Der etwas andere Reisebericht

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Zwischen fast erntereifen Feldern und prachtvoll bunten Sommerwiesen liegt an der Isar in Niederbayern ganz idyllisch die Gemeinde Wörth mit ihren ca. 3000 Einwohnern.

Überaus schmucke Häuschen säumen das Randgebiet und irgendwie grotesk zugleich, wenn bei all dem Schönen das eigentliche Wahrzeichen der Stadt wie ein gespenstiger Glanzpunkt weit ins Land hinein grüßt – ein Atomkraftwerk!
Wahrscheinlich finden in der wundervollen Wallfahrtskirche im Ort selbst Dankgottesdienste statt, weil Schlimmes noch nicht passiert ist!

Eine kleine Eisdiele, Bankfilialen, eine Sparkasse, Supermärkte – eine Gemeinde, wie man sie im Grunde vielerorts in unserem Lande kennt, wenn da eben nicht doch noch eine weitere Besonderheit wäre: Ein See am Rande des Städtchens mit dem wohlklingenden Namen “Wake Lake”!
Das zu ihm gehörende Parkplatzangebot lässt durchaus den Gedanken zu, alle Münchner und Landshuter würden hier parken!
Doch weit gefehlt – Sommersonne pur und die Parkplätze werden immer rarer!

Alles strömt zum See, um zu planschen, um gesehen zu werden, um Freizeit mit fröhlichem Kindergeschrei, mit streitenden Pärchen um die besten Plätze oder um das kunterbunte Treiben ganz einfach in vollen Zügen zu genießen.
Es wird geschmiert und gesprüht, um ja keinen Sonnenbrand zu bekommen und dann geht es auch schon mit vollem Einsatz ins kühle Nass! Wahre Bronzestatuen tummeln sich da in den Wasserfluten!

Mittendrin in diesem turbulenten Geschehen ein Rastgebäude mit großartigen Schattenplätzen und einer Strandbar. Gutaussehende Mannsbilder locken gekonnt die Gäste an, genau hier den wohlersehnten Drink einzunehmen!
Gleich gegenüber die Wakeboard-Anlage, die in aller Regel einem Massenansturm standhalten muss – alle wollen liebend gern mit Volldampf durch die Wellen jagen!
Manche sind tatsächlich wahre Meister, andere probieren einfach das Kunststück – bis zu 60 Stundenkilometer sausen die echten Könner über das Wasser!

So ein Bade- und Sonnentag macht natürlich auch hungrig und schon beginnt das Problem.
Essen gibt es reichlich – vom Schnitzel bis hin zur Currywurst und alles selbstverständlich mit Pommes, garniert mit Mayo, Senf oder Ketschup. Also für jeden Geschmack etwas dabei! Auch gute Salate fehlen nicht im Angebot.
Getränke zu ordern ist hingegen nicht so einfach, obwohl das System der Selbstbedienung sehr ausgereift scheint.

Erst zur Kasse, um Getränke oder Essen zu ordern, dann auf zur jeweiligen Ausgabestelle, die zwar großzügig angelegt ist, aber mit der geringen Personalstärke dem Sommeransturm kaum gewachsen ist.
So ist der junge Mann an der Kasse ziemlich überfordert und rechnet trotz Computerkasse immer nochmals nach, bis er sich entschließt, den entsprechenden Bon dem jeweiligen Besteller auszuhändigen.
Das kann dann schon mal etwas länger dauern – zumal, wenn genervte Familienväter die Wünsche ihres Nachwuchses auch wirklich berücksichtigen wollen!

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