Spätsommer-Romanze Seite 2

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Fühle dein wuscheliges Haar zwischen meinen Fingerspitzen. Ziehe liebevoll daran, du kneifst die Augen zusammen, knuffst mich in die Seite. Sie stehen wild von deinem Kopf ab, schreien förmlich danach, dass man mit ihnen spielt. Während ich mich von dir küssen lasse, treffen sich unsere Nasenspitzen. Zärtlich malst du einen unsichtbaren Kreis mit deiner Nase um meine und schaust mich an. Lächelst. Küsst mich wieder. Dieses Mal ein bisschen intensiver. Ein kostbarer Abend.

Fahre mir durchs Haar, es ist noch wild von letzter Nacht. Dein Hemd rutscht von meiner rechten Schulter. Ich fasse hin, möchte den Stoff hochziehen, meine Schulter wieder bedecken. Plötzlich fühle ich deine Hand. Sie liegt auf meiner Schulter. Habe dich nicht gehört. Bist heimlich aufgestanden. Küsst meine Schulter und meinen Hals. Drehe mich zu dir, schaue in deine tiefen Augen, die so viel zu sagen haben. Ein Abend und eine Nacht können nicht reichen. Wir lachen. Still. Du bringst mir eine Tasse Kaffee. Frisch gebrüht, ohne alles. Der Dampf steigt mir in die Nase. Vermischt sich mit dem Geruch der Großstadt, der nach wie vor durch dein offenes Fenster hereinströmt. Da sind wir. Du und ich. Auf deiner breiten Fensterbank. Du öffnest dein Hemd an mir und rutschst näher heran. Umfasst meine Hüfte mit deinen starken Armen, drückst mich fest. Dein Hemd kleidet uns nun. Gemeinsam. Wir hören auf den Morgen. Du umarmst mich weiter. Fest. Atmest tief ein. Und wieder aus, in meinen Nacken. Ich schließe die Augen. Und lasse mich fallen.

Es ist Spätsommer. Und ich bin glücklich.




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