Die Schriftstellerin Emine Sevgi Ozdamar ist am Samstag mit dem Georg-Büchner-Preis 2022 ausgezeichnet worden. Özdamar sei eine herausragende Autorin, "der die deutsche Sprache und Literatur neue Horizonte, Themen und einen hochpoetischen Sound verdankt", begründete die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ihre Entscheidung. Der mit 50 000 Euro dotierte Büchner-Preis gilt als bedeutendster deutscher Literaturpreis.
Die Schriftstellerin Emine Sevgi Ozdamar hat am Samstag den Georg Büchner-Preis erhalten. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung gilt als der bedeutendste deutsche Literaturpreis. Özdamar sei eine "sprachmächtige, meisterhafte Erzählerin", die mit ihrem hochpoetischen Sound die deutsche Literatur um neue, andere und überraschende Perspektiven bereichert, erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Samstag in Berlin. Die Autorin sei eine wichtige Vermittlerin zwischen den Kulturen.
Emine Sevgi Ozdamar
Özdamar wurde am 10. August 1946 in Malaria in der Türkei geboren, und wuchst in Istanbul und Bursa auf. Von 1967 bis 1970 nahm sie Schauspielunterricht in Istanbul und spielte ihre ersten Rollen in Stücken von Bertolt Brecht und Peter Weiss. Nach dem Militärputsch in der Türkeiging Özdamar an die Volksbühne in Ostberlin. Später arbeitete sie in Avignon und Paris und anschließend, von 1979 bis 1984, am Bochumer Schauspielhaus unter der Intendanz von Claus Peymann.
Sie debütierte mit dem Erzählband "Mutterzunge", dass 1990 beim Rotbuch-Verlag erschien. Ihr erster Roman "Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Türen, aus einer kam ich rein, aus der anderen ging ich raus" erschien zwei Jahre später, 1992 bei Kiepenheuer & Witsch. 1991 erhielt Özdamar für eine Lesung aus dem Roman den Ingeborg-Bachmann-Preis.
Dankesrede
In ihrer Dankesrede bezog sich die Gewinnerin auf den Namensgeber des Preises, Georg Büchner. Jeder Mensch habe einen persönlichen Himmel, so Özdamar, in dem nicht nur die Sterne, sondern auch die Menschen, die ihn sehr berührt hätten, ständig leuchten. Einer dieser Menschen sei für sie "mein Bruder Georg Büchner".
Hier bestellen
Topnews
Ein Geburtstagskind im November: Astrid Lindgren
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Aktuelles
„Ein Faden, der sich selbst spinnt“ – Jon Fosses Vaim und der Rhythmus der Abwesenheit
Deutscher Kinderbuchpreis 2026 gestartet – Einreichungen ab sofort möglich
Jahresrückblick Literatur 2025
Zwei Listen, zwei Realitäten: Was Bestseller über das Lesen erzählen
Ludwig Tiecks „Der Weihnachtsabend“ – eine romantische Erzählung über Armut, Nähe und das plötzliche Gute
Krieg in der Sprache – wie sich Gewalt in unseren Worten versteckt
Literaturhaus Leipzig vor dem Aus: Petition und Stadtratsdebatte um Erhalt der Institution
Thomas Manns „Buddenbrooks“ – Vom Leben, das langsam durch die Decke tropft
Mignon Kleinbek: Wintertöchter – Die Frauen
Grimms Märchen – Zuckerwatte, Wolfsgeheul und ganz viel „Noch eins!“
Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt von Maya Angelou – Ein Mädchen, eine Stimme, ein Land im Fieber