Die Österreichischen Nationalbibliothek hat in Zusammenarbeit mit dem Literaturarchiv Marbach elf Notizbücher des Literaturnobelpreisträgers Peter Handke online veröffentlicht. Die Aufzeichnungen sind zwischen 1976 und 1979 entstanden. Bis Mai 2024 sollen alle (22) in diesem Zeitrahmen entstandenen Handke-Notizbücher online zugänglich sein.
Seit dem 1. Dezember können Peter Handke-Fans und Literaturbegeisterte elf Notizbücher des österreichischen Schriftstellers online aufrufen und durchstöbern. Möglich gemacht wurde dies mit einem gemeinsamen Projekt der Österreichischen Nationalbibliothek und dem Literaturarchiv Marbach. Die digitale Edition zeigt einen größtenteils noch unveröffentlichten Werkkomplex und bildet ab, was der Autor täglich festhielt, was er zu Hause und auf Reisen erlebte. Träume, Gedanken und Wahrnehmungen ebenso wie Zitate aus Lektüren oder Einfälle zu eigenen Werken. Auf der Seite "Peter Handke Tagebücher", auf der die Editionen abzurufen sind, heißt es: "Die im März 1976 begonnenen „Reportagen” von „Bewusstseins-Ereignissen” aller Art, auch in Form von Zeichnungen, machen die Notizbücher zu einzigartigen Dokumenten und unverzichtbaren Quellen für die Handke-Forschung."
"Es handelt sich um eine besonders interessante Phase in Handkes Werk", erklärt Literaturarchiv-Leiter Bernhard Fetz im Gespräch mit der APA. "Nach den ersten großen Erfolgen ist eine Neuorientierung absehbar, die Suche nach einer neuen epischen Prosaform." Die Tagebücher sind im Zeitraum zwischen 1976 und 1979 entstanden, eine Zeit, in der Handke viel reiste und dementsprechend viel Beobachtungen und Eindrücke zu Papier brachte. "Wir sind der Meinung, dass die Notizbücher ein ganz eigenständiger Werkkomplex sind, umfangmäßig sicher der größte."
Bis Mai 2024 alle 22 Tagebücher
Der Hauptbestand der insgesamt 22 Tagebücher befinde sich im Literaturarchiv Marbach, so Bernhard Fetz weiter. Seit 2011 kooperiert die Österreichischen Nationalbibliothek mit dem Archiv, um die vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte digitale Edition umzusetzen. Bis Mai sollen alle 22 Notizbücher online gestellt und mit einer Volltextsuche ergänzt werden. Insgesamt wären das dann 2.989 Seiten. Fetz hofft allerdings, dass es danach weitergehen kann. Eine Fortsetzung sei bis zu den Notizbüchern von Anfang der 1990er-Jahre denkbar, spätere Bestände seien noch gesperrt.
Hier bestellen
Topnews
Ein Geburtstagskind im November: Astrid Lindgren
Geburtstagskind im Oktober: Benno Pludra zum 100. Geburtstag
Das Geburtstagskind im September: Roald Dahl – Der Kinderschreck mit Engelszunge
Ein Geburtstagskind im August: Johann Wolfgang von Goethe
Hans Fallada – Chronist der kleinen Leute und der inneren Kämpfe
Ein Geburtstagskind im Juni: Bertha von Suttner – Die Unbequeme mit der Feder
Ein Geburtstagskind im Mai: Johannes R. Becher
Ein Geburtstagskind im April: Stefan Heym
Ein Geburtstagskind im März: Christa Wolf
Bertolt Brecht – Geburtstagskind im Februar: Ein literarisches Monument, das bleibt
Wie Banksy die Kunst rettete – Ein überraschender Blick auf die Kunstgeschichte
Ein Geburtstagskind im Januar: Franz Fühmann
Zauberberg 2 von Heinz Strunk
100 Jahre „Der Zauberberg“ - Was Leser heute daraus mitnehmen können
Oschmann: Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung“ – Umstrittene russische Übersetzung
Überraschung: Autorin Han Kang hat den Literaturnobelpreis 2024 gewonnen
PEN Berlin: Große Gesprächsreihe vor den Landtagswahlen im Osten
„Freiheitsschock“ von Ilko-Sascha Kowalczuk
Precht: Das Jahrhundert der Toleranz
Aktuelles
Verwesung von Simon Beckett – Dartmoor, ein alter Fall und die Schuld, die nicht verwest
Jessica Ebenrecht: Solange wir lügen
Weihnachten in Bullerbü– Astrid Lindgrens Bullerbü als Bilderbuch
Leichenblässe von Simon Beckett – Wenn die Toten reden und die Lebenden endlich zuhören
Kalte Asche von Simon Beckett – Eine Insel, ein Sturm, ein Körper, der zu schnell zu Staub wurde
Joëlle Amberg: Wieso
Katja Niemeyer: Vergangenes bleibt – in Wandlung
Jostein Gaarders: Das Weihnachtsgeheimnis
What’s With Baum? von Woody Allen
Briefe vom Weihnachtsmann von J. R. R. Tolkien
Juliane Müller: Eine WG mit der Trauer
Die Chemie des Todes von Simon Beckett– Wenn Stille lauter ist als ein Schrei
Katrin Pointner: Mein Land
Georgi Gospodinovs „Der Gärtner und der Tod“ ist Buch des Jahres der SWR Bestenliste
Die SWR Bestenliste als Resonanzraum – Zehn Texte über das, was bleibt
Rezensionen
Knochenkälte von Simon Beckett – Winter, Stille, ein Skelett in den Wurzeln
Biss zum Ende der Nacht von Stephenie Meyer – Hochzeit, Blut, Gesetz: Der Schlussakkord mit Risiken und Nebenwirkungen
Das gute Übel. Samanta Schweblins Erzählband als Zustand der Schwebe
Biss zum Abendrot von Stephenie Meyer – Heiratsantrag, Vampirarmee, Gewitter über Forks