Rosa-Luxemburg-Stiftung Lesung und Gespräch mit Didier Eribon

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Didier Eribon Foto: Rosa Luxemburg-Stiftung

Der französische Soziologe, Autor und Philosoph Didier Eribon wird am 27. Mai zu Gast in der Rosa-Luxemburg-Stiftung sein. Dort stellt er sein neues Buch "Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben" vor und diskutiert die politische Lage sowie linke Perspektiven. Moderiert wird die Sendung von der Autorin und Hörfunkjournalistin Marion Brasch.

Nach dem Erfolg seines Weltbestsellers "Rückkehr nach Reims" widmet sich Eribon erneut der Klassenfrage. Diesmal verleiht er der Stimme seiner Mutter Gehör, einer Frau, die bislang ungehört blieb. Eribon schildert ein Klassenmilieu und das Leben einer Frau mit all ihren Sorgen, ihrer Solidarität und ihren Vorurteilen. Dabei gelingt ihm eine gekonnte Verbindung von soziologischer Analyse und biografischer Annäherung, die einen eindringlichen Blick auf die Klassenlage im Wandel und in der Kontinuität der Zeit eröffnet. Eribon macht Klassengeschichten wieder hörbar und beschränkt sich nicht nur darauf. Als politischer Intellektueller nimmt er aktiv an Debatten teil und setzt sich gegen die reaktionäre Gegenüberstellung von "Klasse, Rasse & Geschlecht" ein. Im Gespräch mit ihm werden Klassengeschichten, die aktuelle bedrohliche politische Situation und linke Perspektiven thematisiert.

Die Veranstaltung findet statt: am 27. Mai 2024, 19 bis 21 Uhr, in der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Straße der Pariser Kommune 8A, 10243 Berlin.

Didier Eribon wurde 1953 in Reims geboren. Er ist besonders bekannt für seine kritische Auseinandersetzung mit Fragen der Klassen-, Geschlechts- und Identitätspolitik. Nach seiner Jugend in einer Arbeiterfamilie in Reims zog Eribon nach Paris, wo er unter anderem bei dem berühmten Soziologen Pierre Bourdieu studierte. Diese Erfahrung prägte seine wissenschaftliche und intellektuelle Entwicklung maßgeblich. In seinen Schriften setzt sich Eribon intensiv mit der sozialen und politischen Marginalisierung verschiedener Gruppen auseinander. Ein Meilenstein seiner Karriere war die Veröffentlichung von "Rückkehr nach Reims" im Jahr 2009. In diesem autobiografischen Werk reflektiert Eribon über seine Rückkehr in seine Heimatstadt und die Wiederentdeckung seiner eigenen Arbeiterklasse-Herkunft. Das Buch bietet eine tiefgründige Analyse der sozialen Schichten und wurde international gefeiert, was ihm auch in der deutschsprachigen Welt zu großer Bekanntheit verhalf.

Neben "Rückkehr nach Reims" hat Eribon zahlreiche weitere Werke veröffentlicht, die sich mit ähnlichen Themen befassen. Sein jüngstes Buch "Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben" fokussiert auf das Leben seiner Mutter und setzt sich erneut mit der Klassenfrage auseinander, wobei er eine persönliche und soziologische Perspektive verbindet.



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