Du kommst nach Hause, der Hunger ist da – die Zeit nicht. Genau hier setzt „Hensslers Schnelle Nummer“ an: alltagstaugliche Rezepte, wenige Zutaten, kurze Garzeiten, klare Ansagen. Das Erfolgsformat aus Hensslers Online-Videos und TV ist längst ins Kochbuch gewandert – mit über 100 Rezepten und einer deutlichen Botschaft: Kochen geht schnell, wenn man es richtig organisiert. Je nach Band variieren die Schwerpunkte (z. B. „morgens, mittags, abends“ oder „Schnelle Nummer 2“), die Grundidee bleibt: in 15–25 Minuten vom Brett auf den Teller.
Hensslers Schnelle Nummer von Steffen Henssler - Feierabendküche ohne Ausreden
Ausführliche „Inhaltsangabe“ (spoilerarm – aber mit Mehrwert)
Kochbücher spoilern? Ein bisschen. Die Reihe bündelt Hensslers Speed-Küche in handliche Kapitel: schnelle Pasten, Alltagsfisch, Fix-Fleisch, One-Pan-Gerichte, Bowls, sogar Brot & Snacks. Der Band 1 (GU) positioniert sich als „Blitz-Gerichte unter 25 Minuten“ inklusive Organisationstipps (Mise en Place, Pfannen-Logik). Band 2 zieht die Schraube an: über 100 neue Rezepte, max. 5 Zutaten, ca. 15 Minuten. Der jüngste Ableger „morgens, mittags, abends“ ordnet nach Tageszeiten und verspricht „in Minuten“ servierfertige Ideen – vom schnellen Frühstück über Büro-Lunch bis zum Feierabendteller. Ein Teil der Bücher bringt Video-Unterstützung (z. B. Links/QRs zu exklusiven Anleitungen).
Wichtig zu wissen: Es sind keine „Nur-eine-Handvoll-Gewürze“-Rezepte; Henssler kalkuliert mit einer kleinen Basis-Pantry (Öl, Essig, Sojasauce, Senf, Chili, Reis, Nudeln, einige Tiefkühl- und Dosen-Klassiker). Der Mehrwert steckt in Technik & Taktung: heiße Pfanne, kurze Garung, klare Säure-Salz-Schärfe-Balance – so schmeckt’s schnell nach „richtig gekocht“.
Was die Bücher wirklich vermitteln
Zeit als Zutat: Die „Schnelle Nummer“ denkt Kochen rückwärts: vom Timer zur Technik. 15–25 Minuten sind das Briefing, alles andere (Schnitt, Garpunkt, Würze) ordnet sich unter. Für Berufstätige, Eltern, Studierende ist das realistisch – und ein didaktisch cleverer Rahmen.
Wenige Zutaten, viel Wirkung: Henssler arbeitet mit Kontrasten (süß/sauer/salzig/scharf), Texturen (knusprig vs. cremig) und Temperatur (kalter Dip zum heißen Protein). Das macht Gerichte merkbar – und reproduzierbar. In Band 2 ist das Prinzip am strengsten (5 Zutaten / 15 Minuten).
Organisation schlägt Talent: Die Bücher bringen wiederkehrende Kniffe: richtig vorheizen, Saucen im Glas schütteln, Salat erst am Tisch dressen, Nudeln im Fond schwenken, Tiefkühlgemüse nicht totgaren. Solche Mikrotricks sparen Zeit und retten Geschmack.
Vom Screen ins Buch: Das Format stammt aus Hensslers Schnipsel-Videos und Live-Küchen. Einige Bände knüpfen daran mit Video-Links an – hilfreich, wenn Handgriffe unklar sind oder Tempo wichtig ist.
Warum das heute funktioniert
Der Markt hat viel „Schnell & Easy“, aber nur wenige Titel, die Speed so konsequent mit Mise en Place und Pantry-Design verknüpfen. Gleichzeitig verlagern sich Kochimpulse in Kurzvideos; Henssler nutzt den Sog und liefert Print mit Praxis. Dazu kommt sein Markenmix aus Bühne, Restaurants, TV-Erfahrung – ein Vertrauensvorschuss, der Leser anzieht, aber auch Erwartung produziert. (Aktuelle Porträts unterstreichen: über 25 Jahre im Geschäft, diverse TV-Formate, Restaurants in Hamburg.)
Klartext, der nach Kochen klingt
Die Rezepte sind direkt: Zutatenliste, kurze Handlungsschritte, keine Umwege. Henssler formuliert „küchisch“: „Pfanne richtig heiß“, „ordentlich Salz“, „kurz ziehen lassen“ – das liest sich flott und motiviert zum Sofort-Machen. Im GU-Umfeld kommt Erklärtext dazu (z. B. was Zeit spart, wie Gewürze arbeiten). Je nach Band ergänzt Bewegtbild die Schrittlogik.
Für wen eignet sich „Hensslers Schnelle Nummer“?
-
Berufs- & Familienküche: Wer 15–25 Minuten realistisch braucht.
-
Kochanfänger & Umsteiger: Klarer Aufbau, wenige Zutaten, Geling-Garantie als psychologische Rampe.
-
Fortgeschrittene mit wenig Zeit: Techniken auffrischen, Aromen pushen.
-
Studierende & Singleküchen: wenig Equipment, wenig Abwasch.
Kritische Einschätzung – Stärken & Schwächen (ehrlich)
Stärken
-
Tempo mit System: Rezepte sind wirklich kurz – unterstützt von Organisationstipps und „heiße Pfanne“-Logik.
-
Niedrige Einstiegshürde: über 100 Rezepte pro Band, oft 5 Zutaten / 15 Minuten – das senkt Ausreden.
-
Multimodal: Videoanleitungen (Band 2) helfen bei Handgriffen & Tempo.
-
Motivierender Ton: Henssler bleibt pragmatisch statt pedantisch – das trägt im Alltag.
Schwächen
-
Nicht immer „billig“: Schnelligkeit nutzt gern Qualitätsprodukte (frischer Fisch, gutes Fleisch). Das kostet – der Warenkorb ist nicht immer Studentenfreund.
-
Aromen-Formelhaftigkeit: Wer gern langsam schichtet (Schmorgerichte, komplexe Saucen), findet die Fix-Logik mitunter zu direkt.
-
Marketing-Kante: Titel wie „das geilste Kochbuch der Welt“ polarisieren; die Bücher leben inhaltlich von Praxis, nicht von Sprüchen. (Beispielhafte Leserstimme verweist auf Übertreibung im Claim.)
So fühlt sich die „Schnelle Nummer“ in der Küche an
Setup: Kleine Pfanne, großes Brett, ein Messer, 20 Minuten.
Erfahrung: Die Zeittreue hängt stark an Mise en Place. Wer zuerst alles schneidet und dann heiß arbeitet, liegt unter 25 Minuten – realistisch. Säure (Zitrone/Essig) und Umami (Sojasauce) sind die Geschmackshebel; ein Schuss Scharfmacht aus „ok“ „wow, das ging fix“.
Fehlerquellen: Pfanne nicht heiß, Nudeln nicht im Saucenfond geschwenkt, Salat zu früh gedresst – dann kippt „schnell“ zu „durchschnittlich“. Genau hier helfen Hensslers Checklisten & Tipps.
Lohnt sich das Kochbuch?
Ja, klar – wenn du den Feierabend retten willst. „Hensslers Schnelle Nummer“ ist kein Liebesbrief an 12-Stunden-Schmorgerichte. Es ist ein Werkzeugkasten für Tage, an denen du richtig essen willst, aber keine Zeit hast: kurze Wege, wenige Zutaten, maximale Wirkung. Die über 100 Rezepte, die 15–25-Minuten-Logik und Video-Unterstützung (je nach Band) sind ehrlich hilfreich. Wer kulinarische Tiefenmeditation sucht, greift zu anderen Titeln. Wer Alltag kann – und will –, ist hier goldrichtig.
Über den Autor – Steffen Henssler
Steffen Henssler ist TV-Koch, Unternehmer und Restaurantbetreiber (Hamburg), seit über 25 Jahren im Geschäft. Bekannt durch Formate wie „Grill den Henssler“ und seine „Schnelle Nummer“-Clips, bündelt er Showtempo und Küchenroutine in zugängliche Rezepte. Die Bücher übersetzen die On-Air-Dynamik in drucktaugliche Praxis – mit klarem Fokus auf Alltag.
Hier bestellen
Topnews
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Jenny Erpenbeck gewinnt Internationalen Booker-Preis 2024
Aktuelles
BookTok, Bücherclubs, Bibliotheken – wie sich die Lesekultur digital neu erfindet
Qwert von Walter Moers – Ritterrüstung, Dimensionsloch, Herzklopfen
The Gingerbread Bakery von Laurie Gilmore – Zimt in der Luft, Funkstille im Herzen
Matthias Aigner: Nachtgedanken
Darm mit Charme von Giulia Enders – Ein Sachbuch, das den Bauch rehabilitiert
Wenn die Sonne untergeht von Florian Illies– Ein Sommer, der eine Familie und eine Epoche auf Kante näht
Apfelstrudel-Alibi (Rita Falk)– Eberhofer ermittelt zwischen Südtirol, Schnodder und Susi im Bürgermeisteramt
Richie Flow: Sommer 2018
David Szalay gewinnt den Booker Prize 2025 für „Flesh“
Muttertag von Nele Neuhaus – Ein Taunuskrimi über Mütter, Masken und die langen Schatten der 90er
Der Augensammler Sebastian Fitzek – 45 Stunden, ein Killer mit Ritual und zwei Ermittler, die ihre eigenen Geister kennen
Sergej Siegle: Pilgerlieder, Hamburg
Dr. Margit Engelman:Momentaufnahmen während meines Aufenthaltes in einer Reha- Klinik im Juli 2025
Playlist von Sebastian Fitzek – 15 Songs, ein vermisstes Mädchen, ein Wettlauf gegen die Zeit
Rabenthron von Rebecca Gablé – Königin Emma, ein englischer Junge, ein dänischer Gefangener:
Rezensionen
Hiobs Brüder von Rebecca Gablé – Die Anarchie, acht Ausgestoßene und die Frage
Das zweite Königreich von Rebecca Gablé – 1066, ein Dolch aus Worten und der Preis der Loyalität
Wedding People Alison Espach – Luxus-Hotel, Katastrophenwoche, zweite Chancen
Buckeye von Patrick Ryan – Ein kleiner Ort, zwei Familien, Jahrzehnte voller Nachhall
Nobody’s Girl von Virginia Roberts Giuffre – Wenn eine Stimme keine Bühne mehr braucht
50 Sätze, die das Leben leichter machen von Karin Kuschik– Kleine Sätze, große Hebel
Beauty and the Bachelor von Kelly Oram – Reality-TV, ein CEO mit Countdown und eine Stylistin, die nicht „die Rolle“ spielt
Mein Herz in zwei Welten von Jojo Moyes – Von der Hummelhose nach Manhattan
Ein ganz neues Leben von Jojo Moyes – Trauerarbeit mit Tempo: Wenn Weiterleben kein Verrat ist
Ein ganzes halbes Jahr Jojo Moyes – Wenn Hoffnung und Selbstbestimmung an einem Tisch sitzen
Mein Leben in deinem von Jojo Moyes – High Heels, tiefe Risse
Zurück ins Leben geliebt von Colleen Hoover – Regeln, die Herzen brechen