Eric Carle, einer der bekanntesten Kinderbuchautoren der Welt, verstarb am Sonntag im Alter von 91 Jahren in Northampton/USA. Nach Angaben seiner Familie auf der Webseite des Autors erlag der Schriftsteller einem Nierenversagen. Doch in seinen Kinderbüchern leben seine vielen Ideen und Charaktere weiter. Sein berühmtestes Buch „Die kleine Raupe Nimmersatt“, inzwischen längst ein Klassiker, wurde in 80 Sprachen übersetzt und weltweit über 50 Millionen Mal verkauft. Das Bilderbuch beschreibt die Entwicklung einer kleinen Raupe, von dem Tag an, als sie aus dem Ei schlüpft bis zu ihrer Verwandlung in einen wunderschönen Schmetterling. Der Autor soll anfangs selbst ganz überrascht von dem Erfolg dieses Buches gewesen sein.
Kindheit in New York
Eric Carle kam am 25.Juni 1929 in Syracuse im US-amerikanischen Bundesstaat New York als Sohn deutscher Auswanderer zur Welt. Doch das Heimweh trieb seine Eltern im Jahr 1935 zurück in die alte Heimat. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der 15jährige Eric Carle als Hitlerjunge an den Westwall beordert, wo er für den Bau von Befestigungen und Schützengräben eingesetzt wurde.
Schulzeit und Studium in Deutschland
Eric Carle wuchs in Stuttgart auf, er besuchte dort ein Gymnasium und studierte später bei Ernst Schneidler an der Akademie der Bildenden Künste. Im Jahre 1952 kehrte Eric Carle mit einem "Start-Guthaben" von nur 40 $ zurück in sein Geburtsland, wo er als Grafiker für die New York Times tätig war und Art Director in einer Werbeagentur wurde.
Wirken als Autor und Illustrator
„Brauner Bär, wen siehst denn Du?“ war das erste Kinderbuch, das Eric Carle illustrierte. Später folgte das Buch „1,2,3 ein Zug zum Zoo“, das er selber schrieb und bebilderte. Ein Merkmal vieler seiner Bilderbücher sind die herrlich bunten, sich teils überlappenden Collagen. Seit 1967 hat der Autor und Illustrator mehr als 70 Kinderbücher veröffentlicht. Gemeinsam mit seiner Frau Bobbie Carle gründete er in den USA ein Museum für internationale Bilderbuchkunst.
Ein wenig Schwäbisch
Eric Carle hielt stets eine Verbindung zu Deutschland, wo auch seine jüngere Schwester lebt. Er sprach Deutsch stets akzentfrei, allerdings mit schwäbischer Mundart. Für sein Werk erhielt der Schriftsteller zahlreiche Preise, Würdigungen und Auszeichnungen; so bekam er beispielsweise 2001 das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland für sein künstlerisches Schaffen und die Vermittlung zwischen den Kulturen.
Hier ist der Link zur Buchvorstellung "Die kleine Raupe Nimmersatt":
https://www.lesering.de/id/10921/Die-beruhmteste-Raupe-der-Welt/
Weitere empfehlenswerte Kinderbücher:
-Eric Carle: Die kleine Grille singt ein Lied! Mit echtem Grillenzirpen! Ein akustisches Erlebnisbuch, erschienen 2009 ( in der 9. Auflage) im Gerstenberg Verlag, empfohlen für Kinder von 2 bis 6 Jahren, 26 Seiten, 13,95 Euro (gebundens Buch)
-Eric Carle: Der kleine Käfer Immerfrech, erschienen 2011 ( in der 21. Auflage) im Gerstenberg Verlag, empfohlen für Kinder von 3 bis 6 Jahren, 22 Seiten, 12,95 Euro (Pappband)
Hier bestellen
Die kleine Grille singt ihr Lied: Mit echtem Grillenzirpen! Ein akustisches Erlebnisbuch
Topnews
Ein Geburtstagskind im November: Astrid Lindgren
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Die Autorin mit dem Skalpell-Pinsel
Wilde Piraten mit Nestbautrieb
Europa - Länder, Menschen, Hintergründe
Weck nicht den Panda!
Wenn der Taxifahrer eine Giraffe ist...
Fliegendes Pferd trifft philosophischen Maulwurf
Altorientalisten auf Abwegen
Omas wilde Pläne
Der Zauber von Schneefedern und Pinguinküken
Ein sonderbarer Babysitter
Wie ein schottischer Autor Kindern die Angst vor dem Tod nimmt
Wo Einhorn und Räuber sich treffen
Die berühmteste Raupe der Welt
Das Zirpen im Kinderzimmer
Tauben mit Superkräften
Aktuelles
Ludwig Tiecks „Der Weihnachtsabend“ – eine romantische Erzählung über Armut, Nähe und das plötzliche Gute
Krieg in der Sprache – wie sich Gewalt in unseren Worten versteckt
Literaturhaus Leipzig vor dem Aus: Petition und Stadtratsdebatte um Erhalt der Institution
Thomas Manns „Buddenbrooks“ – Vom Leben, das langsam durch die Decke tropft
Mignon Kleinbek: Wintertöchter – Die Frauen
Grimms Märchen – Zuckerwatte, Wolfsgeheul und ganz viel „Noch eins!“
Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt von Maya Angelou – Ein Mädchen, eine Stimme, ein Land im Fieber
Johanna Hansen: SCHAMROT: Eine niederrheinische Kindheit
Mignon Kleinbek: Wintertöchter – Die Kinder
Wau! – Daniel Kehlmann unter den besten Büchern der New York Times
Der Freund von Freida McFadden – Dating, das nach Angst riecht
Bergwelt als Textur – Mignon Kleinbek: Wintertöchter. Die Gabe
Kein Dach, kein Zuhause – The Family Under the Bridge und das andere Weihnachten
Stimmen aus der Stille von Yahya Ekhou: Frauen in Mauretanien, Selbstbestimmung und die Kraft biografischer Literatur
Der gefrorene Fluss von Ariel Lawhon – Eis, Recht und eine Frau, die Protokolle zur Waffe macht
Rezensionen
Die Frauen von Ballymore von Lucinda Riley- Irland, eine verbotene Liebe und ein Geheimnis, das nachhallt
Die stille Heldin von Hera Lind – Eine Mutter hält die Welt zusammen
Kiss Me Now von Stella Tack – Prinzessin, Personenschutz, Gefühlsernst
Kiss Me Twice von Stella Tack – Royal Romance mit Sicherheitsprotokoll
Kiss Me Once von Stella Tack – Campus, Chaos, Bodyguard: eine Liebesgeschichte mit Sicherheitslücke
Die ewigen Toten von Simon Beckett – London, Staub, Stille: Ein Krankenhaus als Leichenschrein
Totenfang von Simon Beckett – Gezeiten, Schlick, Schuld: Wenn das Meer Geheimnisse wieder ausspuckt
Verwesung von Simon Beckett – Dartmoor, ein alter Fall und die Schuld, die nicht verwest
Leichenblässe von Simon Beckett – Wenn die Toten reden und die Lebenden endlich zuhören
Kalte Asche von Simon Beckett – Eine Insel, ein Sturm, ein Körper, der zu schnell zu Staub wurde
Die Chemie des Todes von Simon Beckett– Wenn Stille lauter ist als ein Schrei
Knochenkälte von Simon Beckett – Winter, Stille, ein Skelett in den Wurzeln
Biss zum Ende der Nacht von Stephenie Meyer – Hochzeit, Blut, Gesetz: Der Schlussakkord mit Risiken und Nebenwirkungen
Das gute Übel. Samanta Schweblins Erzählband als Zustand der Schwebe