Mit Blick auf die nahenden Präsidentschaftswahlen in den USA, präsentiert der Suhrkamp Verlag eine kleine Auswahl an politisch engagierter Literatur aus seinem Herbstprogramm. Von den Erinnerungen an den 11. September bis zur Forderung nach politischer Gleichheit, von der Zwiespältigkeit des Kapitalismus bis hin zu den Krisen der Demokratie - hier werden LeserInnen fündig.
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Am 3. November finden in den Vereinigten Staaten die Präsidentschaftswahlen statt. Ein Ereignis, welches auch großen Wiederhall in der Literatur findet. So hat sich unlängst das SchriftstellerInnen-Kollektiv Writers Against Trump gegründet, welches sich klar gegen die Wiederwahl Donald Trumps, und somit gegen "das rassistische, destruktive, inkompetente, korrupte und faschistische Regime" stellt, welches mit der Politik des gegenwärtigen US-Präsidenten einhergeht. Auch im Herbstprogramm des Suhrkamp Verlages finden sich einige Bücher, die im Zusammenhang mit den anstehenden Wahlen interessant sein könnten. Wir geben einen kurzen Einblick.
Garret M. Graff: Und auf einmal diese Stille
Der Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 hat sich weltweit fest ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Unzählige Debatten, Bücher, Filme und politische Auseinandersetzungen folgten auf diesem Tag; nur jene, die den Anschlag tatsächlich miterleben mussten, wurden weitestgehend marginalisiert und kamen immer seltener zu Wort. Dies war der Ausgangspunkt für Garret M. Graff, Und auf einmal diese Stille zu schreiben. In seinem Buch versammelt er Dokumente, Interviews, Gespräche mit Einsatzkräfte und Überlebenden.
"Und auf einmal diese Stille ist das herzzerreißende Logbuch eines historischen Tages und ein monumentales Zeugnis von Hoffnung und Menschlichkeit in der Dunkelheit." (Aus dem Ankündigungstext)
Maya Angelou: Was für immer mir gehört
Maya Angelou ist eine Ikone. In ihrer Geschichte spiegeln sich die Missstände und Überwerfungen eines ganzen Landes, ihre Worte begleiteten und berührten berühmte Persönlichkeiten wir Barack Obama, Beyoncé, James Baldwin, Toni Morrison und Oprah. In Was für immer mir gehört erzählt sie davon, wie mit Willenstärke und der Kraft des Glaubens an das Gute jedwede Hürde zu überwinden ist.
"Maya ist zu früh Mutter geworden, sie hat die Südstaaten, ihre Großmutter, den Krämerladen hinter sich gelassen. In Kalifornien will sie ihre Träume verwirklichen, sie will Freiheit, sie will Unabhängigkeit, eine Karriere als Tänzerin, die große, große Liebe." (Aus dem Ankündigungstext)
Maya Angelou: Phänomenale Frauen
Mit ihren Gedichten gab Maya Angelou Millionen Frauen Hoffnung und Selbstbewusstsein. Aus ihren Worten erwuchs und erwächst eine Kraft, die selbst unter finstersten Umständen weiterhin an ein gutes und unabhängiges Leben glauben lässt. Ergänzend zu Was für immer mir gehört enthält der Gedichtband Phänomenale Frauen Texte, die davon erzählen, dass das Aufgeben selbst (oder grade) unter solchen Umständen keine Alternative sein kann.
"Gewalt, Repression, Schmerz, all das kannte Maya Angelou. Als Opfer eines Missbrauchs, als schwarzes heranwachsendes Mädchen im rassengetrennten Süden, als alleinerziehende Mutter im San Francisco der Nachkriegsjahre. Trotz allem verlor sie nie die Hoffnung, nie die Zuversicht, denn sie hatte eine Stimme, eine Sprache, die magischen Worte." (Aus dem Ankündigungstext)
Heiner Müller: Der amerikanische Leviathan
Heiner Müller, vielleicht die bedeutendste Schriftstellerpersönlichkeit der DDR, hat sich Zeit seines Lebens immer wieder mit den Vereinigten Staat auseinandergesetzt. Gewiss auf Zwiespältige Art und Weise. Auf der einen Seite ist da der biografische Aspekt; die Kindheits- und Jugenderinnerungen, die Begeisterung für Mickey-Mouse-Filme und der Einfluss amerikanischer Literatur. Dem gegenüber steht die aggressive Politik des Westens während des Kalten Krieges und ein rigoroses kapitalistisches System. Der amerikanische Leviathan versammelt die wichtigsten Passagen aus Müllers Werk zum Thema Amerika.
"Als Müller 1975 und in späteren Jahren die USA und Mexiko bereist, verbringt er Tage und Wochen im Kino, trifft den Regisseur Robert Wilson und gewinnt den Weiten des Landes mit dem Begriff der Landschaft die entscheidende Kategorie für die Erneuerung der eigenen Theaterarbeit ab. Zugleich blieb »Amerika« für Müller die Chiffre des schlechten Ganzen im mittlerweile globalen Kapitalismus – und der verpassten Möglichkeit von Geschichte." (Aus dem Ankündigungstext)
Adam Przeworski: Krisen der Demokratie
In seinem Buch Krisen der Demokratie geht Adam Przeworski der Frage nach, ob es Parallelen zwischen unserer gegenwärtigen Lage und der Weimarer Republik gibt. Dafür betrachtet er jene Staaten genauer, die allmählich in autoritäre Muster abgleiten. Insbesondere hinsichtlich der Themen Wohlstand, Wirtschaft, Ungleichheit und ökonomische Strukturen. Steckt unsere Demokratie in einer Krise?
"Heute sei die Situation in vielen Staaten dadurch gekennzeichnet, dass Teile der Bevölkerung nicht länger am wachsenden Wohlstand partizipieren und den Glauben an eine bessere Zukunft verloren haben. Doch wenn Menschen den Eindruck bekommen, sie könnten ihr Leben durch Wahlen nicht länger positiv beeinflussen, steige die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich gegen das System wenden." (Aus dem Ankündigungstext)
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