Zwei Perspektiven auf ein System der Ausbeutung Kohlenträume von Annette Oppenlander – Überleben, Zwangsarbeit und eine verbotene Verbindung

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Annette Oppenlanders Roman Kohlenträume spielt im Jahr 1943 und erzählt die Geschichte zweier Menschen, deren Lebenswege sich unter Zwang kreuzen: Marie Heinrich, eine junge Frau aus dem Ruhrgebiet, und Adrien Rocheau, ein französischer Zwangsarbeiter. Der Roman setzt auf eine doppelte Perspektive und zeigt den Zweiten Weltkrieg aus Sicht der Zivilbevölkerung wie auch der zur Arbeit gezwungenen Fremden.

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Kohlenträume: Historischer Roman

Marie Heinrich – Enteignet und zur Arbeit gezwungen

Marie lebt seit drei Jahren allein auf einem kleinen Hof bei Bochum, ihr Mann ist im Krieg. Aus der Milch ihrer Ziegen stellt sie Käse her und verkauft ihn, um zu überleben. Doch als die SS auftaucht und ihr die Tiere wegnimmt, verliert sie ihre letzte Einnahmequelle. Um sich finanziell über Wasser zu halten, nimmt sie eine Stelle in der Personalabteilung der nahegelegenen Zeche Schwarzenberg an. Dort wird sie für die Erfassung neu ankommender Fremdarbeiter zuständig.

Adrien Rocheau – Vom Soldaten zum Zwangsarbeiter

Adrien, ein junger Franzose, wird in Lyon bei einem Kneipenbesuch von deutschen Soldaten verhaftet und in einen Arbeitszug Richtung Deutschland gesetzt. Gemeinsam mit seinem Freund François wird er in das Bergwerk Schwarzenberg deportiert. Weil Adrien fließend Deutsch spricht – seine Mutter stammt aus dem Elsass – wird er als Übersetzer eingesetzt und kann zeitweise den Bedingungen unter Tage entkommen.

Eine Begegnung im Schacht

Marie und Adrien treffen sich in der Zeche. Die offizielle Zusammenarbeit – Übersetzungen bei der Erfassung neuer Arbeiter – entwickelt sich zu einer vorsichtigen, verborgenen Nähe. Marie hilft Adrien heimlich mit Nahrung und Kleidung. Sie weiß um das Risiko: Der Kontakt zu Zwangsarbeitern ist verboten, Kontrolle und Denunziation sind allgegenwärtig.

Lagerleben, Kontrolle und stille Hilfe

Die Bedingungen im Lager sind prekär. Die Männer arbeiten bis zu vierzehn Stunden täglich, es mangelt an Essen, Kleidung, medizinischer Versorgung. Adrien und seine Kameraden sind erschöpft, die Sterblichkeit hoch. Marie beobachtet das System aus nächster Nähe – und versucht, trotz der Einschränkungen, ein Minimum an Menschlichkeit zu bewahren.

Kein romantischer Krieg – sondern Alltag unter Zwang

Kohlenträume ist kein Kriegsroman im klassischen Sinne. Es geht nicht um Fronten, Schlachten oder heroische Gesten, sondern um den Alltag von Menschen, die in einem System der Ausbeutung leben. Oppenlander beschreibt die Arbeitsbedingungen, die Strukturen der Kontrolle und die Risiken kleiner Gesten des Widerstands. Die Beziehung zwischen Marie und Adrien bleibt fragil – getragen von einem vorsichtigen Vertrauen, das jederzeit zerstört werden kann.


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