TV

ARD "ttt - titel, thesen, temperamente": Autobiografie vom Ai Weiwei und der Fall Sebastian Kurz

Vorlesen

Am Sonntag, 31. Oktober, geht es bei "ttt - titel, thesen, temperamente" unter anderem um die Autobiografie des chinesischen Künstlers Ai Weiwei und um das Buch "Kurz. Ein Regime" des ehemaligen Abgeordneten Peter Pilz. Letzterer zeichnet in seinem Buch den politischen Werdegang von Sebastian Kurz nach; spricht von der planvollen Machtergreifung eines politischen Akteurs, der dem ehemaligen Vizekanzler, Heinz-Christian Strache, in Sachen Korruption in nichts nachsteht. (Die Sendung ist am Sendetag bereits ab 20:00 Uhr in der ARD Mediathek verfügbar)

Der politische Werdegang des österreichischen Ex-Kanzlers Kurz; und der Blick auf ein Leben voller politischem Aktionismus: Mit diesen Themen beschäftigen sich die zwei Bücher, die in der kommenden Ausgabe von "ttt - titel, thesen, temperamente" vorgestellt werden. Bild: WDR / Linda Meiers

Kunst und Politik standen in dem Werk des chinesischen Konzeptkünstlers Ai Weiwei stets nahe beieinander. Die Politik als Initiator, als Anreiz, die Kunst als Werkzeug des Widerstands. In seiner Autobiografie "1000 Jahre Freud und Leid" schreibt er über eine lebenslange Suche nach kreativer Freiheit innerhalb totalitärer Systeme. Aber nicht nur Kunst kann dazu dienen, das politische Geschehen zu spiegeln und zu verarbeiten. Auch die Politik selbst ist häufig eine kunstvolle Form der Täuschung ist. Dies wiederum zeigt Peter Pilz in seinem Buch "Kurz. Ein Regime." Beide Titel sind Thema in der kommenden Ausgabe von "ttt - titel, thesen, temperamente".

Peter Pilz: "Kurz. Ein Regime"

2019 ließ der damalige österreichische Bundeskanzler, Sebastian Kurz, dass bis dato herrschende Koalitionsbündnis mit der rechtsradikalen FPÖ mit einem schlichten wie präzisen Satz platzen: "Genug ist genug" sagte Kurz angesichts der "Ibiza-Affäre", die zu dem Rücktritt des damaligen Vizekanzler Heinz-Christian Sprache führte. Zweieinhalb Jahre später aber zeigt sich, dass Kurz ebenso hemmungslos wie sein ehemaliger Koalitionspartner vorgeht. Die gegenwärtigen Anschuldigungen lauten: Bestechlichkeit, Betrug, Manipulation bei Meinungsumfragen.

Peter Pilz war 30 Jahre lang Abgeordneter im österreichischen Parlament. In seinem nun erschienene Buch "Kurz. Ein Regime" wirft er einen Blick auf die politische Karriere des jungen Ex-Kanzlers und kommt zu einem eindeutigen Schluss: Dieser politische Aufstieg, so Pilz, war eine auf lange Zeit geplante Machtergreifung. Der Autor schlägt warnende Töne an. Sollte Kurz, der derzeit auf Warteposition im Parlament sitzt und angeblich ein Comeback als Kanzler plant, mit diesem Plan durchkommen, könnte es einen politischen Ansteckungseffekt auf Deutschland geben.

Ai Weiwei: "1000 Jahre Freud und Leid"

2011 wurde der chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei vom chinesischen Staatsschutz festgenommen, und, zeitweise, in Isolationshaft gesperrt. Dort erinnerte er sich an seinen Vater, den Dichter Ai Qing, den man während der "Kulturrevolution" als "Rechtsabweichler" beschimpft hatte. Aus seinen persönlichen Erinnerungen wurde später ein Buch, eine Geschichts- und Familienchronik die nun unter dem Titel "1000 Jahre Freud und Leid" auf Deutsche erschienen ist.

Es geht um die Suche nach den Möglichkeiten eines künstlerischen, freien Ausdrucks innerhalb totalitärer Systeme. Um die Macht politischer Restriktionen, die Körper gefangen halten, und um den Kampf des stets freien Geistes dagegen. Daher fürchten totalitäre Staaten nichts so sehr wie die subversive Kraft der Kunst. Denn die destruktive Kraft, die diese entfalten kann, droht stets an den Toren der Unterdrückung zu rütteln.

Außerdem bei "ttt - titel, thesen, temperamente"

Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt

Am 28. Oktober läuft der Dokumentarfilm "Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt" in den Kinos an. Er zeigt, wie in Bayreuth gearbeitet wird. Proben, Aufführungen, Interviews. Weder rein biografisch noch musikkritisch will dieser Film sein. Er zeigt stattdessen die Spannung, die zwischen Anbetung und Unbehagen herrscht.

"Generation Africa" auf der DOK Leipzig

Von Fluchtursachen wird häufig berichtet. Was aber treibt jemanden, dem die Überfahrt von Afrika nach Euro gelungne ist, dazu umzukehren? Dies erzählt der Film "Fati's Choice" anhand der Geschichte der jungen Ghanaerin Fati. "Fati's Choice" ist eine von drei Dokumentationen, die unter dem Titel "Generation Africa" auf dem DOK Festival in Leipzig zu sehen sind.

Gefällt mir
0
 

Mehr zum Thema

Topnews

Aktuelles

Rezensionen