Die Leipziger Buchmesse zieht jedes Jahr viele internationale Aussteller an – und beweist damit ihre wichtige Rolle als Türöffnerin in den deutschsprachigen Buchmarkt. Neben dem Gastland Norwegen und dem traditionellen Schwerpunkt auf Südosteuropa präsentieren zahlreiche weitere Länder ihre Literatur, darunter die Philippinen als aufregender Messe-Neuling. Ein besonderes Highlight garantiert auch die Eröffnung des norwegischen Gastlandstandes am 27. März durch Ihre Königliche Hoheit Kronprinzessin Mette-Marit, Botschafterin der norwegischen Literatur.
Wo Kulturen aus aller Welt einander begegnen, eröffnen sich neue literarische Horizonte. Das zeigt der Internationale Bereich in Halle 4, der in diesem Jahr mit noch mehr Ausstellern aus insgesamt rund 40 Nationen und vergrößerten Ständen weitergewachsen ist. Leipzig freut sich auf zahlreiche internationale Autoren, Übersetzer und Verleger, aber auch Botschafter und Minister. Europa zeigt seine ganze literarische Vielfalt mit bekannten Gesichtern wie Alhierd Bacharevič, dem belarussischen Preisträger für Europäische Verständigung, den irischen Bestsellerautorinnen Cecelia Ahern und Anne Enright, dem schwedischen Literaturstar Jonas Jonasson, dem englischen Thrillerexperten Chris Whitaker und weiteren über die jeweiligen Landesgrenzen hinaus bekannten Namen.
Spannendes Debüt: Die Philippinen feiern Premiere auf der Leipziger Buchmesse
Mit 113 Millionen Einwohnern sind die Philippinen einer der größten Buchmärkte Südostasiens – und erstmals auf der Leipziger Buchmesse vertreten. Hier setzen sie ein markantes literarisches Statement: Die Inselgruppe ist mit einer Vielzahl preisgekrönter Autoren und 150 Titeln vor Ort, die sich mit Themen wie Klimawandel, Kolonialismus, Globalisierung und sozialer Ungleichheit auseinandersetzen. Die lebendige Comic- und Mangaszene repräsentieren zum Beispiel Renren Galeno und Paolo Herras mit ihren Graphic Novels, während Daryll Delgado und Jessica Zafra mit ihren Romanen die reiche Erzähltradition des Landes nach Leipzig bringen. Auf der Frankfurter Buchmesse (15. bis 19. Oktober 2025) sind die Philippinen der Ehrengast unter dem Motto „Fantasie beseelt die Luft“.
Armenien zurück auf der Buchmesse
Mit Armenien kehrt eine Kulturnation mit bewegter Geschichte auf die Leipziger Buchmesse zurück. Das Land präsentiert Werke klassischer und moderner armenischer Autoren, die sich mit dem historischen und kulturellen Erbe Armeniens befassen. Der Fokus liegt auf dem 150. Geburtstag des großen armenischen Dichters Awetik Issahakjan, der zu Zeiten des deutschen Kaiserreichs in Leipzig studierte und später als Stimme der armenischen Diaspora in Berlin wirkte. Auf der Messe können Besucher Literatur erleben, die dem Leben und Werk des Dichters gewidmet ist.
Europa im Gespräch: Literatur zwischen Krieg und Erinnerung
Frankreich setzt sich mit dem europäischen Selbstverständnis in Kriegs- und Krisenzeiten auseinander: Wie schreibt man inmitten eines Krieges? Welche Rolle spielt Geschichtsbewusstsein für die Gegenwart? Das diskutieren Künstler in der Veranstaltungsreihe „Im Angesicht des Krieges – Europäische Dialoge“, die nach Stationen wie Helsinki, Warschau und Amsterdam am 28. März auf die Buchmesse nach Leipzig kommt.
Nach ihrem eindrucksvollen Gastlandauftritt 2024 präsentieren die Niederlande und Flandern erneut außergewöhnliche Literatur aus den „flachen Landen“. So thematisieren beispielsweise die Autorinnen Sacha Bronwasser, Nina Polak und Gaea Schoeters in ihren Werken den Gegensatz zwischen Verlust und Neubeginn, Stadt und Land, Erinnerung und Perspektive – am 29. März in der Galerie für Zeitgenössische Kunst.
Von Irland bis zum Kaukasus: Literarische Vielfalt aus Europa und darüber hinaus
Irland bringt ein Programm nach Leipzig, das sich mit persönlichen Erinnerungen, ländlichem Leben und den Herausforderungen von Frauen in restriktiven Gesellschaften befasst. Zu den Höhepunkten zählen die Gesprächsrunden mit den gefeierten Autorinnen Cecelia Ahern, Anne Enright und Louise Kennedy sowie dem preisgekrönten Newcomer Alan Murrin.
Die portugiesische Starautorin Lídia Jorge – bekannt für ihre Auseinandersetzung mit Kolonialismus und Feminismus – stellt ihren neuen, wohl persönlichsten Roman vor. Neben ihr ist unter anderem auch José Luís Peixoto, eine der überraschendsten Stimmen der portugiesischen Literatur, zu Gast.
Mit einem größeren Stand und noch mehr literarischer Vielfalt präsentiert sich Tschechien. Zu den renommierten tschechischen Autoren, die nach Leipzig kommen, gehören unter anderem der Schriftsteller und Übersetzer Ondřej Buddeus und die Dramatikerin und Drehbuchautorin Petra Soukupová.
Prominent vertreten ist auch Rumänien. Zu Gast sind zum Beispiel Mircea Cărtărescu, Träger des Österreichischen Staatspreises für Europäische Literatur, sowie Alexandru Bulucz, in Deutschland lebender Lyriker und Literaturkritiker rumänischer Herkunft.
Wie in den vergangenen Jahren rückt die Leipziger Buchmesse in Zusammenarbeit mit dem Übersetzungsnetzwerk TRADUKI die Literatur aus Südosteuropa in den Mittelpunkt. Das hochkarätige Programm in der eigenen TRADUKI-Kafana, einem traditionellen balkanischen Gasthaus, widmet sich neuen Werken aus der Region. Mit dabei sind unter anderem Edo Popović und Clemens Meyer. Auch TRADUKI-Mitglied Serbien ist 2025 wieder mit einem eigenen Stand vertreten.
Ein besonderer Blick geht nach Moldau und Georgien – zwei politisch gespaltene Länder zwischen prowestlicher Freiheitsbewegung und prorussischen Kräften. Führende Kulturschaffende der Länder diskutieren hierzu im Forum „Globale Perspektiven“ am 29. März.
Das Programm mit allen Autoren und Terminen finden Sie hier.
Die Leipziger Buchmesse findet vom 27. bis 30. März 2025 statt. Tickets sind im Online-Ticketshop erhältlich.
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