Aufgrund eines Skandals um ihren Mann war die Vergabe des Literaturnobelpreises 2018 ausgesetzt worden. Jetzt verlässt die Dichterin Katarina Frostenson die Schwedische Akademie.
Nach einem monatelangen Streit verlässt die Lyrikerin Katarina Frostenson das Gremium der Schwedischen Akademie. Dies teilte die für die Vergabe des Literaturnobelpreises verantwortliche Institutuion in Stockholm mit.
Man habe sich darauf einigen können, dass Frostenson 12.875 schwedische Kronen (etwa 1.250€) monatlich als Entschädigung erhalte. Außerdem soll sie zusätzliche Unterstützungen erhalten, um weiterhin in der von der Akademie gemieteten Wohnung leben zu können. Ein gerichtliches Verfahren, so die Übereinkunft, hätte im Falle des Streites keinen Sinn ergeben.
Der Streit
Frostenson, die seit 1992 Mitglied der Akademie war, hatte 2018 aufgrund eines internen Streits ihre Arbeit in der Akademie niedergelegt. Thema der Auseinandersetzung war ihr Mann Jean-Claude Arnault, der Anfang Dezember von einem Berufungsgericht in Stockhold wegen Vergewaltigung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteil wurde. Man warf Frostenson vor, sie hätte ihrem Mann über die Akademie Subventionen zugeschoben. Die Anklage wurde damals aufgrund mangelnder Beweise fallen gelassen.
Imzuge der Auseinandersetzung waren mehrere Akademie-Mitglieder zurückgetreten, als die Akademie entschied, dass Frostenson trotz des Skandals weiterhin im Amt bleiben dürfe. Das Ergebnis war ein nicht Entscheidungsfähiges Gremium und somit das Aussetzen der Vergabe des Literaturnobelpreises 2018.
Immer wieder hatte die Dichterin im Anschluss finanzielle Forderungen für ihren Austritt gestellt. Ob der Literaturnobelpreis 2019 wieder verliehen wird, ist derzeit noch nicht sicher zu sagen.
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