titel "Wir Untoten des Kapitals - Über politisch Monster und einen grünen Sozialismus" trägt. Wie hängt das Wiederauferstehen faschistischer Monster mit einer lebensfeindlichen Wirtschaftsweise zusammen? Und wie müsste eine zukunftsfähige, freundliche Gesellschaft aussehen? Zelik zerrt die halbtote, röchelnde sozialistische Idee vom Schlachtfeld, um sie am Rande des Zombi-Krieges aufzupäppeln. Wie kann sich die Linke neu erfinden? Wie kann ein sozialistisches Projekt aussehen, und was für Mittel aus welchen Quellen bräuchten wir dafür?
  • Einige der Monster, auf denen wir bei Raul Zelik stießen, begegnen uns auch in Danielle Allens Buch "Politische Gleichheit". Die Autorin fragt nach den institutionellen Strukturen, die Macht ermöglichen, und trifft hierbei schnell auf neurechte Bewegungen. Wie konnten uns die rechtspopulistischen Aufstände so hart treffen? Vielleicht, so Allen, weil wir zu sehr damit beschäftigt waren"im Schatten eines abstrakten liberalen Gleichheitsideal" zu schwelgen. Fest steht eines: Es ist dringend notwendig, den Begriff Gesellschaft neu zu denken. Und dafür ist es zwingend erforderlich, "Differenzen auszuhalten und neue Kulturen der Interaktion aufzubauen."

Romane

  • Den erzählerischen Teil eröffnet Iván Repila mit seinem Roman "Der Feminist". Repile beschreibt hier, was passieren könnte, wenn ein "ignoranter Gewohnheitsmacho" auf eine "Hardcore-Feministin" trifft, und sich dabei so etwas wie Liebe entwickelt. Freunde, Familie, Arbeit. Plötzlich werden Strukturen sichtbar, die vorher zwar vorhanden, aber weitestgehend unerkannt blieben. Im der Bewerbung des Verlages heißt es: "...Ein Roman für alle, die sich einig sind, dass sie Mario Barth scheiße finden, in Sachen Feminismus sonst aber bisweilen nicht weiterwissen."
  • Um Liebe im weitesten Sinne geht es auch in Marius Goldhorns Roman "Park". Der Protagonist Arnold reist nach Athen, um dort Odile wiederzusehen. Bevor sein Flug geht flaniert er ein wenig durch Paris, wechselt seinen Bildschirmhintergrund, wartet auf Antwort von Odile. Plötzlich hört er in den Nachrichten von einem Anschlag und stellt sich die Frage, warum omnipräsenter Terror, Unruhen und Gewalt keinerlei beängstigende Wirkung mehr auf ihn haben. Selbst als er auf Demonstranten in Athen trifft und die Lage zu eskalieren droht, bleibt Arnold scheinbar an der Oberfläche kleben.
  • Von einem Machtmissbrauch in einem dystopischen Deutschland erzählt der Thriller "Paradise City" von Zoe Beck. Gezeigt wird eine vom Klimawandel heimgesuchte Welt: Überschwemmungen sorgen dafür, das weite Teile des Landes unbewohnbar geworden sind. Berlin ist nurmehr ein riesiges Museum, bestaunbar für Touristen. Regiert wird von Frankfurt aus, das mit dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zu einer Art Megacity verschmolzen ist. Der Alltag der Menschen ist algorithmisiert. In dieser Welt wird die Rechercheurin Liina in die Uckermark geschickt, um eine Meldung zu überprüfen. Während sie dem Auftrag nachgeht, wird ihr Chef verletzt und eine Kollegin ermordet. Beide haben an der Story gearbeitet, die Liina versprochen war. Es stellt sich heraus: Im unmittelbaren Umfeld der Protagonistin befindet sich jemand, der die Macht hat, über Leben und Tod zu entscheiden.




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