Royal Romance mit Puls: In „Broken Prince“ setzt Anya Omah die Northern-Royals-Dilogie genau dort fort, wo der fiese Cliffhanger von Band 1 (Dark Cinderella) aufgehört hat. Die Suche nach einer verschwundenen Freundin trifft auf die Gefühle für einen Kronprinzen – und auf ein Netz aus höfischen Regeln, alten Schulden und brandneuen Gefahren. Schauplatz: das fiktive Königreich Skonien, Herzstück: das Schloss, in dem Geheimnisse länger halten als Blumensträuße. Deutscher Release: 12. August 2025 (Print, Rowohlt/Kyss; Hörbuch ab 11. August 2025, Argon).
Handlung von „Broken Prince“
Sofia hat einen Plan, der eher nach Thriller als nach Romantik klingt: Sie infiltriert das Umfeld von Kronprinz Maximilian, um ihre beste Freundin zu finden – zuletzt im Schloss gesehen. Gefühle stehen nicht auf der Agenda. Doch Maximilian ist weniger der glatte Poster-Prinz als ein Mann mit Zerrissenheiten, der zwischen Pflicht und Privatwunsch schlingert. Aus „nur ermitteln“ wird „Gefühl + Gefahr“ – denn Sofias Nachforschungen lösen Kettenreaktionen aus, die Dynastien in die Knie zwingen können. „Broken Prince“ knüpft nahtlos an Band 1 an und treibt die Handlung Richtung Finale der Dilogie: Wer lügt? Wer schützt? Wer verschwindet – und warum? (Die offizielle Inhaltsangabe betont Sofias Undercover-Einstieg, Maximilians Rolle und die lebensgefährlichen Konsequenzen ihrer Recherche.)
Gut zu wissen: Vorwissen aus Dark Cinderella ist Gold wert – die Dynamik Sofia/Maximilian und zentrale Figurenbindungen funktionieren dann wesentlich intensiver.
Macht, Moral, Masken
Royaler Schein vs. persönliches Sein: Omah zeigt den Hof als Institution, die Menschen formt – und manchmal bricht. Titel sind hier nicht Deko, sondern Druckmittel.
Loyalität & Verrat: Fast jede Szene fragt: Wem schuldest du etwas – deinem Land, deiner Familie, deiner Wahrheit oder dir selbst? Der Roman lässt Figuren Kosten tragen, nicht nur Küsse.
Frau handelt, Mann riskiert: Sofias Suchbewegung ist keine „Damsel“-Variation, sondern Agency: Sie treibt die Handlung, setzt Grenzen, revidiert Annahmen. Maximilian wird lesbar als Mensch, nicht als Trope – mit Wunden und Wahlpflichten.
Romantik mit Risiko: Die Leidenschaft ist heiß, aber nicht grenzenlos: Nähe entsteht, weil beide immer wieder über Verantwortung sprechen (und handeln) – innerhalb eines Systems, das Transparenz nicht belohnt.
Klassen- und Medienblick: Der Hof hofiert Bilder. Gerüchte, Pressespiele, Hofklatsch: Narrative sind Macht – und Waffe. Genau hier bekommt die „Royal Romance“ zeitgenössische Relevanz.
Reihenbezug & Veröffentlichung – Was du zur Northern-Royals-Dilogie wissen musst
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Reihenfolge: 1) Dark Cinderella → 2) Broken Prince (Finale). Beide Bücher bilden eine abgeschlossene Dilogie.
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Setting & Figurenanker: Schloss Skonien, Fokus auf Sofia & Kronprinz Maximilian; Anbindung an die Vorgeschichte aus Band 1 ist direkt.
Stil & Sprache – Tempo, Tension, Tenderness
Omah schreibt mit Serien-Timing: kurze bis mittlere Kapitel, Cliff-Taktung, sauber dosierte Enthüllungen. Die Dialogetragen Chemie und Konflikt zugleich; Intimität bleibt emotional verankert (kein Selbstzweck). Auf Prosaebene spürt man das Duo aus Romance-Sog und Suspense-Seitenwechsel: Gefühl – Hinweis – Gefahr – und wieder zurück. Für Hörbuch-Fans: Die Zweier-Sprechstimmen verankern die Perspektiven überzeugend.
Für wen eignet sich „Broken Prince“?
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Für Royal-Romance-Leser, die glamour wollen – aber mit moralischer Reibung.
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Für Romantic-Suspense-Fans, die Ermittlungsstränge und Gefahr im Liebesplot schätzen.
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Für Dilogie-Liebhaber, die ein echtes Finale wollen (kein Serien-Cliff ohne Ende).
Kritische Einschätzung – Stärken & Schwächen
Stärke
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Konsequente Fortsetzung: Kein Füllband – Broken Prince schließt erzählerische Rechnungen und hebt das Risiko spürbar an.
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Figurenführung: Sofia bleibt Triebfeder; Maximilian bekommt Schärfe und Verletzlichkeit – das macht die Romantik glaubwürdig.
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Spannungsarchitektur: Der Hof als Institution liefert organische Konflikte (Pflicht, Presse, Politik), nicht bloß Drama-Zufälle.
Schwächen
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Einstieg ohne Band 1 holprig: Wer Dark Cinderella auslässt, verpasst Motivlagen; die direkte Anknüpfung ist Absicht, aber anspruchsvoll.
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Pacing im letzten Drittel: Ein paar Szenen hätten mehr Atem vertragen – Kritik, die in frühen Leserreaktionen mitschwingt.
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Weltlogik vs. Romantik-Lizenz: Einzelne höfische Reaktionen wirken genretreu dramatisiert – wer Realpolitik erwartet, runzelt kurz die Stirn.
Krone oben, Herz offen, Risiko hoch
„Broken Prince“ liefert genau das, was ein Dilogie-Finale schuldet: Antworten, Eskalation, Emotion – und das nicht als Zuckerguss, sondern mit Konsequenzen. Omah erzählt eine moderne Royal Romance, die nicht vor Machtfragen ausweicht und nicht vergisst, warum wir überhaupt lesen: wegen Figuren, die wählen müssen – und dann zu ihren Entscheidungen stehen. Für Fans von Gefühl + Gefahr eine klare Empfehlung; Einsteiger sollten mit Band 1 Dark Cinderella beginnen.
Über die Autorin – Anya Omah
Anya Omah, geboren in Nordrhein-Westfalen, arbeitete u. a. als medizinisch-technische Laborassistentin und Wirtschaftspsychologin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Romane verbinden Gefühl, Tempo und Alltagsnähe – häufig mit starken Heldinnen und einem Setting, das Sog erzeugt. „Northern Royals“ erscheint bei Rowohlt/Kyss; zum Finale von Broken Prince gibt es eine ungekürzte Hörbuchfassung bei Argon (Stimmen: Chantal Busse, Vincent Fallow).
Leserfragen
Kann ich ohne Dark Cinderella einsteigen – oder fehlt mir zu viel?
Du kannst, aber du würdest die halbe Eleganz verpassen. Broken Prince setzt unmittelbar am Ende von Band 1 an: Beziehungen, Loyalitäten und offene Fragen werden weitergespielt, nicht neu erklärt. Wenn du trotzdem hier startest, hilft ein 60-Sekunden-Warm-up: Sofia = Suchende mit eigenem Kompass; Maximilian = Kronprinz zwischen Pflicht und persönlicher Wahrheit; Schloss Skonien = Bühne, auf der Presse, Protokoll und Familie ständig mitspielen. Mit Band 1 im Rücken klickt das alles emotional wesentlich stärker.
Wie ist die Gewichtung: Romantik vs. Spannung?
Nenn es 60/40 – mit Verschiebungen. Die erste Hälfte treibt die Ermittlung (Was geschah mit Sofias Freundin? Wer blockiert wen?), die zweite Hälfte zahlt stärker auf Konsequenzen & Gefühle ein. Wichtig: Die Liebesgeschichte ist kein Zuckerguss, sondern verhandelt Vertrauen, Grenzen, Loyalität – innerhalb einer Institution, die Transparenz nicht belohnt.
Wie „royal“ fühlt sich das Setting an – Märchen oder Staatsbetrieb?
Klarer Staatsbetrieb. Ja, es gibt Glamour-Momente, aber Omah legt den Fokus auf Protokoll, Medienlogik und Machttechnik: Wer darf sprechen, wer schreibt das Narrativ, wie wird Druck erzeugt? Dadurch bekommt die Romance politisches Gewicht, ohne den Lesefluss zu verlieren.
Wie explizit ist das Buch (Altersrange, „Spice“)?
Das ist New-Adult/Adult-Romance: intime Szenen sind on-page, aber eingebettet in Figurenentwicklung (Konsens, Kommunikation, Folgen). Wenn du reine „Clean Romance“ suchst, ist das zu offen; wenn du explizit ohne Story willst, bist du hier falsch – die Hitze dient der Charakterarbeit.
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