Es gibt nur sehr wenige Journalisten, die in den vergangenen Jahren so viel Zeit in Syrien und im Irak verbracht haben wie Carsten Stormer. In seinem Buch „Die Schatten des Morgenlandes“ zeichnet der Journalist ein ungewöhnlich genaues und nahes Bild der Lage im Nahen Osten.
Das Medienmagazin journalist druckt in seiner März-Ausgabe exklusiv Auszüge aus dem im Verlag Bastei Lübbe erscheinenden Buch.
„Kein Konflikt, über den ich bis dahin berichtet habe, war so brutal wie der in Syrien.“ Das schreibt der erfahrene Kriegsreporter Carsten Stormer in seinem neuen Buch das am 16. März erscheint. Darin erzählt Stormer von seinen Reisen in die Kriegs- und Krisengebiete des Nahen Ostens, vornehmlich Syrien und den Irak.
Carsten Stormer ist in Aleppo, als Fassbomben auf die Stadt regnen. Er flieht mit Rebellen aus der belagerten Stadt Zabadani. Er begleitet PKK-Kämpfer in Sindschar im Kampf gegen IS-Terroristen. Viele Menschen, die Carsten Stormer auf seinen Reisen trifft, leben heute nicht mehr. Er selbst entkommt dem Tod mehrfach nur mit Glück. Wie kann man das alles aushalten - und dabei einfach seine Arbeit als Journalist machen?
„Viele Kollegen sagen, die Kamera sei wie ein Schutzschild, um das Grauen fernzuhalten. Ich sehe das anders. All die Erlebnisse, Begegnungen, der Horror, prallen ungefiltert auf mich ein wie Kometeneinschläge. Die Kamera, mein Notizbuch, mein Beruf sind nur die Legitimation, um an diesem Ort zu sein. Nur weil ich weiß, dass Menschen in Deutschland meine Berichte lesen, meine Filme sehen werden, fühle ich mich berechtigt, in das Leben der Syrer einzudringen. In ihren Wunden zu wühlen. Ihre Toten zu filmen. Ihnen beim Verrecken zuzuschauen“, so der 43-Jährige.
Über Carsten Stromer
Carsten Stormer, Jahrgang 1973, wollte eigentlich Kapitän werden und die Weltmeere befahren. Wurde stattdessen aber Speditionskaufmann, Barkeeper und Rucksackreisender. Später studierte er Journalistik in Bremen und am Indian Institute of Technology (IIT) in Chennai, Indien. Seit einigen Jahren lebt er als Asienkorrespondent auf den Philippinen und schreibt aus Asien und Afrika für Focus, Stern, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und andere Blätter.
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