Als Antisemitismus werden heute alle pauschalen Formen von Judenhass, Judenfeindlichkeit oder Judenfeindschaft bezeichnet. Der Ausdruck entstand 1879 als Eigenbezeichnung deutscher Judenfeinde um den Journalisten Wilhelm Marr. Er wurde nach dem Holocaust zum Sammelbegriff für alle Einstellungen und Verhaltensweisen, die Einzelpersonen oder Gruppen „den Juden“ zuordnen und ihnen negative Eigenschaften unterstellen, um die Abwertung, Ausgrenzung, Diskriminierung, Unterdrückung, Verfolgung, Vertreibung bis hin zur Vernichtung jüdischer Minderheiten (Völkermord) zu rechtfertigen.[1] Vertreter und Anhänger des Antisemitismus werden „Antisemiten“ genannt.

Pauschale Judenfeindschaft hat eine rund 2500 Jahre lange Tradition, in der sich eine Vielzahl Bilder, Gerüchte, Klischees, Vorurteile, Ressentiments, Stereotype von „dem“ oder „den“ Juden bildeten, überlagern und durchdringen. Anders als bei Fremdenfeindlichkeit werden sie mit angeblich unveränderlichen Eigenschaften von Juden begründet, oft auch ähnlich bezeichnet und dargestellt. So galten Juden ab der Antike als „Feinde der Menschheit“, ab dem Hochmittelalter als „Brunnenvergifter“, „Ritualmörder“ und heimliche „Verschwörer“, ab der frühen Neuzeit als „Wucherer“ oder „Parasiten“, „Ausbeuter“ und „Weltherrscher“. So werden jüdische Minderheiten immer wieder als besonders mächtige Verursacher aller möglichen negativen Fehlentwicklungen und menschengemachten Katastrophen dargestellt. Diese irrealen, fiktiven Trugbilder (Chimären), die das Judentum ideologisch für verschiedene Zwecke verzerren, haben sich bis heute als sehr stabil und anpassungsfähig erwiesen.

Quelle: Wikipedia

Antisemitismus

Ein Haufen Dollarscheine von Esther Dischereit Ein Haufen Dollarscheine von Esther Dischereit Ein Haufen Dollarscheine ist nicht nur eine Familiengeschichte, sondern auch ein Roman über die strukturellen Probleme in der deutschen Erinnerungskultur. Maro Verlag
Buchvorstellung

Ein Haufen Dollarscheine von Esther Dischereit

Esther Dischereits Roman Ein Haufen Dollarscheine, erschienen im Maro Verlag (1. Edition, 4. Oktober 2024), entfaltet das Panorama einer zerrissenen Familie, deren jüdische Identität über verschiedene Länder und Generationen hinweg in Bewegung bleibt. Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2025, erzählt das Buch von den Nachkommen von Holocaust-Überlebenden, die zwischen den USA, Italien und Deutschland verstreut sind, gefangen zwischen Erinnerungen, Verlusten und institutionellen ...
David Grossmann David Grossmann Von Claude Truong-Ngoc / Wikimedia Commons - cc-by-sa-3.0, CC BY-SA 3.0
Buchpreis

David Grossman erhält Ehrenpreis für Toleranz des Österreichischen Buchhandels

Am Sonntag, dem 10. November 2024, wurde der israelische Autor und Friedensaktivist David Grossman in Krems an der Donau mit dem Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Europäischen Literaturtage 2024 statt und bildete den Höhepunkt des Festivals. Dieser Preis, der seit 2017 verliehen wird, würdigt Persönlichkeiten, die sich für Toleranz, Frieden und kulturelles Verständnis ...
Die Salze der Erde: Was drei chemische Elemente mit Kolonialismus, Klima und Welternährung zu tun haben Die Salze der Erde: Was drei chemische Elemente mit Kolonialismus, Klima und Welternährung zu tun haben Kerstin Hoppenhaus Hanser Verlag
Buchpreis

Kerstin Hoppenhaus gewinnt NDR Sachbuchpreis 2024

Der NDR Sachbuchpreis 2024, der mit 15.000 Euro dotiert ist, ging an die Biologin und Autorin Kerstin Hoppenhaus für ihr Werk „Die Salze der Erde: Was drei chemische Elemente mit Kolonialismus, Klima und Welternährung zu tun haben“. Das Buch ist am 23.09.2024 beim Hanser Verlag erschienen. Darin beschreibt sie, wie die Elemente Phosphat, Stickstoff und Kalium unseren Planeten durchdringen und dabei mit Ressourcenknappheit, globaler Ungleichheit und dem drohenden ökologischen Kollaps verknüpft ...
Hertha Müller Hertha Müller Von LadyDisdain13 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, wikipedia
Aktuelles

Verleihung des Arik-Brauer-Publizistikpreis an Herta Müller

Herta Müller, die Literaturnobelpreisträgerin von 2009, wurde am 21.10.2024 durch Verleihung des Arik-Brauer-Publizistikpreises 2024 in Wien für ihr außergewöhnliches literarisches Werk geehrt. Müller, die für ihren kompromisslosen Einsatz für Wahrheit und Widerstand gegen Diktaturen bekannt ist, stand im Mittelpunkt der Veranstaltung, bei der auch weitere herausragende Persönlichkeiten wie die Terrorismusexpertin Rebecca Schönenbach, der deutsch-israelische Historiker Michael Wolffsohn und Arye ...
Der Publizist Richard David Precht bei "Maischberger" (2016). Bild: Raimond Spekking (Wikipedia)
Debatte

Richard David Precht: Im Zweifel gegen den Angeklagten

Während innerhalb öffentlicher Debatten immer häufiger von einer erodierenden Gesellschaft, sich zunehmend verhärtenden Grabenkämpfen und gefährlicher Spaltung die Rede ist, lenkt ein Teil derer, die derzeit eigentlich mit der Lösung des Nah-Ost-Konfliktes beschäftigt zu sein scheinen, ihre Aufmerksamkeit auf die Jagd eines öffentlichen Intellektuellen, der vor nicht allzu langer Zeit über ebenjene Dynamiken schrieb, die sich im Zuge dieser Hatz nun ein weiteres Mal auf unerträgliche und ...
Die NDR Sachbuchpreis-Jury hat aus 170 Einreichungen zehn Bücher für die Longlist ausgewählt. Themen sind unter anderem Klimawandel, Gleichberechtigung, Rassismus und Verschwörungsmythen. Bild: Pixabay (Symbolbild)
Aktuelles

Die besten Sachbücher des Jahres

Die Longlist für den NDR Sachbuchpreis 2021 steht fest. Aus 170 Einreichungen hat die sechsköpfige Jury rund um NDR Programmdirektorin Katja Marx zehn Titel ausgewählt, die sich Hoffnung auf den Preis machen können. Die ausgewählten Bücher beschäftigen sich allesamt mit unserem sozialen und globalen Miteinander. Sie behandeln Themen wie Antisemitismus, Femizide, Verschwörungsmythen und den "verkauften Feminismus".
Der Schauspieler Ulrich Tukur ist fasziniert von den 1920er Jahren. In der Kulturdoku "Heinrich Mann, der unbekannte Rebell" liest der Texte des Schriftsellers und Pazifisten Mann. Foto: ZDF / Norbert Busè
Aktuelles

Zum 150. Geburtstag: 3sat zeigt die Kulturdoku "Heinrich Mann, der unbekannte Rebell"

Anlässlich des 150. Geburtstags des Schriftstellers Heinrich Mann am 27. März, zeigt 3sat im Rahmen des Thementags "Romanwelten" erstmals die Kulturdokumentation "Heinrich Mann, der unbekannte Rebell". Schauspieler Ulrich Tukur begibt sich hier auf die Spuren des Humanisten und Pazifisten, dessen Gedanken und Beobachtungen erschreckend aktuell erscheinen. Im Anschluss gibt es die Romanverfilmung "Der Untertan" von Wolfgang Staudte zu sehen. Am 28. März zeigt 3sat dann mit dem Film "Der blaue ...
Deutschstunde Deutschstunde Selbstbestimmung oder Pflichtbewusstsein? Die Romanverfilmung des Weltbestsellers "Deutschstunde" kommt in die Kinos. Youtube
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"Deutschstunde" von Siegfried Lenz: Die Romanverfilmung

Am 3. Oktober startet die Verfilmung eines der bedeutendsten Werke der deutschen Nachkriegsliteratur. Regisseur Christan Schwochow hat den 1968 erschienenen Roman "Deutschstunde" von Siegfried Lenz neu verfilmt, und stellt somit erneut die Frage nach dem Widerspruch zwischen Pflichterfüllung und Verantwortung.

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