Vor einiger Zeit hatte die Bekanntgabe der Entlassung der verlegerischen Geschäftsführerin Barbara Laugwitz bei Rowohlt zu Protesten einiger Autoren gesorgt. Nun melden sich diese in einem noch schärferen Ton erneut zu Wort: Von Ignoranz, Intransparenz und Lüge ist die Rede.
Ende August hatte Rowohlt bekannt gegeben, dass es einen Wechsel in der verlegerischen Geschäftsführung geben wird. Florian Illies (Bestsellerautor, Journalist und Kunstexperte) soll die seid 2014 von Barbara Laugwitz besetzte Position übernehmen. In einem ersten offenen Brief protestierten Rowohlt-Autor*innen wie Daniel Kehlmann, Jonathan Franzen, Eckhart von Hirschhausen, Siri Hustvedt, Paul Auster und Elfriede Jelinek und fragten nach den Gründen für die Kündigung. Joerg Pfuhl (Holtzbrinck-CEO) nahm daraufhin Stellung und reagierte auch auf die Vorwüfe, die rund um den Fall kursierten: Man nahm an, der Verlag habe Lauwitz einen Maulkorb verpasst und ihr den Kontakt zu den Autoren untersagt. Diese Annahme wies Pfuhl entschieden zurück. Eine "Kontaktsperre" habe es niemals gegeben.
Diese Aussage sorgt nun für weitere Auseinandersetzungen. In einem zweiten offenen Schrieben werfen die Unterzeichner - darunter Autoren wie Martin Mosebach , Martin Walser und Max Goldt - Pfuhl vor, hinsichtlich seiner Reaktion gelogen zu haben. Die Autoren verweisen auf Dokumente (eine E-Mail und ein Schreiben von Pfuhl) vom Tag nach der Kündigung, in denen Laugwitz der Kontakt zu den Autoren des Rowohlt-Verlags ausdrücklich nur „in Absprache mit Herrn Pfuhl“ gestattet und auf eine Verschwiegenheitserklärung hingewiesen werde: “Die uns vorliegenden Informationen lassen keinen Zweifel, dass Ihr Gerede vom ‚Missverständnis‘ lediglich den Versuch darstellt, Barbara Laugwitz weiter zu diskreditieren. Zu diesem Zweck haben Sie nicht gescheut, uns, den Autoren des Rowohlt-Verlages, ins Gesicht zu lügen.”
Bisher vermissen die Autor*innen weiterhin eine Angabe der Gründe zur Entlassung von Barbara Laugwitz. Die Situation spitzt sich weiterhin zu. Drohung von Seiten der Autoren den Verlag zu verlassen, gab es bislang nicht. Die abschließenden Sätze ihres Schreibens allerdings, lassen diese Möglichkeit nicht unberührt: “Sehr geehrter Herr Pfuhl, kaum jemand von uns kannte vor dieser unglücklichen Angelegenheit Ihren Namen. Nun verbindet sich Ihr erstes Erscheinen für uns mit Ignoranz, Intransparenz und Rücksichtslosigkeit. Wir sehen nicht, wie unter diesen Bedingungen Vertrauen hergestellt werden soll.”
Topnews
Ein Geburtstagskind im November: Astrid Lindgren
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Rowohlt-Autoren wehren sich gegen Verlegerwechsel
Buchmarkt: Die Verlage drehen sich im Kreis. Wo sind die Leser?
Literatur im Rampenlicht: ARD, ZDF und 3sat setzen auf Buchmesse-Glamour
Die Spannung steigt: In wenigen Minuten wird der Literaturnobelpreis 2024 verliehen!
Intellektuelle fordern: "Waffenstillstand jetzt!"
Heinz Strunk wird 60: "Seit 40 Jahren ist es mein Job, Ideen zu haben"
Gegenposition: Offener Brief für "kontinuierliche" Waffenlieferungen an die Ukraine
Schwere Verluste: Rowohlts Zugpferde laufen davon
"Ende des Blutvergießens" - Tausende Autorinnen und Autoren solidarisieren sich mit dem ukrainischen Volk
"Wir wollen lesen!" - AutorInnen fordern westdeutsche Verlage zu Solidarität auf
Karl Lauterbach: "Bevor es zu spät ist"
SPIEGEL Bestseller Update: Sebastian Fitzek, Florian Illies, Carola Holzer - Drei Mal Gold!
Deutscher Buchpreis 2021: Diese Bücher stehen auf der Longlist
Unsere Buchvorschläge für den Sommer
Digitale Bühne für AutorInnen: ARD-Forum sendet live aus Leipzig
Aktuelles
JenK: Im eigenen Element
Louis C.K.s Ingram
Elizabeth Shaw: Der kleine Angsthase
Gabriele Ludwig: Der Weihnachtsmannassistent
Stille Nacht, laute Welt – warum uns das Friedensmotiv in der Literatur nicht tröstet
Verwesung von Simon Beckett – Dartmoor, ein alter Fall und die Schuld, die nicht verwest
Weihnachten in Bullerbü– Astrid Lindgrens Bullerbü als Bilderbuch
Jessica Ebenrecht: Solange wir lügen
Leichenblässe von Simon Beckett – Wenn die Toten reden und die Lebenden endlich zuhören
Kalte Asche von Simon Beckett – Eine Insel, ein Sturm, ein Körper, der zu schnell zu Staub wurde
Jostein Gaarders: Das Weihnachtsgeheimnis
Katja Niemeyer: Vergangenes bleibt – in Wandlung
Joëlle Amberg: Wieso
What’s With Baum? von Woody Allen
Briefe vom Weihnachtsmann von J. R. R. Tolkien
Rezensionen
Die Chemie des Todes von Simon Beckett– Wenn Stille lauter ist als ein Schrei
Knochenkälte von Simon Beckett – Winter, Stille, ein Skelett in den Wurzeln
Biss zum Ende der Nacht von Stephenie Meyer – Hochzeit, Blut, Gesetz: Der Schlussakkord mit Risiken und Nebenwirkungen
Das gute Übel. Samanta Schweblins Erzählband als Zustand der Schwebe
Biss zum Abendrot von Stephenie Meyer – Heiratsantrag, Vampirarmee, Gewitter über Forks