Dokumentation In Erinnerung an Marcel Reich-Ranicki: ZDF zeigt große Doku

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Er war nicht nur der Gründervater des Literarischen Quartetts, Marcel Reich-Ranicki war einer der bedeutendsten Literaturkritiker des 20. Jahrhunderts, vielleicht der bedeutendste im deutschsprachigen Raum. Am 2. Juni wäre Marcel Reich-Ranicki 100 Jahre alt geworden. Das ZDF erinnert an den Chef der ZDF-Sendung "Das Literarische Quartett" mit der von Lutz Hachmeister und Gert Scobel produzierten Dokumentation "Ich, Reich Ranicki". Termin der Ausstrahlung ist der 31. Mai.

In über 100 Minuten umreist die von Lutz Hachmeister und Gert Scobel produzierte Dokumentation "Ich, Reich Ranicki" das Leben eines Kulturschaffenden, dessen Leben von Einsamkeit und der Sehnsucht nach öffentlicher Anerkennung flankiert wurde. Kaum ein Literaturkritiker legte den Ehrgeiz an den Tag, mit dem Marcel Reich Ranicki literarische Produkte verriss, lobte und förderte. Seine Hasstiraden aus dem "Literarischen Quartett" haben längst Kultstatus erreicht. Seine Feinde - unter anderem große Schriftsteller wie Martin Walser, Günter Grass und Peter Handke - warfen ihn Grobschlächtigkeit und Egomanie vor. Freunde und Kollegen verehrten ihn. Für Reich-Ranicki war diese "Spaltung" der Gemüter keine Besonderheit, sondern ein ganz gewöhnlicher Teil seines Berufes.

"Ich, Reich Ranicki"

Die Dokumentation "Ich, Reich Ranicki" zeigt selten anzutreffendes Archivmaterial, welches von sehr persönlichen Erzählungen des Kritikers begleitet wird. Von den frühen Vor-Kritiker-Jahren, in denen der junge Marceli Reich vor den Nationalsozialisten fliehen musste, bis hin zum großen Krach im "Literarischen Quartett" begleitet der Film das Leben eines ehrgeizigen Intellektuellen, der in der Schule aufgrund seiner fehlenden Deutschkenntnisse verlacht, und später, als großer Kritiker deutscher Literatur, mit Ehrendoktor-Titel überhäuft wurde.

Parallel zur Charakterstudie entsteht dabei ein Panorama deutscher Kultur- und Fernsehgeschichte. Zu Wort kommen im Zuge dessen zahlreiche Zeitzeugen, wie Quartett-Mitstreiter Hellmuth Karasek, der ehemalige FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher oder Reich-Ranickis Sohn Andrew.

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