Rassismus oder Rassenideologie ist eine Weltanschauung, nach der Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale oder negativer Fremdzuschreibungen, die übertrieben, naturalisiert oder stereotypisiert werden, als „Rasse“, „Volk“ oder „Ethnie“ kategorisiert und ausgegrenzt werden. Bis ins 20. Jahrhundert wurden dazu vor allem aufgrund biologischer Merkmale (Hautfarbe, Formen von Gesicht und Körper usw.) angebliche „Menschenrassen“ in heute obsoleten Rassentheorien konstruiert und damit Sklaverei, Assimilationspolitik, Ethno- oder Genozid gerechtfertigt.

Rassisten und Rassenideologen betrachten Menschen, die ihren eigenen Merkmalen möglichst ähnlich sind, meist als höherwertig, während alle anderen (oftmals abgestuft) als geringerwertig betrachtet werden (Chauvinismus). Dieser hierarchischen Herabsetzung geht eine oft penible Zuordnung von Menschen zu Gruppen voraus (Diskriminierung), wobei Misch- und Mehrfachidentitäten sowie Gruppenübertritte als schwerwiegende Problemfälle begriffen werden. Oft möchten Rassenideologen einen normalen Verkehr der Gruppen untereinander erschweren (Segregation) und dabei insbesondere die Vermischung durch familiäre Verbindungen und Zeugung von Nachkommenschaft verhindern.

Quelle: Wikipedia

Rassismus

Der Roman "Tauben im Gras" von Wolfgang Koeppen sollte an baden-württembergischen Gymnasien ab 2024 Pflichtlektüre werden. Aufgrund rassistischer Begriffe im Text entstand eine heftige Debatte. Nun machte die Kultusministerin Theresa Schopper einen Vorschlag. Bild: Suhrkamp Verlag
Debatte

Schullektüre: Anna Seghers oder Wolfgang Koeppen?

Vor einigen Monaten entflammte eine heftige Debatte um den Roman "Tauben im Gras" von Wolfgang Koeppen. Der Grund: Das Buch sollte ab 2024 Pflichtlektüre an baden-württembergischen Gymnasien werden. Als eine Ulmer Lehrerin während der Vorlektüre über einhundert Mal das N-Wort zählte, war sie geschockt und schmiss ihren Job hin. Medial diskutierte man, welche Lektüre Schülerinnen und Schüler zuzumuten sei. Jetzt machte das baden-württembergische Kultusministerium ein seltsames ...
Wolfgang Koeppen schildert in seinem 1951 erschienenen, ersten Roman den Alltag in einer westdeutschen Großstadt. In BW soll das Buch Abi-Pflichtlektüre werden. Eine Lehrerin aus Ulm wehrt sich dagegen. Der Grund: Rassismus. Bild: Suhrkamp Verlag
Debatte

Rassismus in Schullektüre: Ulmer Lehrerin schmeißt hin

Abiturienten an beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg sollen im kommenden Jahr den Roman "Tauben im Gras" von Wolfgang Koeppen als Pflichtlektüre lesen. Als die Ulmer Lehrerin Jasmin Blunt das Buch aufschlägt, ist sie geschockt ob der darin enthaltenen, rassistischen Äußerungen. Das baden-württembergische Kultusministerium lenkt nicht ein. Pflichtlektüre ist Pflichtlektüre; rassistische Äußerungen perfekt, um auf Rassismus aufmerksam zu machen. Nun hat Blunt beschlossen, vorerst nicht ...
Der junge Häuptling Winnetou Der junge Häuptling Winnetou Die Debatte um Kolonialismus und Rassismus, die mit Blick auf die zum Film "Der junge Häuptling Winnetou" erschienen gleichnamigen Bücher entflammte, trieb nur für wenige Tage um. Profitiert hat davon der Karl-May-Verlag. Youtube
Debatte

Rassismus-Debatte um Winnetou-Bücher kurbelte Verkäufe an

Ist Winnetou noch zeitgemäß? Oder geben die Werke Karl-Mays nur Stereotype wieder, die ihren Ursprung im Kolonialismus finden? Nachdem der Ravensburger Verlag zwei Bücher zum Film "Der junge Häuptling Winnetou" Ende August aus dem Verkauf genommen hatte, war um diesen Fragen eine heftige Debatte entbrannt. Kaum eine Woche hielt die Erregung an. Heute - vier Monate später - freut man sich beim Karl-May-Verlag. Die Kontroverse habe die Verkäufe ordentlich ...
In seiner Streitschrift "Die Erwählten. Wie der neue Antirassismus die Gesellschaft spaltet" zeigt der Linguist John McWhorter, dass der linken "woke racism"-Bewegung antiaufklärerische, fundamentalistische Tendenzen zugrunde liegen. Bild: Hoffmann und Campe
Sachbuch

"Woker" Antirassismus als gefährliche Religion?

Der US-amerikanische Linguist John McWhorter entdeckt in der Haltung und Praxis "woker" Antirassisten fundamentalistische Tendenzen, die seiner Ansicht nach zur Spaltung der Gesellschaft führen. In seinem Buch "Die Erwählten" reiht er Beobachtungen aneinander, die seine These, es handle sich bei vielen Anhängern der "Black Lives Matter"-Bewegung eher um Anhänger einer neuen Religion als um progressive Aktivisten, untermauern. Wie viel Raum liegt zwischen integren Ansichten und ideologischer ...
Am 3. November wird der renommierte NDR Sachbuchpreis im Rahmen des "Göttinger Literaturherbstes" verliehen. Jetzt wurde die zehnköpfige Jury vorgestellt, die über den diesjährigen Siegertitel bestimmen wird. Bild: NDR Sachbuchpreis
Buchpreis

NDR-Sachbuchpreis läuft an: Das ist die diesjährige Jury

Der NDR-Sachbuchpreis gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum, mit der nicht-belletristisch Bücher geehrt werden. Nun steht die zehnköpfige Jury fest, die in diesem Jahr die Shortlist und anschließend den Gewinnertitel bestimmen wird. Welche zehn Bücher ins Rennen um den mit 15.000 Euro dotierten Preis gehen, erfahren wir Ende September.
AutorInnen wie Didier Eribon, Annie Ernaux und Edouard Louis haben das Thema der sozialen Klassenunterschiede wieder in die Literatur getragen. Zuletzt veröffentlichten auch hierzulande Autorinnen und Autoren Romane, die von einer Jugend in außerakademischen Gefilden erzählten. Kann man sich aus einer Klassenherkunft herausschreiben? Bild: Pixabay (Symbolbild)
Meinung

Die Klasse als Chance?

Dass vermehrt über den sozialen Status als Ausgangspunkt für Diskriminierung und Unterdrückung gesprochen wird, ist ohne Frage begrüßenswert. Trat die Klasse als Stigma in den öffentlichen Debatten der vergangenen Jahre oftmals hinter augenscheinlicheren Aspekten wie Geschlecht und/oder Hautfarbe zurück, wird aktuell vermehrt auch über Klassismus - im Übrigen eine über 200 Jahre alte Bezeichnung - gesprochen. In der Literatur wird dem Thema Klasse bereits seit einigen Jahren große Aufmerksamkeit ...
Kann man Karl-Mays Abenteuergeschichte heute noch problemlos auf die Bühne bringen und unreflektiert konsumieren? Das fragt sich der Journalist Ben Hänchen in der MDR-Podcast-Serie "Winnetou ist kein Apache". Bild: MDR
Debatte

"Winnetou ist kein Apache": Kann man Karl May heute noch bringen?

In der MDR-Podcast-Serie "Winnetou ist kein Apache" fragt der Hörfunkjournalist Ben Hänchen Kulturwissenschaftler, Schauspieler und Native Americans, ob man die Abenteuergeschichten Karl Mays heute noch unreflektiert auf die Bühne bringen kann. Hänchen, der auch Autor der Podcast-Serie ist, trat bereits als Kind auf Deutschlands kleinster Karl-May-Bühne auf. Angesichts der Diskussionen um kulturelle Aneignung fragt er sich nun, ob das, was er auf dort auf der Bühne tut, rassistisch ist. ...
Der US-amerikanische Linguistik-Professor John McWhorter schreibt in seiner Streitschrift "Die Erwählten" über eine neue Religion, deren Antirassismus im Kern rassistische Tendenzen hat. Er selbst wurde Opfer dieses antirassistischen Rassismus. Provokant, wütend und aufschlussreich. Bild: Hoffmann und Campe
Sachbuch

Woke Racism: Die "Schreckensherrschaft" des neuen Antirassismus

Der "woke" Antirassismus ist in seinem Kern rassistisch, sagt der US-amerikanische Linguist John McWhorter. In seinem Buch "Die Erwählten" zeichnet er das Bild einer neuen Religion, die rigoros und zuweilen kompromisslos Menschen aus- und einsortiert, potenzielle Häretiker verfolgt, sie bekehrt oder verurteilt. Diese sogenannte "dritte Welle des Antirassismus" werde vor allem von linksliberalen Weißen vorangetrieben, die sich als Beschützer und Retter schwarzer Menschen aufschwingen. "Wir müssen ...
Olivia Wenzels Debütroman "1000 Serpentinen Angst" wurde nach Erscheinen hoch gelobt. Am 13. Juli gibt sie eine Online-Lesung an der Universität Bamberg. Bild: Juliane Werner
Aktuelles

Olivia Wenzel liest aus ihrem Debütroman "1000 Serpentinen Angst"

2020 erschien Olivia Wenzels hochgelobter Debütroman "1000 Serpentinen Angst". Im Buch geht es um Rassismuserfahrungen und Familiengeschichten, um Herkunft und Erinnerung. Am 13. Juli liest die Dramatikerin, Musikerin und Performancekünstlerin an der Universität Bamberg.
James Baldwins ergreifender Roman "Ein anderes Land" wurde von Miriam Mandelkow neu übersetzt. Von Christian Brückner gelesen, erscheint der Roman nun auch als Hörbuch. Bild: dtv Verlagsgesellschaft
Roman

James Baldwins wichtiger Appell

James Baldwins 1962 erschienener Roman "Another Country" zeigt, wie eine rassistische Gesellschaft Menschen systematisch in den Tod treibt. Im Falle dieser Geschichte ist es der schwarze Jazzmusiker Rufus, der sich eines Tages in den Hudson River stürzt. Die bewegende Geschichte ist nun neu übersetzt als Hörbuch erschienen.
Eine dreiteilige Dokumentations-Reihe des MDR KULTUR beschäftigt sich mit der Macht der Literatur. Können Bücher eine Heimat sein, morden oder die Welt retten? Bild: MDR Mitteldeutscher Rundfunk
Aktuelles

Morden, leben, die Welt retten: Was können Bücher?

Auf die Frage, was oder wo denn seine Heimat sei, antwortete der Kritiker Marcel Reich-Ranicki einmal: "Meine Heimat ist die Literatur". Wie aber sieht es mit dem Rückzugsort Buch heute aus? Eine dreiteilige MDR KULTUR Dokumentation geht unter anderem dieser Frage auf den Grund. Außerdem fragt die Reihe: "Können Bücher einen Mord begehen?" und "Können Bücher die Welt retten?" Ab dem 26. Mai sind die Filme in der ARD-Mediathek abrufbar.
Nach 50 Jahren Mitgliedschaft ist Jürgen Todenhöfer aus der CDU ausgetreten und hat eine eigene Partei gegründet. In seinem aktuellen Buch "Der Aufstand des Anstands" beschreibt er, wofür er kämpft. Foto: BoD
Sachbuch

Für eine humanistische Revolution

Der Politiker und Jurist Jürgen Todenhöfer wird nicht müde. Viele Jahre reiste er durch Afghanistan, Irak, Jemen und Syrien, wurde Zeuge von mehr als zehn Kriegen, verarbeitete seine Erfahrungen in Büchern und schrieb damit Bestseller. Im vergangenen Jahr trat er, nach 50 Jahren Mitgliedschaft, aus der CDU aus und gründete eine eigene Partei. In seinem neuen, selbst herausgegebenen Buch „Der Aufstand des Anstands“ positioniert sich das „Team Todenhöfer“.
Wer darf wen übersetzen? Diese Frage wirft die Debatte um die Übersetzung des Gedichtes "The Hill We Climb" von Amanda Gorman gegenwärtig auf. Foto: Pixabay
Aktuelles

Übersetzungsstreit um Amanda Gormans Gedicht "The Hill We Climb" - Wer darf was?

Mit ihrem Gedicht "The Hill We Climb" hatte die zweiundzwanzigjährige Lyrikerin Amanda Gorman bei Joe Bidens Amtseinführung für Aufsehen gesorgt. Nun entfachte ein Disput um die Übersetzung des Gedichtes. Die Autorin und Booker-Preisträgerin Marieke Lucas Rijneveld hatte den Auftrag bekommen, "The Hill We Climb" ins Niederländische zu übersetzen. Doch schnell hagelte es Kritik. Wer darf wen übersetzen?
Mit ihrem Debütroman "The Hate You Give" wurde die Autorin Angie Thomas weltweit berühmt. In einem Interview mit der "Zeit" äußerst sie sich nun über Probleme in der Verlagsbranche. Foto: Pixabay
Aktuelles

Noch immer "Probleme in der Verlagsbranche"

In einem Interview mit der Wochenzeitschrift "Die Zeit" spricht die amerikanische Bestsellerautorin Angie Thomas über Probleme innerhalb der Verlagsbranche. Diese sei, so geht aus Thomas Aussagen hervor, noch immer ausgrenzend und klischeebesetzt.
Anlässlich der Veröffentlichung des ersten Bandes seiner Autobiografie, zeigt die RTL Mediengruppe in Zusammenarbeit mit dem STERN eine Dokumentation über Barack Obama. Foto: Penguin Verlag
Aktuelles

Anlässlich Barack Obamas Autobiografie: RTL zeigt vorab Dokumentation

Am 17. November erscheint Barack Obamas Autobiografie "Ein verheißenes Land" beim Penguin Verlag. Anlässlich dieser Veröffentlichung zeigt RTL am Montag den 16. November die Dokumentation "Obama - Meine wahre Geschichte". Herzstück der Doku wird ein aktuelles Interview mit dem ehemaligen US-Präsidenten sein.
Moderator Christian Ankowitsch führt die ZuschauerInnen durch die Lesungen und Diskussionen. Foto: ORF Presse
Aktuelles

Ingeborg Bachmann Preis: Erste Eindrücke und kommende Lesungen

Am Mittwochabend wurden die 44. Tage der deutschsprachigen Literatur im ORF-Landesstudio eröffnet. Die Reihenfolge, in der die der einzelnen Texte vorgetragen werden, wurde per Zufall ausgelost. Die Eröffnungsrede hielt die Bachmannpreisträgerin des Jahres 2016, Sharon Dodua Otoo. In ihrer Ansprache plädiert sie für einen sensibleren Umgang mit Sprache.
Paul Celan Paul Celan Kein anderer Dichter hat es geschafft, die Grauen des Nationalsozialismus auf so passende Weise in seinem Werk zu verarbeiten. Paul Celan schrieb die Sprache der Sprachlosen. Youtube
Aktuelles

Denn, die Sprache stirbt nicht

Heut vor 50 Jahren starb einer der wichtigsten und eindringlichsten Dichter der Nachkriegszeit: Paul Celan. Wie ein dunkles Band zogen sich die Gräueltaten der Nationalsozialisten durch die Lyrik dieses Autors, der stets versucht war, sie der Sprache zu unterwerfen.
"Robinson Crusoe" einer der erfolgreichsten Romane der Literaturgeschichte, feiert heute seinen 300. Geburtstag. Aber wie sollte man diese Kolonial-Geschichte lesen? Foto: Wikipedia
Redaktionelle Empfehlung

Robinson Crusoe - Ich Herr. Wir Freunde.

Heute vor 300 Jahren, am 25 April 1719, erschien Daniel Defoes Roman "Robinson Crusoe". Ein Roman der Weltliteratur, eines der berühmtesten Bücher der Literaturgeschichte, eine Erzählung, die versuchte Kolonialismus und Versklavung zu legitimieren.
Hasnain Kazim bekommt täglich hasserfüllte Mails. Statt wegzuklicken, hat er beschlossen zurückzuschreiben. Quelle: Penguin Verlag
Redaktionelle Empfehlung

Was´n Deutscher

Wutausbrüche, Beschimpfungen und Kommentare die mit „!!!!!!!“ (wahlweise auch mit „111111“) enden, gehören zum Alltag unserer Internetlandschaft. Der Journalist und Autor Hasnain Kazim bekommt täglich rassistische Mails zugesand. Einige, vielleicht die Besten unter ihnen, landeten in seinem Buch „Post von Karlheinz: Wütende Mails von richtigen Deutschen – und was ich ihnen antworte“. "

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