Die Lebensgeschichte Shlomo Birnbaums Ein Stein auf meinem Herzen

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Eine biografische Erzählung vom Überleben des Holocaust und dem Weiterleben in Deutschland. Cover: Herder Verlag

Shlomo Birnbaum erzählt in “Ein Stein auf meinem Herzen“ seine Lebensgeschichte. Birnbaums Geschichte wurde von Rafael Seligmann aufgeschrieben. Seligmann, geboren 1947 in Israel, zählt zu den bekanntesten jüdischen Schriftstellern Deutschlands.

Das Buch "Ein Stein auf meinem Herzen" ist deswegen so eindringlich , weil es ein Stück deutscher Schuld und Geschichte aus den Augen eines Überlebenden des Holocaust schildert. Es ist im September 2016 im Herder Verlag erschienen.

Inhalt

Mit einfachen Worten und in ganz ruhigem Ton beginnt das Buch mit der Kindheit Shlomos in einer jüdisch orthodoxen Familie polnischen Tschenstochau. Er kennt sein Leben nicht anders als ständig Repressionen wegen seiner Glaubenszugehörigkeit ausgesetzt zu sein. Frieden und Liebe findet der Kleine in der Familie. Birnbaum berichtet in geradezu sachlichem Ton von antisemitischen Übergriffen, denen er schon als Kind ausgesetzt war. Der Leser erfährt einiges über das jüdische Leben um 1930 in Polen. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges endet die Kindheit von Shlomo. Sein Vater der schon vor dem Überfall auf Polen erkannte, dass die Zeiten elend werden: „>>Wenn die großen Tiere kämpfen, leiden die kleinen…,<< er macht eine Pause, >>…das sind die Polen und am Ende die Juden.<< “, versucht mit der Familie zu fliehen, doch die Flucht scheitert und das Martyrium der Familie nimmt seinen Lauf. Shlomo verliert durch die Gewalt der Nazis, darunter auch Ukrainer und Polen, fast seine gesamte Familie. Sein Vater behält eine klaren Kopf und so sichert er mit seinem Handeln das Überleben von Shlomo. Doch es reichte eben nicht den Holocaust zu überleben, auch nach der Befreiung Polens gab es ihn weiterhin, den Antisemitismus, er verschwand nicht mit dem Kriegsende. Shlomo und sein Vater mussten fliehen. Sie landen letztlich in München - in Deutschland, in einem Land das für den Holocaust verantwortlich war und Shlomo gründete hier eine Familie. Er hat vier Kinder findet Freunde doch der Ballast des Krieges bleibt.

Fazit

Seligmann ist es gelungen die Lebensgeschichte Shlomo Birnbaums in unverfälschten Worten aufzuschreiben und so ein Buch entstehen zu lassen, dass eindrücklicher und klarer nicht hätte werden können. Es ist ein Buch entstanden über das Ringen nach Glauben, dem nicht vergessen und verzeihen können und über starke Vaterbande, die das Fundament für ein neues Leben im Feindesland legten.

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