Fiktion und historische Fakten Kolumbus, der entsorgte Entdecker von Wolfgang Wissler

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„Kolumbus, der entsorgte Entdecker“ ist ein echter Abenteuerroman der das das tragische Ende eines legendären Seefahrers erzählt. Foto: Lesering.de

Wolfgang Wissler zeigt in seinem jüngsten Roman „Kolumbus, der entsorgte Entdecker“, wie man aus der Entdeckung Amerikas und dem tragischen Niedergang seines Entdeckers, dem berühmten Seefahrer Christoph Kolumbus, mit etwas Fantasie und ein wenig Fiktion eine wirklich fantastisches Abenteuer werden lassen kann. Dabei verzahnt Wissler Fiktion und historische Wahrheit so raffiniert, dass man beides nur schwer auseinanderhalten kann.

Gestrandet auf Jamaika

Die Geschichte beginnt auf der Insel Chaymaka, die heute Jamaika heisst. Kolumbus ist auf seiner vorerst letzten Fahrt hier mit seiner Mannschaft unfreiwillig gestrandet. Sein Schiff Capitana ist vom Schiffsbohrwurm zerfressen. Einst gefeiert vom spanischen Königshaus muss sich der Entdecker der neuen Welt fragen, wie er sich in so eine mißliche Lage bringen konnte. Sein Mannschaft wird von Tag zu Tag unzufriedener, ein Teil hat bereits gemeutert und die Hälfte des Goldschatzes mit sich genommen. Dei einheimischen Indianer sind den Eindringlingen schon lange nicht mehr Wohlgesonnen. Wie lange kann Kolumbus die Lage noch kontrollieren ? Schon seit Wochen wartet Kolumbus auf eine Nachricht von Diego Méndez, den er auf einem Boot Richtung Hispaniola, dem heutigen Haiti, geschickt hat. Noch weiss er nicht, dass er Opfer einer Intrige ist. Die Entdeckung der neuen Welt wollen sich andere auf die Fahnen schreiben. Seine Reisen haben bisher nicht das versprochene Gold gebracht, das spanische Königshaus ist unzufrieden, damit verschwindet der Rückhalt und seine Feinde wittern die Chance.

Der Verrat

Auf der Insel Hispaniola regiert der Gouverneur Francisco de Bobadilla. Er ist Kolumbus nicht wohlgesonnen. Als Diego Méndez ihm von der Strandung auf Jamaika berichtet, steckt er ihn in den Kerker. Der Gouverneur ist nicht der einzige Feind, kürzlich ist Amergio Vespucci auf Hispaniola angekommen. Vespucci bezeichnet sich selbst als großen Entdecker und er will mit seiner Reise Geschichte schreiben. Tatsächlich wird Vespucci später derjenige sein, der Amerika seinen Namen gibt.

Die Fiktion

Während Kolumbus auf Rettung wartet, erinnert er sich zurück. Hier findet sich Wissler besste Fiktion, denn die erste Fahrt nach Amerika machte Kolumbus mit dem gestohlenen Schiff eines Freundes. Die Reederei der Eltern seines Freundes standen vor dem Ruin und das Schiff sollte nach seiner letzten Fahrt an seine Gläubiger übergehen. Warum dann nicht einfach etwas riskieren, wenn sowieso alles schon verloren ist. Die Entdeckung der neuen Welt behält Kolumbus für sich. Das soll seine Position bei den Verhandlungen mit dem König stärken. Der portugiesische König bleibt jedoch stur, erst 7 Jahre später gelingt es ihm, den spanischen König von seiner Mission zu überzeugen.

Resümee

„Kolumbus, der entsorgte Entdecker“ ist ein echter Abenteuerroman der das das tragische Ende eines legendären Seefahrers erzählt. Als Sachbuch ist es jedoch weniger zu empfehlen, denn der Leser läuft am Ende Gefahr, die wahre Geschichte des Christoph Kolumbus mit den Fiktionen von Wolfgang Wissler zu vermengen.

„Kolumbus, der entsorgte Entdecker - Das Desaster des legendären Seefahres“ ist im März 2021 beim Hirzel Verlag erschienen.


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