Dorothy glaubt, dass sie für immer verloren ist...
… als der Himmel über Kansas seine Farbe verliert. Wind presst sich gegen die Wände, die Erde dreht sich, und was als Heim begann, wird zum Portal. Ein Haus hebt ab, eine Geschichte beginnt. Dorothy, die nicht fragt, sondern geht, wird in ein Land getragen, in dem nichts vertraut ist – und vieles dennoch erstaunlich richtig.
Oz ist kein Ort zum Ausruhen, sondern zum Erkennen. Der Blechmann sucht ein Herz, obwohl er längst fühlt. Die Vogelscheuche möchte denken, obwohl sie messerscharf urteilt. Und der Löwe – nun ja, der Löwe zittert, kämpft, gewinnt. Und Dorothy? Sie fragt nicht nach Wundern, sondern nach einem Weg nach Hause. Und entdeckt dabei: Der Weg ist nicht außen – er verläuft durch uns selbst.
Worte, die sich einprägen – und Unterrichtsgespräche anstoßen
Lyman Frank Baum schreibt mit dem Vertrauen, dass Kinder Sprache verstehen, wenn sie nicht belehrt, sondern trägt. Seine Sätze sind klar, rhythmisch, aber nie flach. Sie öffnen Räume, statt sie zu füllen. Ein paar Beispiele:
“No matter how dreary and gray our homes are… there is no place like home.”
„So trostlos und grau unser Zuhause auch sein mag… es gibt keinen Ort wie das Zuhause.“
“The true courage is in facing danger when you are afraid.”
„Wahrer Mut heißt, der Gefahr ins Auge zu sehen, obwohl man Angst hat.“
“A heart is not judged by how much you love; but by how much you are loved by others.”
„Ein Herz bemisst sich nicht daran, wie sehr du liebst, sondern wie sehr du von anderen geliebt wirst.“
“Some people without brains do an awful lot of talking, don’t you think?”
„Manche Leute ohne Gehirn reden ganz schön viel, findest du nicht?“
Diese Sätze lassen sich nicht nur lesen, sondern hinterfragen, umschreiben, weiterschreiben – eine Einladung an Schüler:innen, selbst Sprache zu gestalten und dabei sich selbst besser zu verstehen.
Fantasie als Form des Denkens
Oz ist keine bloße Kulisse. Es ist eine Welt, in der jede Figur für ein Gefühl steht – und in der nichts auf magische Weise gelöst wird. Alles, was zählt, geschieht durch Begegnung, durch Tun, durch das gemeinsame Weitergehen. Die Geschichte zeigt nicht, wie man sein soll, sondern wie man werden kann – ein erzählter Möglichkeitsraum, der sich gerade im Klassenzimmer entfalten lässt.
Für Schulkinder? Unbedingt.
Der Zauberer von Oz ist kein Schulbuch. Es lässt sich lesen, vorlesen - leise, laut, in Rollen. Es eignet sich für Kinder ab Klasse 3 oder 4. Die klare Sprache, die episodische Struktur, die starken Figuren: alles spricht dafür, es gemeinsam zu lesen – oder es einfach im Regal stehen zu lassen, bis eine Schülerin es sich selbst nimmt.
Die Ausgabe im Nikol Verlag bringt die Originalillustrationen von W.W. Denslow zurück – markant, reduziert, erzählerisch. Die neue Übersetzung stammt von Simone Fischer.
Der Zauberer von Oz ist ein Buch über Bewegung. Über das Vorwärtsgehen, das Begleiten, das Loslassen. Es braucht keinen großen Zauber, sondern kleine Schritte – und Kinder, die bereit sind, sich berühren zu lassen von Geschichten, in denen nicht alles erklärt wird.
Hier bestellen
Topnews
Ein Geburtstagskind im November: Astrid Lindgren
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Zwischen Traum, Trauma und Triumph – Markus Heitz' Traumgänger-Trilogie
Geschenktipp zu Weihnachten: Otfried Preußlers Die kleine Hexe
Benno Plura: Bootsmann auf der Scholle
Mumpelmoff und das Wunder am Schloss von Bo Starker
Die Traumgänger – Aufbruch nach Deseo
Zauberland entdecken – Lesen mit viel Fantasie
"Warum sich auch Monster fürchten" – Ein liebevolles Kinderbuch über Mut und Freundschaft
„Das Wolkenschaf“ von Fred Rodrian: Ein Klassiker der Kinderliteratur für kleine Träumer
Die Geschichte von der kleinen Nixe Klodwig – Fantasievolle Abenteuer mit Botschaft
Eine Einladung ins magische Irland: „Es war einmal in Irland“
Für kleine und große Leseratten – zauberhafte Kinderbücher aus dem Kern Verlag
Weihnachtsklassiker für die Kleinen erschienen beim Beltz Verlag | Der KinderbuchVerlag
Zwischen Vers und Verwandlung – Fitzebutze als poetische Kindheitsform
Elizabeth Shaw: Der kleine Angsthase
Das Übelchen zieht ein … und aus und wieder ein – Jan Strathmann
Aktuelles
Winter mit Jane: Über Bücher, Bilder und das alljährliche Austen-Gefühl
Benno Pludras Lütt Matten und die weiße Muschel
Spuren im Weiß – Ezra Jack Keats’ „The Snowy Day“ als stille Poetik der Kindheit
Der Mann im roten Mantel – The Life and Adventures of Santa Claus von L. Frank Baum
Die Illusion der Sicherheit – wie westliche Romane den Frieden erzählen, den es nie gab
Beim Puppendoktor – Ein Bilderbuch über das Kind und sein Spiel
Denis Scheck über Fitzek, Gewalt und die Suche nach Literatur im Maschinenraum der Bestseller
Katrin Pointner: Willst du Liebe
Geschenktipp zu Weihnachten: Otfried Preußlers Die kleine Hexe
Zwischen Fenster und Flug – Nikola Huppertz’ Gebrannte Mandeln für Grisou
Die stille Heldin von Hera Lind – Eine Mutter hält die Welt zusammen
Winnetou: Die besten Karl-May-Bände
Literatur zum Hören: Was die BookBeat-Charts 2025 über Lesegewohnheiten verraten
László Krasznahorkais neuer Roman „Zsömle ist weg“
Zwischen Vers und Verwandlung – Fitzebutze als poetische Kindheitsform
Rezensionen
Die Frauen von Ballymore von Lucinda Riley- Irland, eine verbotene Liebe und ein Geheimnis, das nachhallt
Kiss Me Now von Stella Tack – Prinzessin, Personenschutz, Gefühlsernst
Kiss Me Twice von Stella Tack – Royal Romance mit Sicherheitsprotokoll
Kiss Me Once von Stella Tack – Campus, Chaos, Bodyguard: eine Liebesgeschichte mit Sicherheitslücke
Die ewigen Toten von Simon Beckett – London, Staub, Stille: Ein Krankenhaus als Leichenschrein
Totenfang von Simon Beckett – Gezeiten, Schlick, Schuld: Wenn das Meer Geheimnisse wieder ausspuckt
Verwesung von Simon Beckett – Dartmoor, ein alter Fall und die Schuld, die nicht verwest
Leichenblässe von Simon Beckett – Wenn die Toten reden und die Lebenden endlich zuhören
Kalte Asche von Simon Beckett – Eine Insel, ein Sturm, ein Körper, der zu schnell zu Staub wurde
Die Chemie des Todes von Simon Beckett– Wenn Stille lauter ist als ein Schrei
Knochenkälte von Simon Beckett – Winter, Stille, ein Skelett in den Wurzeln
Biss zum Ende der Nacht von Stephenie Meyer – Hochzeit, Blut, Gesetz: Der Schlussakkord mit Risiken und Nebenwirkungen
Das gute Übel. Samanta Schweblins Erzählband als Zustand der Schwebe
Biss zum Abendrot von Stephenie Meyer – Heiratsantrag, Vampirarmee, Gewitter über Forks