Mit dem sechsten und letzten Band ihrer Erfolgsreihe liefern Vincent Kliesch und Sebastian Fitzek ein furioses Finale: „AURIS. Puls der Angst“ wirft Podcasterin Jula Ansorge und Forensiker Matthias Hegel in einen Strudel aus Lügen, Verrat und existenzieller Bedrohung. Nachdem Jula herausfindet, dass ihre Mutter die Demenz nur simuliert hat, eskaliert der Konflikt von familiären Geheimnissen zu einem lebensgefährlichen Katz-und-Maus-Spiel. Gerade in einer Zeit, in der wir alle nach Wahrheit suchen und zunehmend hinter Masken Verborgenes wittern, trifft dieser Thriller einen Nerv – mit Tempo, Gänsehaut und psychologischer Finesse .
AURIS. Puls der Angst von Vincent Kliesch & Sebastian Fitzek | Thriller-Rezension
Worum geht es in AURIS. Plus der Angst: Wenn Albträume wahr werden
Jula Ansorge, erfolgreiche True-Crime-Podcasterin, glaubt, ihrem persönlichen Tiefpunkt erreicht zu haben, als sie erfährt, dass ihre Mutter ihre angeblichen Alzheimer-Symptome nur vorgetäuscht hat. Doch die nächste Wendung schlägt alles: Ein anonymer Anruf deutet an, dass Jules Familie in ein altes, unaufgeklärtes Verbrechen verwickelt ist. Gemeinsam mit Matthias Hegel, dem phonetischen Genialo mit absolutem Gehör, spürt Jula einer Spur nach, die weit in ihre Kindheit zurückreicht.
Je näher sie der Wahrheit kommt, desto intensiver werden die gefährlichen Spielchen eines unsichtbaren Gegners: Nachrichten, die Jula regelrecht verfolgen, verstörende Audioaufnahmen und ein Countdown, der jeden ihrer Schritte zum Wettlauf gegen die Zeit macht. In atemlosen Kapiteln entspinnt sich ein Netz aus Pseudodemenz, Familiendustern und perfiden Täuschungen bis zum explosiven Finale, in dem sich das titelgebende „Puls der Angst“ als Metronom des Thrills entpuppt .
Gedächtnis, Vertrauen und Verrat
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Die Illusion der Erinnerung
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Jules Mutter spielt mit der Angst vor Gedächtnisverlust. Das Motiv spiegelt unser aller Sorge, echten von falschem Erinnern nicht unterscheiden zu können.
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Vertrauen und Familientabus
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Wie gut kennen wir unsere Nächsten wirklich? Der Verrat der Mutter wird zum Paradoxon von Liebe und Lüge.
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Ton als Waffe
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Audiodateien werden hier zum biografischen Spionageinstrument: Hegel dekodiert Klänge, die Julas Leben bedrohen – ein literarisches „AURIS“-Seziermesser.
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Diese Leitmotive verdichten sich zum pulssynchronen Herzstück des Thrillers, in dem jeder Klang ein Hinweis und jede Erinnerung eine Waffe sein kann.
Warum die Serie heute relevant bleibt
Die „AURIS“-Reihe erscheint in elf Ländern und verkaufte über eine Million Exemplare – ein Beleg für ihr Resonanzpotenzial . In einer digital vernetzten Welt, in der Privatheit immer weiter schwindet, spielt „Puls der Angst“ mit der Frage: Wer hört unsere Gespräche mit, und wer manipuliert unsere Erinnerung? Podcaster:innen und Content Creator stehen für neue Formen der Wahrheitssuche, während gleichzeitig Desinformation und private Showdowns ihr Publikum fesseln.
Gleichzeitig greift Kliesch gesellschaftliche Themen wie Familienpflege, Demenz und die Psychologie von Täuschung auf. Gerade die vorgetäuschte Krankheit wirft Fragen nach ethischer Verantwortung und Fürsorge auf: Wie weit darf man gehen, um sich selbst oder andere zu schützen? .
Präzise, filmisch, tonal
Vincent Kliesch und Sebastian Fitzek kombinieren knappe Szenen mit audiophilen Details:
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Schallminiaturen: Geräusche wie flüsternde Stimmen, das Knacken von Knochen oder das Rattern eines Rollstuhls werden in Sätzen eingefroren, die ohrenbetäubender wirken als jedes Crescendo.
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Kapitelstruktur: 29 kurze Kapitel, die jeweils mit einer Ton-DNA enden (etwa „Ein leises Piepen …“) – perfekt für Cliffhanger .
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Dialoge: Reduziert auf das Wesentliche, mit Leerstellen, die Hegel als Phonetiker ausfüllt.
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Multiperspektive: Jula und Hegel wechseln sich ab, was Tempo und Spannung maximiert, ohne die Übersicht zu verlieren.
Dieser Stil macht „Puls der Angst“ zu einem akustisch aufgeladenen Erlebnis, das das Ohr des Lesers genauso reizt wie das Adrenalin im Blut.
Zielgruppe: Für wen ist der Thriller gedacht?
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True-Crime-Fans, die audiophile Raffinessen lieben.
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Psycho-Thriller-Leser:innen, die familiäre Dramen und Gedächtnisrätsel schätzen.
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Hörspielenthusiasten, die Klänge als erzählerisches Mittel verstehen.
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Buchclubs, die über Ethik in der Demenz-Vorsorge und die Macht der Stimme diskutieren möchten.
Wer beim Lesen Herzklopfen spürt und sich fragt, wem er noch trauen kann, liegt hier goldrichtig.
Kritische Einschätzung: Stärken und Schwächen
Stärken
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Innovatives Tonkonzept: Sprache und Geräusch werden zur spannungserzeugenden DNA .
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Spannungsbogen: Von der ersten Sekunde bis zum finalen Puls hält die Story das Tempo hoch.
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Emotionaler Sog: Die Mutter-Tochter-Beziehung verleiht dem Thriller empathische Tiefe.
Schwächen
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Formelhafte Twists: Einige Wendungen fühlen sich vorhersehbar an, weil die Reihe inzwischen Klischees bedient.
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Nebencharaktere: Weitere Figuren außer Jula und Hegel hätten mehr Hintergrund verdient.
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Audiodeskription: Wer weniger an Klang denkt, könnte manche Beschreibungen als überladen empfinden.
Warum „Puls der Angst“ ein würdiger Abschluss ist
Die Reihe endet mit einem Donnerhall aus Lügen, Schall und existenzieller Bedrohung. „Puls der Angst“ kombiniert Familienkonflikt, forensische Phonetik und rasantes Tempo zu einem Thriller-Erlebnis, das noch lange nachhallt. Ideal für alle, die Sprache und Klang als Waffe verstehen und sich gern in Frage stellen lassen.
Über den Autor: Vincent Kliesch & die Idee von Sebastian Fitzek
Vincent Kliesch (*1983 in Berlin-Zehlendorf) startete 2010 mit „Die Reinheit des Todes“ seine erste Thrillerserie. Die AURIS-Reihe basiert auf einer Idee von Sebastian Fitzek, der ab Band 5 als Co-Autor geführt wird. Kliesch lebt heute mit seiner Familie in Berlin, die Serie erscheint bei Droemer TB, und die Hörspiele wurden mehrfach mit Gold ausgezeichnet
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