Der Schriftsteller Michael Preute ist am Sonntag im Alter von 85 Jahren verstorben. Unter seinem Pseudonym Jacques Berndorf hatte Preute dem deutschen Regionalkrimi nicht nur den Weg geebnet sondern zugleich zu einem regelrechten Boom verholfen. Seine Eifel-Krimis um den Journalisten und Hobbyermittler Biggi Baumeister sind Bestseller geworden; die Eifel seither eines der beliebtesten Reiseziele für Krimi-Fans.
Jacques Berndorf, der bekannte Eifelkrimi-Autor, ist am Sonntag im Alter von 85 Jahren verstorben. Dies teilte seine Frau Geli Matzke-Preute am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. Ihr Mann sei "altersbedingt nach einem langen, so ereignisreichen Leben" gestorben. Jacques Berndorf galt als einer der erfolgreichsten deutschen Krimiautoren Deutschlands sowie als Mitbegründer des Regionalkrimis.
Laut seines Verlgers Ralf Kramp hat Berndorf mehr als sechs Millionen Bücher verkauft. Sein erster Krimi "Eifel-Blues" kam damals 1989 auf den Markt. 20 weitere Krimis folgten. Der Verleger Ralf Kramp: "Berndorf hat die Provinz geknackt." Vor dem erste Krimi Berndorfs, spielte das Genre vor allem in Großstädten und Metropolen.
Jacques Berndorfs Leben
Michael Preute wurde 1936 in Duisburg-Hamborn geboren. Nach einem abgebrochenen Medizinstudium begann er als Volontär beim "Duisburger General Anzeiger". Bei der "Neuen Ruhr Zeitung" besetzte er von 1962 bis 1964 eine Position als Gerichtsreporter und wurde anschließend Regionalredakteur und Niederrheinchef der "Rheinischen Post". Zum "Stern" wechselte Preute dann 1967, um dort als Redaktionsleiter Nordrhein-Westfalen zu arbeiten. Später wechselte er zur Zeitschrift "quick" nach München. Preute wurde 1968 aufgrund einer Berichterstattung über den Einmarsch der sowjetischen Armee aus der USSR verhaftet. Aufgrund von weiteren Differenzen mit dem "Quick" -Chef , kündigte der spätere Bestsellerautor seine Position, woraufhin er als freier Journalist arbeitete.
Preute war ca. zwölf Jahre als Reporter in aller Welt unterwegs. Seine Reisen führten ihn unter anderm auch nach Vietnam, in den Libanon und nach Südafrika. "Ich habe Kriege und Krisen gesehen". Später verfiel er dem Alkohol und stieg aus. Laut eigener Aussage schaffe er es nicht mehr.
Anfänge als Schriftsteller / Eifelkrimis
Ab 1984 zog er nach Berndorf an der Eifel, was auch zu seinem Pseudonym als Krimiautor inspiriert hatte.Zunächst berichtete er aus der Region - unter anderem auch für den "SPIEGEL" - konzentrierte sich später aber zunehmend auf die Romanproduktion.
Der erste Eifel-Krimi "Eifel-Blues" erschien 1989, die nächsten Bände nur ein Jahr später. Schnell entwickelte sich die Krimi-Reihe um den Journalisten und Hobbyermittler Biggi Baumeister zum Bestsellergaranten. Bis 2009 wurden von der Eifel-Krimi-Reihe rund 4,5 Millionen Exemplare verkauft. Ein Buch aus der Reihe - "Eifel-Schnee" - wurde außerdem vom ZDF unter dem Titel "Brennendes Schweigen" verfilmt. Zusätzlich wurde der Berndorf-Krimi "Eifel-Frieden" unter der Regie von Carsten Ramm am Theater in Trier uraufgeführt. In seinem 20. Eifel-Krimi "Die Nürburg-Papiere" verarbeitet Berndorf die Finanzaffäre um den Ausbau des Nürburgrings. Nach bereits wenigen Wochen waren 130.000 Exemplare verkauft.
Jacques Berndorf förderte mit seinen Werken den Tourismus und machte die Eifel-Region dadurch berühmt. Mittlerweile gibt es zwei "Eifelkrimi-Wanderweg", die zu den Verbrechensschauplätzen seiner Krimis führen. Das Festival "Tatort Eifel", welches als Krimifestival gilt, ist auf Berndorf zurückzuführen. Seine Liebe für diese Region brachte er 2007 in seiner "Gebrauchsanweisung für die Eifel" zum Ausdruck.
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