Die satirische Neuerscheinung "T-RUMP-EL-PFAD - Moritat in 13 7/5 Bildern" von François Loeb liefert auf 124 Seiten ein skurril überhöhtes Abbild der gegenwärtigen politischen Weltlage. Die Realitäten treten dadurch um so deutlicher hervor.
Wie Autoren dem Postfaktischen begegnen
Wir leben in einem Zeitalter der Fakten. Der alternative Fakten. Von nicht anwesenden Menschenmengen bis zu nie stattgefunden Anschlägen, von Nazivorwürfen gegen Gegner des NS-Regimes bis zu manipulierten Referenden: Alternative Fakten umnebeln das Gehirn und machen es dem Bürger immer schwerer, zwischen Propaganda und der Wahrheit zu unterscheiden.
Gezielte Desinformation durch "Fake-News", vor allem in den sozialen Netzwerken, sorgen für wachsende Verunsicherung. Eine Verunsicherung, die von Agitatoren an den Rändern des politischen Spektrums mit "Lügenpresse!"-Rufen freudig zusätzlich befeuert wird. Je hysterischer die öffentliche Diskussion, desto reicher die Ernte für Extremisten an den Wahlurnen.
Für Journalisten, die sich von Berufswegen der Wahrheit verpflichtet fühlen, gibt es kaum einen härteren Vorwurf, als den der Lüge. Und obwohl Autoren heute weltweit mehr und schnellere Informationsquellen zur Verfügung haben, obwohl politische Whistleblower berühmt geworden sind, kann die Organisation "Reporter ohne Grenzen" nur erschreckend wenige Länder nennen, in denen die Pressefreiheit als "gut" bezeichnet werden darf. Dadurch ergibt sich für Journalisten eine Verpflichtung Michael Rediske (Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen) formuliert sie so: "Wenn sich selbstherrliche Präsidenten und Regierungen per Gesetz jeder Kritik entziehen, fördert das Selbstzensur und erstickt jede politische Diskussion. Dabei sind lebendige, debattierfreudige Medien gerade dort nötig, wo die Probleme am größten sind ..."
Den dringenderen Ruf, einen Beitrag zur politischen Debatte zu leisten, vernehmen aktuell auch Autoren außerhalb des journalistischen Genres. Wie Schauspieler Alec Baldwin, der zurzeit an einer Trump-Satire schreibt. Oder wie der Schweizer Autor François Loeb, dessen Polit-Egomanen-Satire jetzt veröffentlicht wurde.
Als ehemaliger Politiker kennt Loeb den Politikbetrieb und seine Notwendigkeiten nur zu gut. Umso mehr treibt es ihn als Schriftsteller an, nicht nur über das zu schreiben, was man für wünschenswert hält, sondern über das was ist. In seinem neuesten Werk T-RUMP-EL-PFAD bedient er sich dabei der politischen Groteske. T-RUMP-EL-PFAD ist die Antwort auf alle regierenden Egomanen, die die Pressefreiheit und weitere Freiheitsrechte mit Füßen treten und versuchen, unsere Welt in ein absurdes Theater zu verwandeln.
Während wir in der Realität gleich mit mehreren operettentauglichen Präsidenten und Staatenlenkern zu tun haben, gewinnt im Buch ein Theaterdirektor mit nie da gewesenen Methoden im Handstreich die Herrschaft über die Bevölkerung. Was hier Wählerbeeinflussung mittels Big-Data ist, ist in der Satire eine bewusst erzeugte Theater-Sucht. In François Loebs Groteske macht die entfesselte Gier nach immer mehr und mehr Theater das Volk gänzlich blind für den herrschenden Irrsinn.
Das E-Book T-RUMP-EL-PFAD ist jetzt für EUR 2,99 bei Amazon.de, buch.de und direkt beim Verlag Tredition erhältlich.
Topnews
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Karl Ove Knausgård: Das dritte Königreich
Romanverfilmung "Sonne und Beton" knackt Besuchermillionen
Asterix - Im Reich der Mitte
Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin
14 Nominierungen für die Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues"
"Die Chemie des Todes" - Simon Becketts Bestsellerreihe startet bei Paramount+
Ian McEwan: Wie eine Kakerlake zum Regierungschef wird
Bernhard Klee über Trumps Amerika
„Iowa“ von Stefanie Sargnagel: Ein schriller Roadtrip durch das Herz Amerikas
Doktor Garin
Der letzte DDR-Funktionär: Egon Krenz stellte seine Memoiren vor
Is mir scheißegal, wir machen das ...
Grün träumen
Für den Umbau des politischen Systems!
Salto emotionale
Europa - Länder, Menschen, Hintergründe
"Nicht weniger streiten, sondern besser"
Wo der Bürger Kunde wird, ist kein Staat mehr möglich
J.K. Rowling: "Böses Blut" im Sturm der Anklage
Joe Biden: Ein zerrissenes Land heilen
Trumpmania: Weil Demokratiefeinde Umsatz machen
Aktuelles
„Mama, erzähl mal!“ von Elma van Vliet – Das besondere Erinnerungsbuch zum Ausfüllen und Verschenken
Die besten Bücher zum Muttertag 2025 – Geschenkideen mit Gefühl, Tiefe und Persönlichkeit
Monolog im Zwischenraum
Rachel Kushner – See der Schöpfung
Marlene von Hanni Münzer – Die fesselnde Fortsetzung der Honigtot-Saga über Mut, Widerstand und Schuld
"Die Enkelin" von Bernhard Schlink – Rezension zum Roman über DDR-Erbe, Identität und familiäre Schuld
„Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen“: Warum Sarah J. Maas’ Fantasy-Hit mehr als nur Romantasy ist
