Es war eine Absage, deren Folgen in der gesamten Literaturbranche zu spüren war. Als Anfang des Jahres bekannt wurde, dass die Leipziger Buchmesse zum dritten Mal in Folge nicht stattfinden wird, regte sich schnell Protest und Widerstand. Kurz darauf schlug der Frust in Produktivität um. Zahlreiche Akteure bemühten sich, Alternativen zu schaffen, um wenigstens einen Rest des Leipziger Messegefühls zu retten. So entstanden etwa die "buchmesse_popup" und das Festival "weiter:lesen22". Am Donnerstag trafen sich nun VertreterInnen der Verlagsbranche mit der Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer zum lang angekündigten "Zukunftsgespräch".
Die Leipziger Buchmesse ist ein fester und unerlässlicher Bestandteil der Literaturbranche. Dies wurde auch während des "Zukunftsgespräches" deutlich, zu dem sich Vertreter der Verlagsbranche, Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer an diesem Donnerstag trafen. Roth selbst bezeichnete sich als "gnadenloser Fan der Leipziger Buchmesse" und beteuerte, dass man habe sich bereits verpflichtet habe, alles für eine Neuauflage der Messe zu tun, damit diese im kommenden Frühjahr wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden kann.
Die Leipziger Buchmesse hat harte Jahre hinter sich. Nach einer ersten, coronabedingten und also folgerichtigen Absage im Jahr 2020 folgte die nicht weniger logische Absage im Folgejahr. In Frühjahr 2022 jedoch, standen die Dinge anders. Ein ausgearbeitetes Hygienekonzept stand fest, das Land Sachsen hatte grünes Licht gegeben, der Umsetzung standen als zumindest organisatorisch nichts mehr im Weg. Dann aber sprangen nacheinander einige Verlage ab, vor allem große, für die Messe wichtige. Man sagte ab; und plötzlich stand die Frage im Raum, ob es denn nicht auch ohne Leipziger Buchmesse gehe könnte.
Arbeit an der Ausrichtung der Leipziger Buchmesse. "Inhalte, Zielgruppen, Schwerpunkte"
Die Antwort von Seiten der Verlage war - wenig überraschend - ein einstimmiges "Nein". Und auch beim "Zukunftsgespräch" positionierte man sich nun in diese Richtung. "Allein die Zahl derer, die heute an dem Gespräch über die Zukunft der Buchmesse teilgenommen haben, zeigt, wie wichtig die Leipziger Buchmesse ist und wie sehr sie Interesse daran haben, dass diese Tradition fortgesetzt wird", wird Sachsens Ministerpräsident Kretschmer zitiert (Süddeutsche Zeitung).
Für die Ausrichtung der künftigen Buchmessen nannte der Leipziger Messbecher Martin Buhl-Wagner im Gespräch mit dem MDR zwei "wichtige Aufgabenblöcke" die es in Zukunft anzupacken gilt. Zunächst wolle man „konzeptionell an dem Produkt Buchmesse arbeiten, also Inhalte, Zielgruppen, Schwerpunkte zu setzen“, so Buhl-Wagner. Zum anderen wolle man jetzt über ein geeignetes Durchführungskonzept sprechen, welches stufenweise umsetzbar sei und mit das auf unterschiedliche Belastungsformen umgehen könne.
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