Der Schriftsteller Lutz Seiler erhält den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis. Die Auszeichnung gilt als die renommierteste im Bereich der deutschsprachigen Literatur. Seiler wurde bereits mit dem Deutschen Buchpreis sowie mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Lutz Seiler wird mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Die Jury sprach in ihrer Begründung von einem melancholischen, dringlichen und aufrichtigen Werk, welches voll von wunderbaren Echos aus einer langen literarischen Tradition sei. Seiler habe zu einer unverwechselbaren Stimme gefunden und sei ein Autor, "der mit klangvollen Gedichtbänden begann, von dort zum Erzählen fand, stets aber ein so klarer wie rätselhafter, dunkel leuchtender Lyriker bleibt". Am 4. November nahm der Autor den Preis in Darmstadt entgegen.
In seiner Dankesrede sprach Seiler von der Sehnsucht nach einem Mentor in seinen jungen Jahren. Diesen habe er nie gefunden. Heute könne er aber sagen, dass das Lesen und die Lektüre in ihrer Vielgestalt diese Rolle besetzt hätten.
Lutz Seiler
Lutz Seiler wurde 1963 in Gera geboren. Nach einer Lehre als Baufacharbeiter arbeitete er als Zimmermann und Maurer. Während der Armeezeit begann er sich zunehmend für Literatur zu interessieren und selbst zu schreiben. Er studierte Geschichte und Germanistik in Halle, bevor er 1990 nach Berlin ging. Seit 1994 arbeitet er freiberuflich als Schriftsteller.
Für die Erzählung "Turksib" wurde er 2007 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Der große Durchbruch gelang ihm 2014 mit dem Roman "Kruso", der ihn den Deutschen Buchpreis einbrachte. Für seinen Roman "Stern 111" wurde er 2020 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Georg-Büchner-Preis
Der Georg-Büchner-Preis wird seit 1951 verliehen. Zu den Geehrten gehören Elias Canetti, Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann, Paul Celan, Christa Wolf, Erich Fried, Wilhelm Genazino, Felicitas Hoppe und Terézia Mora. Im vergangenen Jahr wurde die türkisch-deutsche Schriftstellerin Emine Sevgi Özdamar ausgezeichnet.
Hier bestellen
Topnews
Ein Geburtstagskind im November: Astrid Lindgren
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Georg-Büchner-Preis für Lutz Seiler
Lutz Seiler erhält Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung
Tag der Deutschen Einheit: Die Wiedervereinigung schreiben
Georg-Büchner-Preis geht an Emine Sevgi Özdamar
Shut down im Kulturbetrieb: Die Themen der kommenden Ausgabe von "ttt" - titel, thesen, temperamente
"Kruso" - Über Freiheit und Freundschaft
Aktuelles
Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch von Sven Nordqvist
Emily Dickinson: Sämtliche Gedichte
Pia Homburger: Poesie
Lili Körbers Abschied von Gestern
Die vergessene Moderne – Hermynia Zur Mühlen und die Kunst des Widerspruchs
Das Literarische Quartett am 5. Dezember 2025
Das gute Übel. Samanta Schweblins Erzählband als Zustand der Schwebe
Zwischen den Bildern – Margaret Atwoods „Book of Lives“
Abdulrazak Gurnahs : Diebstahl
Pia Homberger: Das Universum
Biss zum Abendrot von Stephenie Meyer – Heiratsantrag, Vampirarmee, Gewitter über Forks
Gregs Tagebuch 20 – Bock auf Party?
Salman Rushdie: Die elfte Stunde
Biss zur Mittagsstunde von Stephenie Meyer – Wenn Liebe schweigt und Wölfe sprechen
Zwischen Licht und Leere. Eli Sharabis „491 Tage“ – ein Zeugnis des Überlebens
Rezensionen
Biss zum Morgengrauen von Stephenie Meyer – Erste Liebe im Dauerregen: Warum dieser Vampirroman bis heute wirkt
Crushing von Genevieve Novak – Millennial-Herz, Dating-Chaos, Humor als Selbstschutz
Maybe in Another Life von Taylor Jenkins Reid – Eine einzige Entscheidung, zwei Lebensläufe
„Die Leber wächst mit ihren Aufgaben – Komisches aus der Medizin“ von Eckart von Hirschhausen
Der große Sommer von Ewald Arenz– Ein Sommer, der vom Schwimmbad aus die Welt erklärt
Paradise Garden von Elena Fischer– Sommer, Nudeln mit Ketchup und der Moment, der alles teilt
Gespenster denken nicht – Shakespeares Hamlet als Gedankenreise durch ein zersetztes Drama
Qwert von Walter Moers – Ritterrüstung, Dimensionsloch, Herzklopfen
The Gingerbread Bakery von Laurie Gilmore – Zimt in der Luft, Funkstille im Herzen
Darm mit Charme von Giulia Enders – Ein Sachbuch, das den Bauch rehabilitiert
Wenn die Sonne untergeht von Florian Illies– Ein Sommer, der eine Familie und eine Epoche auf Kante näht
Apfelstrudel-Alibi (Rita Falk)– Eberhofer ermittelt zwischen Südtirol, Schnodder und Susi im Bürgermeisteramt