Eine Geschichte aus dem Supermarkt

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Zwischen Westfälischer und Paulsborner Straße im schönen Wilmersdorf zu Berlin grüßt und lockt ein Supermarkt – Erlebniswelt pur, wie ich heute weiß! "Der Kunde ist König!" – eine Träumerei, denn schon der Kampf um die Erlangung eines Einkaufswagen verrät: Hier sind viel, viel Zeit und starke Nerven für den Erfolg der Einkaufsschlacht vonnöten!

Andere Kunden rennen mir vor die Beine und hauen mir, sich in hastiger Eile freie Bahn zu erzwingen, ihren Wagen in die Seite! Im schlimmsten Falle, wenn ich noch ungünstig stehe, trifft es die Achillessehne- einfach nur abscheulich! Wenn das ohne Blessuren und Notarzteinsatz überstanden ist, geht der Kampf um den besten Platz im Gedränge durch die schmalen Gänge weiter!
Sie sind akkurat mit irgendwelchen Nichtigkeiten zugestellt, dass es schon an ein Wunder grenzt, hier im Slalom unbeschadet und meisterlich gut durchzukommen.

Am Gemüse- und Obststand ein großes Menschenknäuel – jeder will die Früchte anfassen, um die Konsistenz zu prüfen. Das allein schon der beste Weg, Krankheiten und diverse Bakterien und Viren flächendeckend an den Rest der Bevölkerung zu verteilen!

Beim Brot und den begehrten aufgebackenen Schrippen sieht es nicht anders aus, obwohl Zangen zum herausangeln der Nahrungsmittel vorhanden sind.
Man grabscht mit Händen und Armen in der irrigen Meinung dazwischen herum, die hintersten seien die frischesten. Falsch, weder das eine, noch das andere ist frisch vom Bäcker – im Grunde alles eher ein Nahrungsmittelersatz!
Gewiss, wenn man sie innerhalb der nächsten Stunde essen kann, kommt einem die Ware frisch vor, aber wehe, es ist nasskalt draußen oder ein Gewitterfluch hat den Himmel eingeholt, dann ähneln die Schrippen nur noch einer Masse aus Gummi und Klebstoff – sehr bekömmlich!!!

Ich versuche mit dem Wagen weiter vorwärts zu kommen – vorbei an den Kühlfächern mit rotem und weißem Fleisch, dazwischen Fisch und andere diverse Nahrungsmittel der Güteklasse A.
Dann ein Rechtsschwenk zwischen Obst und Gummischuhen, zwischen T-Shirts, Plastikhüten und Strümpfen!
Dahinter gleich im Angebot die Schokolade neben diversen Gewürzen und Glühbirnen und dazu das fürchterliche Gejaule von Helene Fischer aus nicht sichtbaren Lautsprechern.
Ganz versteckt, neueste Werkzeugkästen aus dem Baumarkt für jeden Hobbybastler, der garantiert nach diesem Schnäppchenkauf nie wieder Werkzeug anfassen, geschweige denn irgendetwas basteln wird!
Zwischen offen liegenden Nüssen und Trockenobst plötzlich Hunde- und Katzennahrung – gut verteilt an mehreren Stellen, damit auch kein Kunde die Lieblingsnahrung für “Pfiffi und Muschi”vergisst!

Wieder ein Schwenk um die Kühltruhen zum Käse- und Milchregal – jetzt habe ich alles beisammen!








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