Mit dem berührenden Schicksalsroman umspannt die irische Erfolgsautorin mehrere Jahrzehnte einer Familiengeschichte.
Fans von Cecelia Ahern dürften längst zugegriffen haben, als in der vergangenen Woche "Der Glasmurmelsammler" erschienen ist. Aherns neues Buch ist aber anders als ihre elf Romane zuvor: Erstmals wagt sie sich an eine Familiengeschichte, die verschiedene Zeitebenen miteinander vereint.
Die Story: Fergus wächst mit sechs Brüdern in ärmlichen Verhältnissen in Dublin auf. Glasmurmeln sind für ihn Schätze, die er sein Leben lang heimlich sammelt. Ein Schlaganfall löst jedoch eine Demenz aus: Er beginnt, sein Leben zu vergessen. Dann findet jedoch seine Tochter Sabrina seine geheime Glasmurmelsammlung, die viel mehr ist als nur ein Hort von kleinen Kugeln. Sie sind die Erinnerung an sein Leben. Aber: Einige besonders wertvolle Stücke scheinen in der Sammlung zu fehlen. Sabrina macht sich auf die Suche nach den verlorenen Murmeln und den Erinnerungen an das Leben ihres Vaters.
Ein besonderes Schreiberlebnis
Für Cecelia Ahern war "Der Glasmurmelsammler" ein besonderes Schreiberlebnis: "Eine ganz eigene Art von Liebesgeschichte, könnte man sagen, über die Generationen hinweg. Die Tochter muss quasi die Erinnerungen ihres Vaters wiederfinden – denn er hat nach einem Schlaganfall so vieles aus seinem Leben vergessen. Und all seine wichtigsten Erinnerungen sind eng mit Murmeln verbunden, von seiner Kindheit in den fünfziger Jahren in Dublin an."
Besonders hat die irische Autorin das Themas des lange verborgenen Familiengeheimnisses in Form der Glasmurmelsammlung fasziniert.
"Es ist für sie eine absolute Überraschung und auch ein bisschen ein Schock, dass ihr Vater niemandem in der Familie je etwas davon erzählt hat", sagt Cecelia Ahern. "Sabrina muss sich fragen, ob sie ihren eigenen Vater je richtig gekannt hat. Gerade das war für mich so faszinierend: Dass jemand aufgrund von Lebenserfahrungen sein wahres Ich verbirgt – auch vor den Menschen, die ihm am nächsten stehen. Und die deshalb nie eine Chance hatten, ihn zu sehen, wie er wirklich ist. Die Suche der Tochter wird dadurch auch zu einer Suche nach ihren Wurzeln und nach ihrer eigenen Zukunft."
Cecelia Ahern hat bereits mit 21 Jahren ihren Durchbruch mit dem Roman "P.S. Ich liebe Dich", der mit Hilary Swank in der Hauptrolle verfilmt wurde. Außerdem konzipierte sie die TV-Serie "Samantha Who?" mit Christina Applegate sowie einen Zweiteiler für das ZDF. Auch ihr Roman "Für immer vielleicht" wurde verfilmt.