TikTok ist längst nicht mehr nur Bühne für Tanzvideos oder Lip-Sync-Challenges – die Plattform hat sich als ernstzunehmender Akteur im Buchmarkt etabliert. Mit über 25 Millionen verkauften Büchern im Jahr 2024, die unter dem Hashtag #BookTok empfohlen wurden, verzeichnet der digitale Literaturtrend ein Rekordjahr. Das bedeutet: Mehr als doppelt so viele Verkäufe wie noch 2023.
Der Anstieg um 108 Prozent zeigt deutlich, dass es sich nicht um eine kurzlebige Modeerscheinung handelt. #BookTok ist zu einem festen Bestandteil der Buchbranche geworden – mit eigenen Bestsellerlisten und Auszeichnungen wie den TikTok Book Awards. Über 50 Millionen Beiträge wurden bereits unter dem Hashtag hochgeladen.
Neue Zielgruppen und wachsende Genrevielfalt
Bemerkenswert ist die wachsende Diversität unter den Leserinnen und Lesern. Besonders die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen wächst stark und stellt mittlerweile 30 Prozent der #BookTok-Käufer. Die Plattform erreicht damit eine Leserschaft weit über das klassische TikTok-Publikum hinaus.
Auch inhaltlich weitet sich das Spektrum. Während Young Adult und New Romance nach wie vor dominieren, erleben andere Genres ein ungeahntes Comeback: Reisebücher legen um 186 Prozent zu, Sozialwissenschaften und Belletristik verzeichnen ebenfalls spürbare Zuwächse. Ulrike Altig von Media Control betont, dass diese Entwicklung sogar zur Einführung neuer Warengruppen im deutschen Buchmarkt geführt hat – erstmals seit über 18 Jahren.
Creator als neue Stimmen der Buchbranche
Ein Beispiel für den Erfolg neuer Stimmen ist Tahsim Durgun, der mit seinem Buch Mama, bitte lern Deutsch den Sprung vom TikTok-Video zum Sachbuchbestseller geschafft hat. Darin erzählt er eindrucksvoll vom Aufwachsen zwischen Kulturen, familiärer Verantwortung und gesellschaftlichen Hürden.
Solche Geschichten zeigen: #BookTok ist mehr als ein Marketinginstrument – es ist ein Ort, an dem neue Perspektiven sichtbar werden.
#BookTok trifft Bibliothek
Auch Bibliotheken entdecken zunehmend das Potenzial von #BookTok. Einrichtungen wie die Stadtbücherei Kulmbach oder die Stadtbüchereien Düsseldorf nutzen die Plattform aktiv, um junge Zielgruppen zu erreichen. Ab sofort stellt TikTok ihnen die #BookTok-Bestsellerlisten sowie Branding-Materialien wie Plakate und Aufsteller kostenfrei zur Verfügung. Ziel ist es, Trends aus der Community direkt in den öffentlichen Raum zu übertragen – etwa durch eigens eingerichtete Leseecken.
Diskussion auf der Leipziger Buchmesse
Die Relevanz von #BookTok wird auch auf der Leipziger Buchmesse deutlich: In einem Panel diskutieren TikTok-Vertreter, Verlagsmenschen und erfolgreiche Creator über Strategien, Reichweiten und die Zukunft des Lesens. Ein weiterer Beweis dafür, dass sich TikTok vom digitalen Trend zur literarischen Institution gewandelt hat.
Topnews
Ein Geburtstagskind im November: Astrid Lindgren
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
TikTok Book Awards 2025: Literaturpreise im Livestream-Modus
Internationale Buchmärkte 2024: Belletristik boomt, Sachbuch schwächelt
BookTok, Bücherclubs, Bibliotheken – wie sich die Lesekultur digital neu erfindet
SenLinYu : Zuerst war Manacled
Warum lesen wir noch? – Literatur im Zeitalter von Netflix und TikTok
Amazon-Rezensionen: Die FAZ über Caroline Wahls „Die Assistentin“
Denis Schecks sanfter Sommer – Die Bestsellerliste unter der Lupe
Bibliothekare zwischen Steppe und Serverraum: Der IFLA-Weltkongress 2025 in Astana
Die besten Bücher des 21. Jahrhunderts – erstellt von ZEIT
Bucherfolg „Freiheit“: Angela Merkel erhält Gold Award von Media Control
TikTok, Vampire und die Bücherlust
Drachen, Drama, Desaster: Denis Scheck rechnet mit den Bestsellern ab
„Worte bewegen Welten“ – Leipziger Buchmesse 2025 feierlich eröffnet
Die besten Bücher des Jahres 2025 – Diese Titel musst du lesen!
Internationale Vielfalt auf der Leipziger Buchmesse 2025
Aktuelles
Elizabeth Shaw: Der kleine Angsthase
Gabriele Ludwig: Der Weihnachtsmannassistent
Stille Nacht, laute Welt – warum uns das Friedensmotiv in der Literatur nicht tröstet
Verwesung von Simon Beckett – Dartmoor, ein alter Fall und die Schuld, die nicht verwest
Jessica Ebenrecht: Solange wir lügen
Weihnachten in Bullerbü– Astrid Lindgrens Bullerbü als Bilderbuch
Leichenblässe von Simon Beckett – Wenn die Toten reden und die Lebenden endlich zuhören
Kalte Asche von Simon Beckett – Eine Insel, ein Sturm, ein Körper, der zu schnell zu Staub wurde
Joëlle Amberg: Wieso
Katja Niemeyer: Vergangenes bleibt – in Wandlung
Jostein Gaarders: Das Weihnachtsgeheimnis
What’s With Baum? von Woody Allen
Briefe vom Weihnachtsmann von J. R. R. Tolkien
Juliane Müller: Eine WG mit der Trauer
Die Chemie des Todes von Simon Beckett– Wenn Stille lauter ist als ein Schrei
Rezensionen
Knochenkälte von Simon Beckett – Winter, Stille, ein Skelett in den Wurzeln
Biss zum Ende der Nacht von Stephenie Meyer – Hochzeit, Blut, Gesetz: Der Schlussakkord mit Risiken und Nebenwirkungen
Das gute Übel. Samanta Schweblins Erzählband als Zustand der Schwebe
Biss zum Abendrot von Stephenie Meyer – Heiratsantrag, Vampirarmee, Gewitter über Forks