Literatur in Zeiten von Corona Wie können Buchhandlungen Verluste in der Krisen-Zeit ausgleichen?

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Wie es bei nahezu allen anderen Branchen auch der Fall ist, sinken die Umsätze der Buchhandlungen in der Corona-Krise rapide. Wie kann man diesen Sturz ausgleichen? Eine Umfrage der Fachzeitschrift buchreport zeigt vor allem eines: Der Großteil der Buchhändler*innen spricht sich entschieden gegen einen Sonntags-Verkauf aus.

Wie können sich Buchhandlungen in Krisen-Zeiten über Wasser halten? Die Fachzeitschrift buchreport hatte dazu eine Umfrage gestartet. Wie können sich Buchhandlungen in Krisen-Zeiten über Wasser halten? Die Fachzeitschrift buchreport hatte dazu eine Umfrage gestartet. Foto: Pixabay

Buchhändlerinnen und Buchhändler sprechen bereits von einer "neuen Normalität" wenn sie darüber nachdenken, wie ihr Laden in Zeiten der Corona-Krise weiterlaufen soll. Die Fachzeitschrift buchreport startete am 27. April diesbezüglich eine Umfrage. "Was muss jetzt passieren?" wollte das Blatt von den Betroffenen - unter denen sich vor allem kleinere Buchhandlungen (63%) befanden - wissen.

Höhere Besteuerung des Online-Handels

In Bezug auf die Verlage herrschte bei den Buchhändler*innen große Einigkeit darin, die Konditionenschere zwischen großen und kleinen Händlern zu schließen. Auch die Idee, weniger Buch-Titel zu produzieren, stieß bei der Mehrheit auf Zustimmung. An die Politik adressiert wünschen sich 62% eine höhere Besteuerung des Online-Handels; ebenfalls 62% sehen geringere Rabatte für Schulbuch-Sammenbestellungen als eine mögliche Lösung.

Preise Erhöhen statt Sonntags-Öffnungen

Der Vorschlag des Chefs der marktführenden Buchkette Thalia, Michael Busch, hatte im April gefordert, die Buchhandlungen auch Sonntags öffnen zu dürfen, um so den Verlust mit einem zusätzlichen Werktag auszugleichen.

„Dazu brauchen wir die Unterstützung der Politik bei den Öffnungszeiten. Um die Kundenströme zu entzerren, wünsche ich mir eine Flexibilisierung an Sonntagen, befristet bis Ende Januar des nächsten Jahres. Der Einzelhandel könnte auf diese Weise den verlorenen Umsatz ein Stück weit zurückholen.“, so Busch.

Diese Forderung stieß - wohl insbesondere bei den kleineren Buchhandlungen - auf große Ablehnung (82%). Eine leichte Mehrheit sprach sich hingegen dafür aus, die Buch-Preise zu erhöhen. Ebenfalls Unentschieden mit leichter Tendenz nach oben, reagierten die Befragten auf die Forderung nach „mehr staatlicher Stütze für den stationären Buchhandel“. Hier geht es zur buchreport Umfrage.


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