Die renommierte Auszeichnung des Deutschen Sachbuchpreises 2024 geht an Christina Morina für ihr Werk "Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren" (Siedler Verlag).
Die Jury lobte Morinas Buch mit folgenden Worten:
"Demokratien befinden sich auf der ganzen Welt in der Krise, darüber herrscht weitgehende Einigkeit. Die Frage aber, was es eigentlich heißt, Demokratie zu leben, gerät dabei oft in den Hintergrund. Christina Morina nutzt bisher wenig beachtete Quellen, um zu zeigen, wie unterschiedlich sich das Demokratieverständnis in Ost- und Westdeutschland seit den 1980er Jahren entwickelt hat. Ihre methodisch raffinierte und augenöffnende zeitgeschichtliche Analyse auf der Grundlage von Briefen, Petitionen und Flugblättern gibt Bürger*innen der DDR und der BRD eine Stimme. Morina liefert mit diesem Buch überraschende und notwendige Impulse für die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen. Ihr Buch riskiert viel, ohne zu polarisieren - Demokratie ist Prozess, kein Zustand."
Die Jury für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 bestand aus:
-
Sibylle Anderl (DIE ZEIT)
-
Julika Griem (Kulturwissenschaftliches Institut Essen)
-
Michael Hagner (ETH Zürich)
-
Stefan Koldehoff (Deutschlandfunk)
-
Michael Lemling (Buchhandlung Lehmkuhl)
-
Patricia Rahemipour (Institut für Museumsforschung, Stiftung Preußischer Kulturbesitz)
-
Katrin Vohland (Naturhistorisches Museum Wien)
Neben Morinas Werk wurden folgende Titel für den Preis nominiert:
-
Jens Beckert: "Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht" (Suhrkamp)
-
Sebastian Conrad: "Die Königin. Nofretetes globale Karriere" (Propyläen)
-
Ruth Hoffmann: "Das deutsche Alibi. Mythos 'Stauffenberg-Attentat' - wie der 20. Juli 1944 verklärt und politisch instrumentalisiert wird" (Goldmann)
-
Roman Köster: "Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit" (C.H.Beck)
-
Frauke Rostalski: "Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit" (C.H.Beck)
-
Marcus Willaschek: "Kant. Die Revolution des Denkens" (C.H.Beck)
-
Moshe Zimmermann: "Niemals Frieden? Israel am Scheideweg" (Propyläen)
Der Deutsche Sachbuchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verliehen. Er zeichnet ein herausragendes Sachbuch in deutschsprachiger Originalausgabe aus, das wesentliche Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt. Hauptförderer des Preises ist die Deutsche Bank Stiftung. Weitere Unterstützung kommt von der Stadt Hamburg und der Frankfurter Buchmesse. Schirmfrau der Auszeichnung ist Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Medienpartner des Preises ist Deutschlandfunk Kultur.
Hier bestellen
Topnews
Ein Geburtstagskind im November: Astrid Lindgren
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Aktuelles
So ein Struwwelpeter von Hansgeorg Stengel & Karl Schrader
SPIEGEL-Sachbuch November 2025 – kommentiert von Denis Scheck
Hanns-Josef Ortheils „Schwebebahnen“ – Kindheit über Abgründen
Louis C.K.s Ingram
JenK: Im eigenen Element
Gabriele Ludwig: Der Weihnachtsmannassistent
Elizabeth Shaw: Der kleine Angsthase
Stille Nacht, laute Welt – warum uns das Friedensmotiv in der Literatur nicht tröstet
Verwesung von Simon Beckett – Dartmoor, ein alter Fall und die Schuld, die nicht verwest
Jessica Ebenrecht: Solange wir lügen
Weihnachten in Bullerbü– Astrid Lindgrens Bullerbü als Bilderbuch
Leichenblässe von Simon Beckett – Wenn die Toten reden und die Lebenden endlich zuhören
Kalte Asche von Simon Beckett – Eine Insel, ein Sturm, ein Körper, der zu schnell zu Staub wurde
Jostein Gaarders: Das Weihnachtsgeheimnis
Joëlle Amberg: Wieso
Rezensionen
Die Chemie des Todes von Simon Beckett– Wenn Stille lauter ist als ein Schrei
Knochenkälte von Simon Beckett – Winter, Stille, ein Skelett in den Wurzeln
Biss zum Ende der Nacht von Stephenie Meyer – Hochzeit, Blut, Gesetz: Der Schlussakkord mit Risiken und Nebenwirkungen
Das gute Übel. Samanta Schweblins Erzählband als Zustand der Schwebe
Biss zum Abendrot von Stephenie Meyer – Heiratsantrag, Vampirarmee, Gewitter über Forks