Die Autobiografie von J.D. Vance „Hillbilly Elegie“ erschüttert die USA. Sein enormer Erfolg ist statistisch gesehen unwahrscheinlich. Denn der Investmentbanker und Bestsellerautor J.D. Vance wuchs in Middletown, Ohio, in einem Milieu auf, das - für diese Gegend typisch - von Armut, Gewalt und Drogen geprägt ist.
Vance entstammt der weißen amerikanischen Arbeiter- und Unterschicht, die von Außenstehenden oft abfällig als „weißer Müll“ bezeichnet wird. Vance ist diesem Milieu entkommen, hat an der renommierten Yale Law School Jura studiert und jetzt das „Buch zur Stunde“ geschrieben. In seiner Autobiografie „Hillbilly Elegie - Die Geschichte meiner Familie und einer Gesellschaft in der Krise“, die jetzt auch in Deutschland erscheint, beschreibt Vance so einfühlsam und scharfsichtig wie kein anderer die Misere einer ganzen Bevölkerungsschicht.
„Viele Amerikaner nennen sie Hillbillys, Rednecks oder White Trash. Ich nenne sie Nachbarn, Freunde und Verwandte“, sagt Vance - und trifft damit ins Herz. „Hillbilly Elegie“ belegt in den USA seit Monaten die Spitzenplätze der Bestsellerlisten. Anhand seiner eigenen Familiengeschichte - der Großvater Alkoholiker, die Großmutter gewalttätig, die Mutter drogenabhängig - zeigt der Schriftsteller auf, warum es für die „Hillbillys“, die sich abgehängt fühlen vom Rest der Gesellschaft, trotzdem logisch war, ausgerechnet dem privilegierten Milliardär aus New York, Donald Trump, ihre Stimme zu geben. Und Vance warnt: Wenn Amerika das „Hillbilly-Problem“ nicht löse, werde „das ganze Land den Bach runtergehen“.
"ttt - titel thesen temperamente" (hr) am Sonntag, 2. April 2017, um 23:05 Uhr.
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