Die auf Erich Maria Remarques gleichnamigen Roman basierende Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues" ist für neun Oscars nominiert worden und zählt somit zu den Topfavoriten der diesjährigen Verleihungen. Regisseur Edward Berger zeigt sich von der Nachricht "überwältigt".
Der deutsche Film "Im Westen nichts Neues" von Regisseur Edward Berger ist von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (Ampas) am Dienstag für neun Oscars nominiert worden. Chancen hat das auf Erich Maria Remarques gleichnamigen Roman zurückgehende Kriegsdrama in den Kategorien Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Ton, Beste Filmmusik, Bester internationaler Film, Bestes Make-up, Beste Kamera, Beste visuelle Effekte und Bestes Produktionsdesign. Das Drama schildert die Erlebnisse eines jungen deutschen Soldaten, der, zunächst patriotisch und voller Inbrunst, in den Ersten Weltkrieg zieht, und dort mit der grauenvollen Realität des Krieges konfrontiert wird.
Erich Maria Remarques "Im Westen nichts Neues" erschien 1928 als Vorabdruck in einer Berliner Zeitung. In Buchform hatte es der Propyläen Verlag am 29. Januar 1929 veröffentlicht. Laut Verlag erreichte der Roman innerhalb von elf Wochen eine Auflage von 450.000 Exemplaren. Der Roman wurde damals bereits in Hollywood verfilmt, und gewann 1930 den Oscar in der Kategorie Bester Film. Edward Bergers Adaption kam Ende September 2022 in die deutschen Kinos, bevor es Ende Oktober 2022 in das Programm von Netflix aufgenommen wurde.
Regisseur Edward Berger: "Ich bin ein bisschen überwältigt"
"Ich bin ein bisschen überwältigt" - sagte Regisseur Edward Berger der dpa. Er habe die Nominierungen am Rande von Dreharbeiten zu einem neuen Projekt in Italien verfolgt. Insbesondere freue er sich über die Nominierung als Bester Film. Damit hätte man sozusagen eine kleine Schallmauer durchbrochen. Das passiere natürlich selten für einen internationalen Film. Er sei "wahnsinnig froh und stolz", so Berger.
Bisher gelang es noch keiner deutschen Produktion, in die Nominierungsliste für den Besten Film zu kommen. Einen Oscar in der Kategorie Bester internationaler Film erhielten bislang die deutsche Filme "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck im Jahr 2007, Caroline Links Emigrantengeschichte "Nirgendwo in Afrika" im Jahr 2003 und Volker Schlöndorffs "Die Blechtrommel" im Jahr 1980.
"Everthing Everywhere All at Once" in elf Kategorien nominiert
Neben "Im Westen nichts Neues" wurde auch die irische Tragikkomödie "The Banshees of Inisherin" in neun Kategorien nominiert. Spitzenreiter ist indessen das Fantasy-Abenteuer "Everything Everywhere All at Once", das auf elf Kategorienlisten steht. Der Film "Elvis" von Regisseur Baz Luhrmann wurde achtmal nominiert, Steven Spielbergs "The Fabelmans" siebenmal. In der Topkategorie Bester Film sind insgesamt neun Produktionen nominiert.
Nominierungen in den Kategorien: Regie, Hauptdarsteller, Bester internationaler Film
Auf einen Oscar in der Kategorie Beste Regie können unter anderem Steven Spielberg ("The Fabelmans"), Daniel Kwan und Daniel Scheinert ("Everything Everywhere All at Once"), Martin McDonagh ("The Banshees of Inisherin"), Todd Field ("Tár") und Ruben Östlund ("Triangle of Sadness") hoffen.
Als Beste Hauptdarstellerin wurden unter anderem Cate Blanchett ("Tár") sowie Ana de Armas ("Blonde") nominiert. Als bester Hauptdarsteller sind unter anderem Austin Butler ("Elvis") sowie Colin Farrell ("The Banshees of Inisherin") nominiert.
In der Kategorie "Bester internationaler Film" sind neben der deutschen Produktion "Argentina" die Filme "1985" (Argentinien), "Close" (Belgien), "The Quiet Girl" (Irland) und "EO" (Polen) nominiert.
Topnews
Ein Geburtstagskind im November: Astrid Lindgren
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Thomas Hüetlin:"Man lebt sein Leben nur einmal"- eine Liebesgeschichte
WDR verfilmt Thriller „Helix“ vom Marc Elsberg
Eileen von Ottessa Moshfegh – Kinostart der düsteren Bestsellerverfilmung
"Im Westen nichts Neues" - Immer mehr Leser greifen zum Roman
"Sonne und Beton" - Felix Lobrechts Bestseller kommt in die Kinos
"Im Westen nichts Neues" ein Schritt näher am Oscar
Dörte Hansen über die Veränderungen von Landschaft und Dorf
"Alle für Ella": Carola Wimmer schreibt Buch zum Film
Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues" geht für Deutschland ins Oscar-Rennen
"Wir sind dann wohl die Angehörigen" - Filmpremiere in Hamburg
"Afer Forever": Offizieller Trailer online
"Von der Verwirrung bis zum Tod": Julia Franck über ihren Roman "Die Mittagsfrau"
Zwischen Fortschritt und Aberglaube: Dreharbeiten zu "Hauke Haiens Tod" haben begonnen
Hillary Clintons erster Roman ist ein Polit-Thriller
Wolfgang Hohlbeins Roman "Der Greif" demnächst als Serie auf Amazon
Aktuelles
Bergwelt als Textur – Mignon Kleinbek: Wintertöchter. Die Gabe
Kein Dach, kein Zuhause – The Family Under the Bridge und das andere Weihnachten
Der gefrorene Fluss von Ariel Lawhon – Eis, Recht und eine Frau, die Protokolle zur Waffe macht
Goreng – 33 urdeutsche Gerichte von Horst Kessel – Wenn die Küche Beige trägt (und wir trotzdem lachen)
Winter mit Jane: Über Bücher, Bilder und das alljährliche Austen-Gefühl
Benno Pludras Lütt Matten und die weiße Muschel
Spuren im Weiß – Ezra Jack Keats’ „The Snowy Day“ als stille Poetik der Kindheit
Der Mann im roten Mantel – The Life and Adventures of Santa Claus von L. Frank Baum
Die Illusion der Sicherheit – wie westliche Romane den Frieden erzählen, den es nie gab
Beim Puppendoktor – Ein Bilderbuch über das Kind und sein Spiel
Denis Scheck über Fitzek, Gewalt und die Suche nach Literatur im Maschinenraum der Bestseller
Die Frauen von Ballymore von Lucinda Riley- Irland, eine verbotene Liebe und ein Geheimnis, das nachhallt
Katrin Pointner: Willst du Liebe
Geschenktipp zu Weihnachten: Otfried Preußlers Die kleine Hexe
Zwischen Fenster und Flug – Nikola Huppertz’ Gebrannte Mandeln für Grisou
Rezensionen
Die stille Heldin von Hera Lind – Eine Mutter hält die Welt zusammen
Kiss Me Now von Stella Tack – Prinzessin, Personenschutz, Gefühlsernst
Kiss Me Twice von Stella Tack – Royal Romance mit Sicherheitsprotokoll
Kiss Me Once von Stella Tack – Campus, Chaos, Bodyguard: eine Liebesgeschichte mit Sicherheitslücke
Die ewigen Toten von Simon Beckett – London, Staub, Stille: Ein Krankenhaus als Leichenschrein
Totenfang von Simon Beckett – Gezeiten, Schlick, Schuld: Wenn das Meer Geheimnisse wieder ausspuckt
Verwesung von Simon Beckett – Dartmoor, ein alter Fall und die Schuld, die nicht verwest
Leichenblässe von Simon Beckett – Wenn die Toten reden und die Lebenden endlich zuhören
Kalte Asche von Simon Beckett – Eine Insel, ein Sturm, ein Körper, der zu schnell zu Staub wurde
Die Chemie des Todes von Simon Beckett– Wenn Stille lauter ist als ein Schrei
Knochenkälte von Simon Beckett – Winter, Stille, ein Skelett in den Wurzeln
Biss zum Ende der Nacht von Stephenie Meyer – Hochzeit, Blut, Gesetz: Der Schlussakkord mit Risiken und Nebenwirkungen
Das gute Übel. Samanta Schweblins Erzählband als Zustand der Schwebe
Biss zum Abendrot von Stephenie Meyer – Heiratsantrag, Vampirarmee, Gewitter über Forks