Mit „The Throne of Broken Gods – Götter und Monster 2“ setzt Amber V. Nicole ihre düstere Romantasy um Dianna, Samkiel und die Machtspiele der Götter fort. Die deutsche Erstausgabe erscheint bei Blanvalet (Übersetzung: Hans Link). Der Verlag kündigt einen noch düstereren zweiten Teil an – mit den beliebten Tropes Enemies to Lovers, Forced Proximity, Found Family und deutlich spürbaren grauen Moralzonen. Erscheinung im deutschsprachigen Handel: 23. Juli 2025.
The Throne of Broken Gods (Götter & Monster 2) von Amber V. Nicole |Dark-Romantasy-Sequel
Inhalt: Rache, Verlust – und ein Gott, der nicht aufgibt
Der zweite Band setzt dort an, wo der Auftakt die Figuren emotional zerrissen zurückließ: Dianna ist vom Rachedurst verzehrt und bereit, den letzten Rest Menschlichkeit hinter sich zu lassen. Ausgerechnet Samkiel, der Gottkönig, weigert sich zu akzeptieren, dass sie endgültig zum „Monster“ geworden ist, als das sie viele sehen. Während Kaden seine Monster-Armee sammelt und die Reiche destabilisiert, kämpft Samkiel darum, Dianna vor sich selbst und vor den Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu retten. Die Handlung bleibt ohne Whodunit-Täuschungen spannend, weil es um das Wie der Rettung (oder das Ob) geht – und um die politischen Folgen im Göttergefüge. (Details zur Ausgangslage und zum Konfliktkern stammen aus der offiziellen Buchbeschreibung; Auflösung bleibt hier bewusst ausgespart.)
Themen & Motive: Trauerarbeit, Macht & Erzählkontrolle
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Trauer → Rache → Identität: Diannas Trauer kippt in Vergeltung – die zentrale Frage lautet, wie viel Selbst am Ende übrig bleibt, wenn man nur noch „gegen“ etwas lebt.
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Macht & Abhängigkeit: Verträge, Artefakte, Heerscharen – Gewalt ist strukturell. Der Roman zeigt, wie Loyalitäten politisch und intim handelsfähig werden.
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Erzählmacht: Wer bestimmt, was „Wahrheit“ ist – Gott, Unterweltboss oder die, die zwischen den Fronten überleben? Der zweite Band spitzt das zu, indem er Diannas Ruf, Samkiels Verantwortung und Kadens Deutungskontrolle gegeneinander ausspielt.
Leitfragen beim Lesen: Wie dunkel ist Band 2 im Vergleich zum Auftakt – und woran misst man „Erlösung“ in einer Welt, die Göttern gehört?
Warum dieser Band genau jetzt funktioniert
„Götter & Monster“ reitet sichtbar auf der BookTok-/Bookstagram-Welle für Dark Romantasy: große Gefühle, große Stakes, morally grey Figuren. Händler- und Verlagsseiten positionieren Band 2 explizit in diesem Trend („TikTok gehypte Dark-Romantasy“). Gute Nachricht: Der Roman vermarktet sich nicht nur über Tropes, er liefert sie auch – und verknüpft sie mit einer Folgenlogik, die über Band 2 hinausweist.
Opulent, bildstark – und spürbar „slow burn“
Amber V. Nicole schreibt bildreich und dunkel-romantisch. Kapitelpunkte setzen Hooks an den richtigen Stellen; dazwischen nimmt sich die Autorin Zeit für Atmosphäre, Dialog-Banter und Beziehungsdynamik – typisch Slow Burn. Die deutsche Übersetzung von Hans Link trifft diesen Ton und hält die Balance aus Action, Politik und Intimität. Wer rasante Stand-alone-Plots sucht, wird den langen Atem merken; wer Serienentwicklung und emotionale Eskalation mag, findet genau hier den Reiz.
Figuren im Fokus: Dianna, Samkiel, Kaden
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Dianna – Trauer und Wut sind ihr Motor; sie testet Grenzen von Selbstbestimmung bis Selbstzerstörung.
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Samkiel – Gottkönig als Kontrast: rational, beherrscht, aber verletzlich, sobald es um Dianna geht.
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Kaden – kein „großer Twist“, sondern Konstante der Bedrohung: seine Monster-Armee ist die Kriegsdrohung, die jeden Dialog politisch macht.
Das Dreieck funktioniert, weil Macht nie von Begehren getrennt ist – jedes Wort verhandelt beides.
Einordnung & Reihenfahrplan: Muss man Band 1 kennen?
Empfehlung: Ja, mit Band 1 starten. „The Book of Azrael“ bereitet Beziehungen, Verträge und Feindschaften vor, auf denen Band 2 direkt aufbaut. Für den Blick nach vorn: Band 3 – „The Dawn of the Cursed Queen“ ist im Englischen seit Mai 2024 (Headline Eternal) erhältlich; „The Wrath of the Fallen“ wird als weiterer Band geführt. Wer auf Deutsch liest, dürfte die Fortsetzungsperspektive daher im Hinterkopf behalten.
Zielgruppe: Für wen funktioniert „The Throne of Broken Gods“ besonders gut?
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Dark-Romantasy-Fans, die Enemies-to-Lovers und Forced Proximity lieben – aber mit ernsthaften Stakes.
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Leser*innen, die Found-Family-Dynamik und graue Moralzonen mögen.
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Buchclubs, die über Schuld, Rache und Selbstbestimmung diskutieren wollen.
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Weniger geeignet, wenn du kurze, abgeschlossene Geschichten ohne Cliffhanger bevorzugst.
Kritische Einschätzung – Stärken & mögliche Schwächen
Stärken
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Emotionaler Druck: Der Band startet hoch emotional (Trauer → Rache) und hält den Konfliktdruck konsequent.
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Trope-Handwerk ohne Floskeln: Found Family, Forced Proximity, Enemies-to-Lovers – hier funktionieren die Tropes, weil sie Figuren entwickeln statt nur „abzuhaken“.
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Welt & Politik: Artefakte, Götterreiche, Heere – das Worldbuilding bleibt eigenständig und macht neugierig auf die Folgebände.
Mögliche Schwächen
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Serienrhythmus: Der „slow burn“ kostet mitunter Tempo; wer schnelle Auflösungen liebt, wird ungeduldig.
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Vorkenntnisse: Ohne Band 1 fehlt Kontext – manche Szenen zünden dann weniger.
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Trend-Ästhetik: Wer mit BookTok-Codes (morally grey, spicey Moments) wenig anfangen kann, wird den Gestus als überinszeniert empfinden.
Lohnt sich „Götter & Monster 2“?
Ja – wenn du düstere Romantasy mit echten Konsequenzen suchst. Diannas Absturz und Samkiels Hartnäckigkeit liefern eine emotionale Achse, die weit über das übliche Feind-zu-Liebenden-Spiel hinausgeht. Dass Kaden als systemische Bedrohung sichtbar bleibt, verleiht dem Plot Druck – und bereitet die Bühne für Band 3. Empfehlung für Leser*innen, die lange Reihenbögen, charaktergetriebene Spannung und mythologisch aufgeladenes Weltenbauenschätzen.
Über die Autorin: Amber V. Nicole – von der Tiermedizin zur Romantasy-Bestsellerreihe
Die deutsche Verlagsseite porträtiert Amber V. Nicole als Tierarzthelferin, die abseits des Jobs Welten mit Drachen, Magie und Schwertern erfindet – und eine besondere Vorliebe für gute Bösewichte hat. Genau diese Handschrift – moralisch grau, gefühlsstark, episch – prägt „Götter & Monster“.
Häufige Leserfragen zu Götter und Monster 2
1) Wie verändert Trauer die Figurenethik – und wo liegt für Dianna die Grenze zwischen Selbstschutz und Selbstverlust?
Trauer schiebt Dianna von Schutzreflexen in Vergeltungslogik. Kippzeichen: Sie akzeptiert Mittel, die Unbeteiligte treffen; definiert sich nur noch über Rache statt Beziehungen/Prinzipien; blendet Korrektive (Found Family, Verbündete, Samkiel) aus. Solange sie Gründe prüft und Grenzen benennt, ist es Selbstschutz—ohne diese Rückbindung kippt es in Selbstverlust.
2) Welche Verantwortung trägt Samkiel: geliebte Person retten vs. Welt retten – was wiegt schwerer?
Er versucht zuerst die dritte Option: Dianna stabilisieren, um globale Schäden zu verhindern (Deeskalation, Zeit, Offenheit). Misslingt das, greift die Herrschaftsethik: Schutz des Reichs vor Einzelinteresse. Maßstab ist stets: Folgenminimierung—wann verursacht Handeln weniger Leid als Nichtstun?
3) Weshalb funktionieren Found-Family-Momente als Gegengewicht zur Gewalt so stark?
Sie geben Sinn jenseits von Sieg/Rache, spiegeln Fehltritte sofort (Loyalität ≠ Abnickrunde) und setzen Kontrast: Wärme, Humor, Alltag gegen Krieg und Intrigen. Dadurch werden Entscheidungen teurer, Eskalationen gebremst und die Beziehungskurve glaubwürdig—nicht nur „Power-Fantasy“, sondern Verantwortung mit Herz.
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