Literaturauszeichnung Georg-Büchner-Preis geht an Emine Sevgi Özdamar

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Der Georg-Büchner-Preis 2022 geht an die Schriftstellerin und Theaterregisseurin Emine Sevgi Özdamar. Die von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehene Auszeichnung gilt als der wichtigste Literaturpreis in Deutschland. Die Verleihung soll am 5. November in Darmstadt stattfinden.

Die Schriftstellerin und Regisseurin Emine Sevgi Özdamar erhält den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis 2022. Bild: Heike Steinweg / SV

Emine Sevgi Özdamar erhält den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis. Mit der Autorin zeichne die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung "eine herausragende Autorin aus, der die deutsche Sprache und Literatur neue Horizonte, Themen und einen hochpoetischen Sound verdankt", heißt es in der Begründung der Jury. Özdamars Werk eröffne einen "intellektuellen wie poetischen Dialog zwischen verschiedenen Sprachen, Kulturen und Weltanschauungen, an dem wir lesen teilhaben dürfen".

Der Georg-Büchner-Preis

Der Büchner-Preis wird seit 1951 von der Akademie vergeben. Er kürt Schriftstellerin und Schriftsteller, die in deutscher Sprache schreiben und "durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervortreten" sowie "an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben". Mitfinanziert wird der Preis vom Bund, dem Land Hessen und der Stadt Darmstadt.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören Max Frisch (1958), Günter Grass (1965), Heinrich Böll (1967). Außerdem gehören Rainald Goetz, Marcel Beyer, Jan Wagner, Terézia Mora, Lukas Bärfuss und Erb zu den Preisträgerinnen. Im vergangenen Jahr erhielt der österreichische Schriftsteller Clemens J. Setz den Preis.

Emine Sevgi Özdamar

Emine Sevgi Özdamar wurde 1946 in Malatya (Türkei) geboren. Von 1967 bis 1970 besuchte sie die Schauspielschule in Istanbul. Bis 1976 folgten erste professionelle Theaterrollen in der Türkei. Unter anderem spielte sie Charlotte Corday in Peter Weiss´ Stück Marat/de Sade und Witwe Begbick in Mann ist Mann von Berthold Brecht. 1976 ging sie für eine Regieassistenz an die Volksbühne nach Ost-Berlin, wo sie mit Benno Besson und Matthias Langhoff zusammenarbeitete. Es folgten ein Studium in Paris sowie ein Festengagement als Schauspielerin und Regieassistentin am Schauspielhaus Bochum unter der Leitung von Claus Peymann.

Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin und Regisseurin schrieb Özdamar auch immer Theaterstücke, Romane und Erzählungen. Für ihre Werke erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Nach einer langen Schaffenspause erschien 2021 ihr aktueller Roman "Ein von Schatten begrenzter Raum", der von der Kritik hoch gelobt wurde und auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2022 stand.



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