Als Juden und Jüdinnen (hebräisch יְהוּדִים jehudim, יהודיות jehudot) bezeichnet man Menschen, die zum Judentum und/oder zur jüdischen Religion gehören. Die Halacha (das religiöse Recht) definiert von einer jüdischen Mutter geborene oder zum Judentum übergetretene Menschen als Juden. Teile des Judentums betrachten zudem Kinder eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter als Juden und erleichtern ihnen den Übertritt. Religiöse wie nichtreligiöse Juden verstehen sich oft als Teil des jüdischen Volkes, einer durch Abstammung und Geschichte verbundenen Schicksalsgemeinschaft.
Die später als Juden bezeichnete ethnisch-religiöse Gruppe erscheint historisch unter dem Namen „Israel“ (hebräisch ישראל Jisra'el), zuerst belegt auf der ägyptischen Merenptah-Stele (1208 v. Chr.). Im Tanach, der hebräischen Bibel, verleiht der Gott JHWH diesen Namen dem Stammvater Jakob (Gen 32,29 EU), der ihn an die von ihm abstammenden Zwölf Stämme Israels vererbt. Ab Ex 1,9 EU heißen alle ihre beim Auszug aus Ägypten befreiten Nachkommen „das Volk der Kinder Israels“ oder „das Volk der Israeliten“. „Israel“ hieß dieses Volk und sein Gebiet biblisch auch als Königreich unter Saul, David und Salomo. Nach der Teilung dieses Reichs behielt das größere Nordreich Israel den Namen, außerbiblisch belegt unter anderem auf der Mescha-Stele. Nach dessen Untergang (722/720 v. Chr.) bezeichnete vor allem die biblische Prophetie das verbliebene Südreich Juda und dessen ins Babylonische Exil (587–539 v. Chr.) deportierte Bewohner als „Israel“. Auch die Gemeinschaft der Exilheimkehrer und der Staat der Hasmonäer behielten diesen Namen.[1] Im 1. Jahrhundert nannten sich die unterdrückten Bewohner der römischen Provinz Judäa und Samaria weiterhin „Volk Israel“ (Am Yisrael), weil sie sich als Nachkommen der Israeliten verstanden und diese ethnische Identität durch Erinnerung ihrer biblischen Frühgeschichte bewahren wollten.[2]
Quelle: Wikipedia