Der Walter-Serner-Preis, vergeben von rbbKultur und dem Literaturhaus Berlin, geht in diesem Jahr an Peter Zemla für seine Erzählung "Das Spielzeug". Der Autor erhält ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro.
Gesucht wurden in diesem Jahr unveröffentlichte Kurzgeschichten, die in der erzählerischen Tradition von Walter Serner sprachmächtig und scharfsinnig vom Leben in den großen Städten erzählen. rbbKultur und das Literaturhaus Berlin vergeben den Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, jährlich.
Gastjurorin 2020 war die Schriftstellerin Kathrin Passig, die auch die Laudatio auf den Preisträger halten wird. Zur Jury gehörten außerdem Sonja Longolius und Janika Gelinek, die Leiterinnen des Literaturhaus Berlin, sowie Nadine Kreuzahler (rbb) und Anne-Dore Krohn (rbbKultur). Der Preis wird am 30. November 2020 verliehen. Die Verleihung wird um 19.00 Uhr auf rbbKultur gesendet, ein Video wird zeitgleich auf den Webseiten von rbbKultur und dem Literaturhaus Berlin veröffentlicht.
Das Spielzeug
In "Das Spielzeug" kreist Peter Zemla um die Frage nach Wahrheit und Schwindel. Schauplatz ist der Tresen einer Kneipe. Der Ich-Erzähler schildert eine Geschichte, die ihm wiederum ein Mann namens Moosbrunner erzählt hat. Dieser wartet eines Tages auf sein Bier, als sich plötzlich ein Fremder neben ihn setzt und einen bizarren Gegenstand aus der Tasche zieht. In die Routine der Kneipenwelt bricht die Absurdität ein – aber wem kann man in dieser Geschichte eigentlich trauen?
"Das Spielzeug" hat die Jury überzeugt, weil Peter Zemla eine humorvolle und gleichzeitig erfreulich irritierende Eckkneipengeschichte erzählt, die die Grenzen der Realität auslotet und Metaphysik zur Möglichkeit erklärt. Mit dem verdoppelten Erzähler sorgt Peter Zemla außerdem für einen unterhaltsam-ironischen Ton und macht das Erzählen selbst zum Thema.
Über den Autor
Peter Zemla wurde 1964 in Bamberg geboren, hat Philosophie und Germanistik studiert und lebt als freier Texter in Bayreuth. Er hat in literarischen Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht, schreibt Hörspiele und wurde u. a. mit dem Josef-Maria-Lutz-Stipendium der Stadt Pfaffenhofen ausgezeichnet.
Walter-Serner-Preis
Walter Serner wurde 1889 in Karlsbad geboren und lebte in Wien, Berlin und Zürich. Er schrieb unter anderem "Letzte Lockerung. Ein Handbrevier für Hochstapler" und "Die Tigerin". 1942 wurde er aus Prag nach Theresienstadt deportiert und von dort weiter in den Wald von Biķernieki bei Riga, wo er am 23. August 1942 mit seiner Frau Dorothea ermordet wurde. Der Preis soll an sein Leben und Wirken erinnern.
Topnews
Ein Geburtstagskind im November: Astrid Lindgren
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Isabella Straub und Rolf-Bernhard Essig erhalten Walter-Serner-Preis
Sheikh Zayed Book Award 2025: Haruki Murakami zur Kulturellen Persönlichkeit des Jahres gekürt
Tocotronic-Frontmann Dirk von Lowtzow erhält Literaturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden
3sat zeigt den Essayfilm "Hermann Hesse – Brennender Sommer"
"Figurenstehen": Bisher unbekannte Erzählung von Günter Grass kommt noch im Juni
Schillerstiftung ehrt die Schriftstellerin und Übersetzerin Julia Schoch
Stiftung Buchkunst prämiert die 25 schönsten Bücher 2022
NDR Sachbuchpreis 2022 : Einreichungen ab sofort möglich
Esther Kinsky erhält den Kleist-Preis 2022
Eva Lindström erhält Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis
Jonas Lüscher mit Max Frisch-Preis 2022 ausgezeichnet
Die Shortlist des Selfpublishing-Buchpreises 2021 steht fest
Christoph Möllers mit Tractatus-Preis ausgezeichnet
Thomas-Mann-Preis geht an Norbert Gstrein
Kurt-Tucholsky-Preis für Mely Kayak
Aktuelles
Louis C.K.s Ingram
Elizabeth Shaw: Der kleine Angsthase
Stille Nacht, laute Welt – warum uns das Friedensmotiv in der Literatur nicht tröstet
Verwesung von Simon Beckett – Dartmoor, ein alter Fall und die Schuld, die nicht verwest
Weihnachten in Bullerbü– Astrid Lindgrens Bullerbü als Bilderbuch
Leichenblässe von Simon Beckett – Wenn die Toten reden und die Lebenden endlich zuhören
Kalte Asche von Simon Beckett – Eine Insel, ein Sturm, ein Körper, der zu schnell zu Staub wurde
Jostein Gaarders: Das Weihnachtsgeheimnis
What’s With Baum? von Woody Allen
Briefe vom Weihnachtsmann von J. R. R. Tolkien
Die Chemie des Todes von Simon Beckett– Wenn Stille lauter ist als ein Schrei
Georgi Gospodinovs „Der Gärtner und der Tod“ ist Buch des Jahres der SWR Bestenliste
Die SWR Bestenliste als Resonanzraum – Zehn Texte über das, was bleibt
Knochenkälte von Simon Beckett – Winter, Stille, ein Skelett in den Wurzeln
Biss zum Ende der Nacht von Stephenie Meyer – Hochzeit, Blut, Gesetz: Der Schlussakkord mit Risiken und Nebenwirkungen
Rezensionen
Das gute Übel. Samanta Schweblins Erzählband als Zustand der Schwebe
Biss zum Abendrot von Stephenie Meyer – Heiratsantrag, Vampirarmee, Gewitter über Forks