Best of Annie Ernaux auf Platz 1: Die SWR Bestenliste für den Mai

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Annie Ernaux führt mit "Der Platz" die SWR-Bestenliste für den Monat Mai an. Auf Platz zwei folgt der Roman "Wohin wir gehen" von Peggy Mädler und den dritten Platz belegt Ruth Schweikert mit ihrem Buch "Tage wie Hunde". Hier die weiteren Platzierungen.

Annie Ernaux führt mit ihrem Roman "Der Platz" die SWR Bestenliste für den Monat Mai an. Foto: Suhrkamp Verlag

1. Anni Ernaux - Der Platz

Dieses, bereits 1984 im Original erschienende, Buch erzählt von einer französischen Provinz, von Scham und Sehnsuchtsgefühlen, von Alternativlosigkeit und Aufstiegshoffnungen. Auslöser für diese Milieustudie und Selbstbefragung ist der Tod des Vaters.

2. Peggy Mädler - Wohin wir gehen

Ein Roman, der unaufdringlich universell gültige Themen in den Blick nimmt: Die Frage, ob eine Biografie einen Neuanfang haben kann. Die Versuche, in den ideologischen Wirren so etwas wie Lebensglück zu finden. Vier gekonnt gezeichnete Frauenfiguren, um die herum die Autorin ein Netz aus historischer Bedeutung knüpft.

3. Ruth Schweikert - Tage wie Hunde

Ruth Schweikert schreibt in "Tage wie Hunde" über ihre Brustkrebserkrankung. Erinnerungen an Geburten, Tode und Lebensereignisse. Und die letzte Zigarette. Klug, reflektiert und ergreifend.

4. Alan Hollinghurst - Die Sparsholt-Affäre

Ein Skandal im prüden England der 1960er-Jahre. In dessen Zentrum: David Sparsholt, ein Mann von unglaublicher Attraktivität. Elegant verknüpft Hollinghurst in fünf Kapiteln Motive und Figuren zu einer Kulturgeschichte des Schwulseins – vom Zweiten Weltkrieg und vom verdunkelten Oxford bis in die Gegenwart.

5. Anke Stelling - Schäfchen im Trockenen

Der Gewinner-Roman des Preises der Leipziger Buchmesse: Aus der Berliner Altbauwohnung rausgeflogen, ist Resi nun auf der Suche nach einer neuen Unterkunft. Samt Kinder. Eine Wutattacke gegen diejenigen, die denen da unten zurufen, dass doch jeder seines Glückes Schmied sei.

6. Saša Stanišić - Herkunft

Von der Ankunft in Deutschland als jugendlicher Bürgerkriegsflüchtling und vom Versuch, den Heimaten näherzukommen. Geschrieben mit Witz, in einer geschliffenen, poetischen und melancholischen Sprache. Ein Buch über den ersten und entscheidenden Zufall des Lebens – den Geburtsort. #

7. Gunter Geltinger - Benzin

Eine schnurgerade Straße in Südafrika, darauf Vinz und Alexander in ihrem Mietwagen. Ein Paar, schon seit vielen Jahren, nicht in der ersten Krise, aber jetzt am Scheideweg, wieder einmal. Sie suchen Klärung und vielleicht auch Gefahr. Ein Text, der vor innerer Spannung nur so vibriert.

8. Abbas Khider - Deutsch für alle. Das entgültige Lehrbuch

Der muttersprachliche Leser könne sich das Unheil nicht vorstellen, schreibt Khider, das die deutsche Grammatik im Kopf eines Menschen anrichte. Also entwirft der in Bagdad geborene Schriftsteller ein Neudeutsch, das alle Hürden systematisch beseitigt.

8. Federico Italiano, Jan Wagner (Hrg.) - Grand Tour. Reisen durch die junge Lyrik Europas

Sieben virtuelle Reisen haben Italiano und Wagner in dieser Anthologie unternommen und dabei lyrische Stimmen eingesammelt. Europa entsteht in diesem Buch nicht nur als ein geografischer Ort, sondern auch als ein großer Raum der Echos, Korrespondenzen und Widersprüche, die es mit Freude auszuhalten gilt.

10. Volker Braun - Handstreiche

Die politische Wende von 1989 lässt Volker Braun keine Ruhe. Dagegen kalauert er weiter an: „Unsere Erfahrung: Die Verwerfung.“ Noch im Alter gibt der 90-jährige den Narren, der in Wahrheit über die Vernunft verfügt. Eine Paraderolle.

10. Schreibheft. Zeitschrift für Literatur, Nr. 92: 100 Jahre Menschheitsdämmerung

100 Jahre nach Erscheinen der „Menschheitsdämmerung“ setzen sich in der Literaturzeitschrift „Schreibheft“ zeitgenössische Autorinnen und Autoren mit der Anthologie auseinander. Ein Konglomerat von Gedanken und Pfade auf engem Raum.

10. Jiří Weil - Mendelssohn auf dem Dach

Die Neuübersetzung des tschechischen Literaturklassikers zeigt Prag unter deutscher Besatzung. Bilder von schrecklicher Brutalität, Deportationen und Barbarei. Jiří Weil ist den Deutschen nur durch einen vorgetäuschten Suizid entkommen. Sein Roman setzt auf die Kunst als Lichtstrahl in finsteren Zeiten.

Die Jury

Helmut Böttiger (Berlin) │ Michael Braun (Heidelberg) │ Gregor Dotzauer (Berlin) │ Martin Ebel (Zürich) │ Eberhard Falcke (München) │ Cornelia Geißler (Berlin) │ Peter Hamm (München) │ Richard Kämmerlings (Berlin) │ Sandra Kegel (Frankfurt) │ Elmar Krekeler (Berlin) │ Sigrid Löffler (Berlin) │ Ijoma Mangold (Berlin) │ Lothar Müller (Berlin) │ Klaus Nüchtern (Wien) │ Jutta Person (Berlin) │ Wiebke Porombka (Berlin) │ Iris Radisch (Hamburg) │ Ulrich Rüdenauer (Bad Mergentheim) │ Denis Scheck (Köln) │ Christoph Schröder (Frankfurt) │ Julia Schröder (Stuttgart) │ Gustav Seibt (Berlin) │ Hubert Spiegel (Frankfurt) │ Nicola Steiner (Zürich) │ Hajo Steinert (Köln) │ Daniela Strigl (Wien) │ Kirsten Voigt (Baden-Baden) │ Insa Wilke (Frankfurt) │ Hubert Winkels (Köln)

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