"...eine Verteidigung von Hoffnung" Russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja erhält Günter Grass-Preis

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Die russische Schriftstellerin und Putin-Kritikerin Ljudmila Ulitzkaja ist mit dem Günter Grass-Preis ausgezeichnet worden. Wie Hansestadt Lübeck mitteilte, werde mit der Auszeichnung Ulitzkaja´s Lebenswerk geehrt. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die in Berlin lebende russische Autorin Ljudmila Ulitzkaja wurde am Freitag mit dem Günter Grass-Preis ausgezeichnet. Bild: Ljudmila Ulitzkaja / Wikipedia

Die mittlerweile in Berlin lebende russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja wurde am Freitag mit dem Günter Grass-Preis ausgezeichnet. Ulitzkajas Gesamtwerk sei reich an künstlerischen Registern, Anekdoten und Geschichten, die ihre Werke zu einem großen gesellschaftlichen Sittengemälde machten, heißt es in der Jurybegründung. Ihr Werk sei ein mutiger Einspruch gegen vergangene und gegenwärtige Gewaltherrschaft und eine Verteidigung von Hoffnung, Humor und geistiger Freiheit.

Zu den bekanntesten Werken der 80-Jährigen zählten laut Jury der Roman "Das grüne Zelt" (2012), das autobiografische Werk "Die Kehrseite des Himmels" (2015) und ihr Roman "Jakobsleiter" (2017). Neben Prosawerken hat Ulitzkaja auch Drehbücher, Hörspiele und Theaterstücke veröffentlicht. Zuletzt erschien ihr Buch "Die Erinnerung nicht vergessen", welches im Januar dieses Jahres bei Hanser veröffentlicht wurde.

Ljudmila Ulitzkaja

Ljudmila Ulitzkaja wurde 1943 in Baschkortostan (ehemals Baschkirien) geboren und wuchs in Moskau in einer jüdischen Familie auf. Die russische Herkunft sowie der familiär bedingte jüdische Einfluss sind deutlich aus ihren Werken herauszulesen, wo sich sowohl russische wie auch jüdische Erzähltraditionen finden lassen.

Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine lebt und arbeitet die Autorin im Exil in Berlin. Über den Krieg selbst schrieb Ulitzkaja: "Das ist ein politisches Verbrechen, das später in Geschichtsbüchern auch so beschrieben sein wird."

Der Günter Grass-Preis

Der Günter Grass-Preis wurde erstmals 2011, damals unter dem Namen "Günter Grass-Preis von Autoren für Autoren", vergeben. Ausgezeichnet werden zeitgenössische Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die sich produktiv und kritisch mit gesellschaftspolitischen Verhältnissen ihrer Zeit auseinandersetzen. Verliehen wird der Preis in Lübeck.

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